2016 | OriginalPaper | Chapter
Demokratie, Epistokratie und der Ausschluss Minderjähriger vom Wahlrecht
Der Vorschlag eines Wahlregisters für Jugendliche und ältere Kinder
Author : Prof. Dr. Jörg Tremmel
Published in: Politische Beteiligung junger Menschen
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Dieser Beitrag zeigt durch einen Rückgriff auf die Ideengeschichte auf, wie sich die Vorstellung, welche Voraussetzungen ein Staatsbürger im Hinblick auf Alter und politische Urteilsfähigkeit mitbringen sollte, um als Teil des wahlberechtigten Demos anerkannt zu werden, seit der Neuzeit geändert hat. Der Beitrag verdeutlicht, dass der gegenwärtige Ausschluss eines relevanten Teils des deutschen Staatsvolks, der Minderjährigen, den normativen Begründungen der Staatsform Demokratie, speziell dem Prinzip der Gleichwertigkeit aller Menschen und dem all-affected-principle, widerspricht. Anschließend wechselt er auf die praktische Ebene und stellt ein eigenes Modell zur Diskussion: das altersunabhängige Recht Minderjähriger, sich in die Wählerliste einzutragen. Dieses Modell stellt eine pragmatische Lösung dar, die zwei Sachverhalte gleichermaßen berücksichtigt: erstens die Gradualität des Reifungsprozesses von Heranwachsenden; zweitens die Nichtabstufb arkeit der normativen Prämissen der Demokratie.