Zusammenfassung
Die Energiewende und die Energiepolitik in Deutschland haben einen fundamentalen Einfluss auf die Energiemärkte,
das Zusammenspiel der Akteure und die entstehenden Kosten für alle Verbraucher. Ihre Umsetzung befindet sich derzeit
auf einem äußerst fragilen Pfad. Im Rahmen der Debatte um die Neuordnung der Spielregeln auf dem Strommarkt, das
sogenannte Strommarktdesign, wird derzeit vor allem die Gewährleistung der Versorgungssicherheit diskutiert. Denn um
die Vorhaltung gesicherter Leistung in ausreichender Höhe aufrechtzuerhalten, ist die Wirtschaftlichkeit von auch
weiterhin notwendigen konventionellen Kraftwerken sicherzustellen.
Um den vielfältigen und komplexen Herausforderungen zu begegnen, existieren unterschiedliche Ansätze. Ein
zukünftiges Marktdesign muss aus Industriesicht eine Gesamtsystemlösung darstellen. Es sollte daher unter der
Beachtung des Klimaschutzes ausreichend gesicherte Leistung gewährleisten sowie beide Aspekte intelligent mit dem
volkswirtschaftlich optimierten Netzausbau zeitlich synchronisieren und lokal koordinieren. Flexibilitätsoptionen wie
flexible Kraftwerke, Speicher und Demand‐Side‐Management müssen ebenfalls integriert sein. Es bedarf also eines
holistischen Ansatzes, der auch die Interdependenzen zwischen den einzelnen Handlungsfeldern berücksichtigt und
schrittweise umgesetzt werden kann. An zehn Kriterien, deren Ausprägung die entscheidenden Punkte für eine
erfolgreiche Umsetzung der Energiewende adressieren, muss sich ein zukünftiges Marktdesign messen lassen.