Nach der relativen Bedeutung der an Finanzierungstransaktionen beteiligten Institutionen lassen sich nationale Finanzsysteme in bank- und marktbasierte Systeme einteilen. Das deutsche Finanzsystem entspricht traditionell einem bankbasierten System, in dem sich Unternehmen und private Haushalte überwiegend durch Bankkredite finanzieren. Dies äußert sich in einem beträchtlichen Bestand an Aktiva bei den Banken. Die Bilanzsumme aller deutschen Banken entspricht etwa dem Dreifachen des Bruttoinlandsprodukts. Dies ist im europäischen Vergleich ein hoher Wert. Die Bedeutung der Finanzierung über Kapitalmärkte (Aktien- oder Anleihenmarkt) ist dagegen relativ gering
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. Entgegen einer verbreiteten Meinung spricht einige empirische Evidenz dafür, dass die erhebliche Bedeutung der Banken innerhalb des deutschen Finanzsystems im Zeitablauf relativ stabil ist. Ein allgemeiner Trend der Disintermediation, verbunden mit einem Wechsel zu einem marktbasierten System, ist nicht zu beobachten