Zusammenfassung
Faire Schokolade, fairer Kaffee, faire Textilien: Angebot und Nachfrage nach/von fair beziehungsweise ökologisch produzierten und gehandelten Waren haben sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht und erreichen laut „Fairtrade Deutschland“ weltweit einen Umsatz von rund 5,5 Milliarden Euro bei einem Wachstum von 15 Prozent im Jahr 2013. Dahinter steckt die Entwicklung, dass Konsumenten ein höheres Problembewusstsein für die sozialen und ökologischen Hintergründe ihres Lebensstils entwickeln. Auch im Bereich Konsumentenelektronik ist in den vergangenen Jahren eine deutlilche öffentliche Problematisierung der Produktionsbedingungen – beispielsweise Finanzierung von bewaffneten Konflikten (Kongo-Konflikt) oder Selbstmorde von Arbeitern in Zuliefererbetrieben – zu registrieren und in Reaktion darauf verschiedene Maßnahmen zur Regulierung (zum Beispiel des Metallhandels) auf politischer oder ökonomischer Seite. In den Niederlanden ist das Unternehmen Fairphone angetreten, um ein möglichst fair produziertes Smartphone herzustellen. In diesem Sinne setzt sich der vorliegende Beitrag mit der Frage auseinander, ob eine Entwicklung in Richtung faire Elektronik zu konstatieren ist und was genau unfair beziehungsweise fair in der Wertschöpfungskette von Konsumentenelektronik bedeutet.