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2022 | Book

Das kleine Handbuch kognitiver Irrtümer

Denkfehler vermeiden – mit Psychologie & Verhaltensökonomik

Author: Dr. Guido Wenski

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

​„Irren ist menschlich" – das alte Sprichwort wird auch durch die Wissenschaft bestätigt: Uns Menschen unterlaufen ständig Denkfehler. Dieses Buch stellt über 300 solcher kognitiver Irrtümer und Verzerrungen, die im Alltag auf uns lauern, auf unterhaltsame Art vor: Ob trügerische Erinnerungen, Beeinflussung unserer Entscheidungen durch Gefühle, Phänomene der Selbstüberschätzung, falscher Umgang mit Geld oder Wahrscheinlichkeiten oder sogar Sichtweisen, die zu Diskriminierung führen – unser komplexes Gehirn neigt zu vorhersagbaren Schnellschüssen, die in der Vorzeit eine Grundvoraussetzung zur Erhaltung unserer Art waren, in heutiger Zeit aber fatale Folgen haben können. Doch es gibt Hoffnung, denn Psychologie und Verhaltensökonomik bieten neben Erklärungsansätzen auch Hinweise zum Umgang mit kognitiven Irrtümern aller Art. Mit diesem Baukasten und zahlreichen Tipps lassen sich falsche Entscheidungen vermeiden. Und so ist dieses kleine Handbuch menschlicher Denkfehler gleichzeitig ein Ratgeber für den täglichen „Hürdenlauf" durch unseren komplizierten Alltag.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Unbemerkte kognitive Beeinflussungen – ein Beispiel
Zusammenfassung
In diesem Kapitel begleiten wir einen Pendler auf dem Nachhauseweg. In der halben Stunde, die er im Stau steht, gehen ihm so einige Dinge durch den Kopf, und dies bietet eine Steilvorlage für die Analyse von kognitiven Effekten im Alltagsleben. Denn derartige Verzerrungen, die auf der intuitiven (und nicht immer korrekten) Einschätzung der Lage basieren, sind keineswegs selten, und vor diesem Hintergrund kommen die ersten 42 von über 300 im Buch diskutierten Fehlleistungen zur Sprache. So konnte der Pendler als Opfer des Planungsfehlschlusses erst zu spät seinen Heimweg antreten, und mit Blick auf sein Verbraucherverhalten betrachtet er sich gegenüber dem Einfluss von Werbung als immun – trotz Framing und Priming, Kognitiver Leichtigkeit und Wiedererkennungsheuristik. Darüber hinaus beschäftigen ihn die Möglichkeiten zur Geldanlage; Aktienprämienrätsel und Verfügbarkeitsverzerrung sind nur zwei Beispiele für damit verbundene Irrtümer. Konservatismusfehlschluss, Verlustaversion und Status-quo-Verzerrung bilden ein Trio infernal, das vielen notwendigen Weiterentwicklungen und Weichenstellungen im Weg steht, die in späteren Kapiteln beleuchtet werden.
Guido Wenski
Kapitel 2. Fehleinschätzungen im Alltag
Zusammenfassung
In diesem Kapitel nimmt die Ausgestaltung des Buchmottos langsam Fahrt auf: Vertrauen Sie Ihrer Intuition, nachdem Sie sich mit den Fakten vertraut gemacht haben. Es geht darum, dass bestimmte Verhaltensmuster als Relikte aus unserer prähistorischen Vergangenheit bis heute erhalten sind, die ursprünglich der Erhaltung der Art dienten und sehr sinnvoll waren – Heuristiken und intuitive Vorgehensweisen, die in der Gegenwart allerdings aus guten Gründen kritisch hinterfragt werden sollten. Das kann regelmäßig verhindern, dass der Mensch auf eine Vielzahl literaturbekannter kognitiver Irrtümer hereinfällt, wie sie hier erläutert werden. Die Bündelung erfolgt abweichend von der reinen Lehre der Verhaltensökonomik und mit einem Augenzwinkern nach phänomenologischen Themenfeldern. Los geht es mit der Tierwelt (z. B. Truthahnillusion, Vogel-Strauß- und Kobraeffekt, Ziegenproblem). Scheunentore werden geschlossen und Zielscheiben nachträglich aufgemalt. Und auch zahlreiche Wissenschaftler (Allais, Dunning, Fechner, Forer, Jevons, Kruger, Peltzman, Semmelweis, Weber und andere) und sonstige Berühmtheiten (wie Babe Ruth, Benjamin Franklin, Murphy und Rumpelstilzchen) stehen Pate für weitere Effekte.
Guido Wenski
Kapitel 3. Trügerische Erinnerung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel richten wir den Blick zunächst zurück in die Vergangenheit. Menschliche Erinnerung ist immer subjektiv, denn Informationen werden im Gehirn zusammen mit Gefühlen abgelegt, und nie in der Lage, die Vergangenheit korrekt abzubilden. Dabei gilt es, zwischen Erinnerungsverfälschung (der unabsichtlichen Veränderung bestehender eigener Gedächtnisinhalte) und falscher Erinnerung (an ein nicht real erlebtes Ereignis) zu unterscheiden. Beide Phänomene gehen nicht mit bewusstem Lügen einher und lassen sich durch eine Reihe kognitiver Phänomene erklären, z. B. den Rückschaufehler. Erinnerungen sind nicht ausreichend extrem: Durch den Fading-Affect-Bias etwa werden negative Erinnerungen mit der Zeit schwächer, was am Beispiel „Ostalgie“ erläutert wird. Sie sind nicht gleichförmig, sondern hängen vom zeitlichen Verlauf ab (Primacy-Recency-Effekt), emotionalen Einflüssen (Positivitätseffekt) und der Stärke der Empfindungen (Peak-end Rule, Vernachlässigung der Dauer, Bizarreness-Effekt). Bestimmte Verzerrungen (Verzögerungseffekt, Abstandswirkung, Generation und Processing-Difficulty-Effekt) können für besseres Merken und Behalten genutzt werden.
Guido Wenski
Kapitel 4. Beeinflussung durch Emotionen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird dargestellt, dass Emotionen im menschlichen Dialog eine wesentliche Rolle spielen und demzufolge bewusst oder unbewusst zu Beeinflussung und Manipulationszwecken benutzt werden können. Und dabei kommt wiederum eine Reihe kognitiver Effekte zum Tragen, etwa die Fokussierungsillusion: Je stärker man sich auf einen bestimmten Aspekt des Lebens konzentriert, desto größer scheint dessen Einfluss auf das ganze Leben zu sein. Durch die Affektheuristik treffen wir Entscheidungen zu den unterschiedlichsten Sachverhalten intuitiv und ohne großartig nachzudenken. Das geht schnell, macht wenige Mühe und kann positive oder negative Konsequenzen haben. Um Mitgefühl geht es ebenfalls: Einflüsse wie Stress und starke negative Gefühle führen zu weniger empathischem Verhalten. Eine höhere Zahl anonymer Toter zählt weniger als eine niedrigere Anzahl identifizierbarer Opfer. Und gemäß Zuschauereffekt sollte man bei einem Unfall oder kriminellen Übergriff nicht unbedingt auf das Eingreifen unbeteiligter Augenzeugen hoffen. Bei Personenbewertungen ordnen wir anderen gewisse Attribute zu, die teilweise auch ganze Gruppen betreffen und durchaus negativ belegt sein können (Attributionsfehler).
Guido Wenski
Kapitel 5. Selbstüberschätzung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel ist einer Verzerrung gewidmet, die vorwiegend bei Männern zu beobachten ist. Dazu werden nur wenige Irrtümer vorgestellt, aber die haben es in sich. Der Overconfidence-Effekt bildet die wesentliche Voraussetzung für die meist schädliche Selbstüberschätzung. Er ist die Grundlage für den Dunning-Kruger-Effekt: die Tendenz von wenig kompetenten Menschen, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen. Damit verwandt ist der Hard-Easy-Effekt, die Tendenz, die eigenen Fähigkeiten zur Erledigung einer schwierigen Aufgabe über- und leichterer Aufgaben unterzubewerten. Der Overconfidence-Effekt wird anschaulich anhand des Vorgehens vieler Politiker (etwa dem selbsterklärten zweitbesten Präsidenten der USA), Wirtschaftslenker und Investmentbanker erläutert. Bedenklich ist die dadurch erzeugte Sicherheitskultur in bestimmten Bereichen, was z. B. zum Untergang der Titanic, dem Absturz zweier Spaceshuttles sowie zu diversen Atomreaktor- und Ölkatastrophen führte. Diskutiert wird auch der Above-Average-Effekt, wonach – in Ignoranz der Statistik – Mehrheiten glauben, hinsichtlich Ihres Könnens zur jeweils besseren Hälfte zu gehören.
Guido Wenski
Kapitel 6. Behavioral Economics – Psychologie und Wirtschaft spannend kombiniert
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird den umfassenden Grundlagenerkenntnissen, die letztlich die Verhaltensökonomik begründet haben, (begrenzter) Raum geboten. Basisartikel zu Heuristics and Bias und Prospect Theory von Kahneman und Tversky sowie zum Verbraucherverhalten von Thaler liefern erste Erkenntnisse zu Ähnlichkeits-, Verfügbarkeits- und Ankerheuristik, Verlustaversion und Subjektiver Risikowahrnehmung. Daraus ergibt sich eine klassische Einteilung der kognitiven Irrtümer, von der in diesem Buch zugunsten einer themenorientierten Zuordnung abgewichen wird. Über Versunkene Kosten, Besitztumseffekt und Mentale Buchführung führt der Weg zum Homo oeconomicus, des rationalen Agenten, den es in der Realität nicht gibt und der mit seinen theoretischen Eigenschaften charakterisiert wird. Hyperbolische Diskontierung als zeitinkonsistentes Modell einer verzögerten Abzinsung darf ebenso wenig fehlen wie praxisnahe Betrachtungen zu „weniger ist besser“ und „weniger ist mehr“, Repräsentations- und Prototypheuristik. Abschließend wagt der Autor eine systematische Analyse der verhaltensökonomischen Effekte, mit denen Verbraucher regelmäßig konfrontiert werden – etwa bei Produktauswahl und über die Nachträgliche Begründungstendenz.
Guido Wenski
Kapitel 7. Behavioral Finance – Investieren am Aktienmarkt
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden verhaltensökonomische Prinzipien auf das Anlegerverhalten und speziell den Aktienmarkt angewendet, was wiederum in zahlreichen Tipps mündet – viele der Erkenntnisse von André Kostolany gelten auch heute noch. Schlechte Beratungsleistungen in Banken werden dabei ebenso thematisiert wie die Schwierigkeit, Börsenentwicklungen vorherzusagen, die vielfach vom Marktgeschehen losgelöst sind: Am Aktienmarkt muss man ein gewisses Maß an Irrationalität voraussetzen. Anleger unterliegen gewöhnlich einer Risikoaversion, was neben der Verlustaversion und Desaster-Myopie (die Erinnerung an einige Aktienmarktkrisen der Vergangenheit) immer schon dazu führt, dass die Chancen von Unternehmensanteilen nicht ausreichend genutzt werden – das Aktienprämienrätsel. Neben schädlicher Inaktivität beim Investitionsverhalten sind hektisches Umschichten von Depotpositionen und das Hereinfallen auf Spekulationsblasen gleichermaßen kontraproduktiv für den Anlageerfolg. Der Autor empfiehlt eine langfristig angelegte Investitionsstrategie mit gesunder Streuung anstelle von kurzfristiger Zockerei, denn Aktien als Abbild der Realwirtschaft entwickeln sich im größeren Zeithorizont (bisher) stets nach oben.
Guido Wenski
Kapitel 8. Kognitive Irrtümer in der Arbeitswelt
Zusammenfassung
In Comics und Fernsehserien wird der moderne Büroalltag mit den typischen Schwächen im menschlichen Miteinander gerne überspitzt und dadurch prägnant dargestellt. Und auch dies lässt sich wieder über zahlreiche kognitive Verzerrungen erklären, denen sich dieses Kapitel widmet. Professional Deformation und Maslows Hammer drücken aus, dass bei Problemlösungen gerne an Stelle der richtigen vielmehr die gerade verfügbaren Methoden und Werkzeuge zum Einsatz kommen. Leider geht es bei Fehlern im Arbeitsleben nicht immer so amüsant zu, wie am Beispiel des Flugunfalls von Asiana 214 auf dem Flughafen von San Francisco erläutert wird: eine direkte Folge von Autoritäts- und Automationsfehlschluss sowie Form-Function-Attribution-Bias. Außerdem wird betont, dass Fleiß und Begeisterung notwendige, jedoch längst nicht hinreichende Eigenschaften zur erfolgreichen Jobbewältigung sind. Als Experte in diesem Bereich wirft der Autor auch einen Blick auf professionelle Verhandlungen, in denen ebenfalls regelmäßig verhaltensökonomische Effekte ausgenutzt werden. In diesem Feld spielt letztlich das Informationsmanagement eine wichtige Rolle, dessen psychologische Rahmenbedingungen beleuchtet werden.
Guido Wenski
Kapitel 9. Umgang mit Zahlen und Wahrscheinlichkeiten
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht der Autor auf die Tatsache ein, dass viele Menschen ein gestörtes Verhältnis zu Chancen und Risiken besitzen. Wer führt sich schon vor Augen, dass die Wahrscheinlichkeit eines 60-jährigen Mannes, am nächsten Tag zu sterben, fast 4000-mal so hoch ist wie die, im Lotto sechs Richtige mit Superzahl zu tippen? Bei der Beurteilung von Wahrscheinlichkeiten hilft nur, sich an die Zahlen und Fakten zu halten, was uns intuitiv nicht gut gelingt. Zu den verbreitetsten Irrtümern durch Missachtung von Regelmäßigkeiten zählt der Basisratenfehler, das falsche Verständnis der Abweichungen vom Durchschnitt: Ein kalter, schneereicher Winter ist kein zwingendes Argument gegen die Klimaerwärmung. Daneben geht es um die Abneigung gegen Mehrdeutigkeiten, die sich im Ambiguity-Bias niederschlägt. Missachtung des Maßstabs und Vernachlässigung der Ausdehnung sind statistische Fallen, die ebenso zur Fehlbewertung von Daten führen können wie die Verzerrung durch zu kleine Stichproben. Im Zuge der Corona-Pandemie ist vielen noch immer nicht klar, was exponentielles Wachstum bedeutet. Und völlig absurd erscheint die Angst vor Wölfen angesichts der Toten im Straßenverkehr und vor allem durch Rauchen und Trinken.
Guido Wenski
Kapitel 10. Einflüsse auf Entscheidungsfindungen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um den Unterschied zwischen Algorithmus, Heuristik und Intuition, und vor diesem Hintergrund greift der Autor die Phänomene Selektive Wahrnehmung, Less-is-better-Effekt und Less-is-more-Muster nochmals auf. Dabei wird auch gleich die Mär vom Mondholz korrigiert. Ein wesentliches Arbeitsfeld der Verhaltensökonomik ist der Versuch zu verstehen, wie sich Menschen in bestimmten Situationen entscheiden und welche Einflüsse sich auf solche Weichenstellungen auswirken, welche kognitiven Verzerrungen eine Rolle spielen. Defensives Entscheiden, Vermeidung von Entscheidungen und Default-Effekt sind prominente Vertreter, die erklären, warum wir oft lieber beim Status quo bleiben und keine Veränderungen zulassen. Die Schwierigkeiten bei Prognosen und Studien kommen ebenfalls zur Sprache, und da darf die Black-Swan-Theorie zu unwahrscheinlichen zukünftigen Ereignissen mit erheblichen Auswirkungen nicht fehlen. Unter Berksons Paradox versteht man die kontraintuitive Einschätzung, dass Vorgänge und Ergebnisse vor allem negativ korrelieren, wenn in Wirklichkeit gar keine Korrelation vorliegt. Illusion des Verstehens, Historikerirrtum und Alternative Pfade runden die Betrachtung ab.
Guido Wenski
Kapitel 11. Diskriminierung und Demokratiegefährdung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden gesellschaftspolitisch brisante Themen diskutiert, die sich ebenfalls mit den Methoden der Verhaltensökonomik analysieren lassen. Als Basis für verschiedene Arten von ethisch-moralischem und sogar juristischem Fehlverhalten beschreibt der Autor zunächst Phänomene, die innerhalb von Gruppen auftreten und zur Zusammenrottung der Mitglieder und Diskriminierung Außenstehender führen können. Reale Konsequenzen sind Fremdenfeindlichkeit sowie Ausgrenzung und Unterdrückung von Minderheiten, wie am Verhalten der deutschen AfD und der US-Republikaner dargelegt wird. Als Folge sind ebenso Rassismus und seine Spezialformen Antisemitismus und Antiziganismus denkbar. Neben dem Cross-Race-Bias lassen sich zahlreiche zuvor besprochene kognitive Effekte als Begründung anführen, wie Verlustangst, Status-quo-Verzerrung, Konservati smusfehlschluss und Backlash-Effekt. Dabei bedienen sich Individuen, Organisationen und Parteien der Verbreitung von Fake News zu Propagandazwecken, was letztlich auch in Deutschland zu einer Bewährungsprobe für die demokratische Grundordnung führt. Erklärungsansätze bieten diverse weitere Verzerrungen, etwa Story-Bias, Backfire-Effekt, Truth-Effekt, Continued-Influence-Effekt und Verfügbarkeitskaskade.
Guido Wenski
Kapitel 12. Ein Blick voraus
Zusammenfassung
Dieses Kapitel führt auf der Zielgeraden des Buchs nur noch eine überschaubare Anzahl weiterer kognitiver Irrtümer und Verzerrungen ein. Es wendet sich zunächst einem der drängendsten Probleme für die nächsten Jahrzehnte zu: der Übernutzung unseres Planeten, die sich in Raubbau an der Natur, Umweltverschmutzung und Klimaveränderung manifestiert. Neben Besitztumseffekt und Verlustaversion ist eine Vielzahl weiterer psychologischer Fehleinschätzungen dafür verantwortlich, dass die Menschheit sehenden Auges in die Probleme des Anthropozäns hineinstolpert – eine typische Catch-22-Situation. Bestimmend ist nicht zuletzt eine Tendenz zur Vermeidung konsequenter Entscheidungen, die verbreitete Neigung, unangenehmen Weichenstellungen aus dem Weg zu gehen. Neu eingeführt werden die Tragik der Allmende und das Phänomen des Anthropozentrischen Denkens. Wenn sich die Niederländer so ignorant verhalten würden wie die Weltgemeinschaft angesichts der sich beschleunigenden Erderwärmung, stünde vielen von ihnen bereits heute das Wasser bis zum Hals. Der letzte von über 130 Praxistipps lautet: Investieren Sie das Geld und die Ressourcen, die Sie durch die Lektüre gespart haben, in die Zukunftssicherung.
Guido Wenski
Kapitel 13. Anhang
Zusammenfassung
Der Anhang enthält den kompletten hier behandelten verhaltensökonomischen Baukasten: eine Liste mit 320 Originaleffekten zu kognitiven Irrtümern und Verzerrungen nebst zahlreichen synonymen Bezeichnungen. Die Begriffe sind nach den englischsprachigen Namen alphabetisch sortiert und mit ihrer deutschsprachigen Übersetzung sowie einer knappen, aber präzisen Definition versehen. Verweise auf die entsprechende Textstelle und auf verwandte oder gleichbedeutende Effekte erleichtern das Arbeiten mit der Liste und den Weg zu den Detailinformationen und Beispielen. Außerdem ist eine weitere Auswahl von lesenswerten Büchern und Artikeln aufgeführt, die bisher nicht im Buch zitiert sind.
Guido Wenski
Metadata
Title
Das kleine Handbuch kognitiver Irrtümer
Author
Dr. Guido Wenski
Copyright Year
2022
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-64776-9
Print ISBN
978-3-662-64775-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-64776-9