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Open Access 07-10-2024 | Originalarbeit

Der European Mining Course – Bergbaulehre international gedacht

Authors: Yannick Feldmann, Bernd Lottermoser, Nikolaus Sifferlinger, Mikael Rinne, Rodrigo Serna Guerrero, Niklas Bender

Published in: BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte | Issue 10/2024

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Zusammenfassung

Der European Mining Course (EMC) ist ein internationales dreifach‑M.Sc.-Programm, welches Experten für den Bergbau und angrenzende Industrien ausbildet. Der EMC wird von drei international angesehenen Universitäten, der Aalto University aus Finnland, der RWTH Aachen University aus Deutschland und seit 2023 auch der Montanuniversität Leoben (Österreich) ausgerichtet. Die Studierenden durchlaufen im Rahmen des EMCs jeweils ein Semester an den drei Partneruniversitäten, bevor sie im vierten Semester ihre Masterarbeit zumeist in Kooperation mit der Industrie anfertigen. Nach erfolgreichem Abschluss des EMCs erhalten die Studierenden insgesamt drei M.Sc.-Abschlüsse, einen von jeder Partnerhochschule.
Schon seit seiner Gründung 1996 zeichnet sich der EMC durch eine enge Kooperation mit der europäischen Bergbauindustrie aus und stellt so die Relevanz der Ausbildung sicher. Industrievorträge, Exkursionen und Praktika sowie die Möglichkeiten für Abschlussarbeiten bieten praxisnahe Einblicke für die Studierenden. Die Unterstützung der Industriepartner ist zentral durch die Federation of European Mineral Programs (FEMP) organisiert, die als gemeinnützige Stiftung Spenden aus der Industrie einsammelt und verwaltet. Aus den Beiträgen der Industrie werden beispielsweise Stipendien und extra-curriculare Aktivitäten finanziert. Im Gegenzug haben die Unternehmen Zugang zu dem Alumninetzwerk mit mehr als 800 Alumni und die Möglichkeit, sich selbst als attraktiver Arbeitgeber den Studierenden zu präsentieren.
Als zweijähriges internationales Masterprogramm mit der Möglichkeit, in drei verschiedenen europäischen Ländern zu studieren, ist der EMC für Studierende äußerst attraktiv und konnte in den Jahren 2023 und 2024 jeweils Rekordbewerberzahlen verzeichnen. Das internationale, integrierte Curriculum des EMCs baut auf die sich ergänzende Expertise seiner Partneruniversitäten. Der EMC umfasst dabei Fächer zu Gebirgsmechanik, Geologie, Aufbereitungstechnik, Bergbaukunde, Maschinentechnik, Betriebswirtschaftslehre, Projektmanagement und diverse bergbauspezifische Fächer zu Wettertechnik, Abbauplanung und Umweltaspekten.
Die bisherige Erfolgsgeschichte des EMC ist nur mit der Unterstützung aus der Industrie möglich gewesen. Um auch weiterhin hochqualifizierte Bergbauingenieure auszubilden, sind wir auf neue Kooperationen angewiesen.
Weiterführende Informationen unter www.​emc-master.​eu,
Möglichkeiten für Kooperationen unter www.​femp.​org.
Notes

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

1 Einleitung

Mineralische Rohstoffe sind von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Energiewende und die Erreichung der Ziele des European Green Deal. Daher strebt die Europäische Union eine Förderung der heimischen und verantwortungsvollen Produktion von mineralischen Rohstoffen an. Vor dem Hintergrund der steigenden globalen Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen sowie der zunehmenden Komplexität der Abbau- und Verarbeitungsverfahren kommt einer fundierten Ausbildung von Fachkräften im Bergbau entscheidende Bedeutung zu. Der European Mining Course (EMC) begegnet diesen Herausforderungen seit 1996 und stellt ein einzigartiges Masterprogramm dar. Als gemeinsames Angebot von drei führenden europäischen Universitäten – der Montanuniversität Leoben, der RWTH Aachen University und der Aalto University – bündelt der EMC die Kompetenzen seiner Partner, um den Studierenden umfassende theoretische Kenntnisse und praxisnahe Fertigkeiten im Bereich des Bergbaus zu vermitteln.
Die Ausbildung von Fachkräften und Ingenieuren im Bergbau steht vor einer Reihe signifikanter Herausforderungen, die sowohl die akademischen Institutionen als auch die Industrie betreffen. Eine der größten Herausforderungen ist der Rückgang der Studierendenzahlen in bergbaubezogenen Studiengängen. Dieser ist auf ein sinkendes Interesse an traditionellen Industrien sowie auf eine wachsende Konkurrenz durch andere Ingenieurdisziplinen zurückzuführen. Der Rückgang führt zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften, der durch die schrumpfenden Fakultäten und die Schließung von spezialisierten Universitätsabteilungen weiter verschärft wird. Gleichzeitig sind die verbleibenden Fakultäten gezwungen, ihre Lehrpläne kontinuierlich zu aktualisieren, um mit den rasanten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, während ihre verfügbaren Ressourcen in der Lehre abnehmen. Dies führt langfristig zu einem ernsthaften Problem hinsichtlich der Quantität und Qualität der Ausbildung von Ingenieuren für die Rohstoffbranche.
Neue Technologien wie Automatisierung, Digitalisierung sowie rechtliche und soziale Aspekte verändern die Anforderungen an die Bergbauingenieure der Zukunft. Diese Entwicklungen machen eine interdisziplinäre Ausbildung erforderlich, die traditionelle bergbauliche Kenntnisse mit modernen IT- und Umwelttechnologien kombiniert. Darüber hinaus führen die sich wandelnden Anforderungen der Industrie, insbesondere die verstärkte Betonung auf nachhaltiges und umweltverträgliches Wirtschaften, zu zusätzlichen Anforderungen an die Lehrpläne und die Kompetenzen der Absolventen. Es ist daher die Aufgabe akademischer Institutionen, Antworten auf diese Herausforderungen zu entwickeln, um durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung den Bedarf der Industrie an hochqualifizierten und anpassungsfähigen Fachkräften zu decken.
Der EMC begegnet diesen Herausforderungen aktiv, indem er die beteiligten Parteien – Hochschulen, Industrie und Studierende – zusammenbringt. Im Zentrum des EMCs steht daher die enge Kooperation der drei europäischen Universitäten: der RWTH Aachen University (Deutschland), der Aalto University (Finnland) und der Montanuniversität Leoben (Österreich). Die Studierenden verbringen im Rahmen des EMCs an jeder der Universitäten ein Semester. Dadurch profitieren sie von den unterschiedlich spezialisierten und sich ergänzenden fachlichen Ausrichtungen der Universitäten. Die Studierenden sammeln dabei interkulturelle Erfahrungen und erlangen durch eine industrienahe und relevante Lehre herausragende berufliche Perspektiven. Die zudem eng gepflegten Beziehungen des EMCs mit Industriepartnern gewährleisten dabei Relevanz und einen stetigen Praxisbezug des Studiums. Dies bringt die Studierenden mit Arbeitgebern der Bergbauindustrie in Kontakt und gestaltet das Studium aktuell, abwechslungsreich und orientiert an den Ansprüchen der Industrie.

2 Historie und Hintergrund des EMCs

Der EMC wurde 1996 das erste Mal als mehrmonatiges Austauschprogramm zwischen der Aalto University, der RWTH Aachen University, der TU Delft sowie dem Imperial College London ausgerichtet. Die Entstehung des EMCs ist dabei eng mit Hans de Ruiter verbunden, damaliger Professor für Bergbaukunde an der TU Delft, welcher das Programm auf Anraten der Industrie initiiert hatte. Mit diesem sollte eine umfangreiche und qualitativ hochwertige Ausbildung von Bergbauingenieuren sowie die Erhaltung der Bergbaukompetenzen an den Universitäten gewährleistet werden. Im ersten Jahrgang befanden sich bereits 15 bis 20 interessierte Studierende der beteiligten Universitäten, die für einen Zeitraum von acht Monaten gemeinsame Vorlesungen und weitere Veranstaltungen besuchten. Aufgrund der positiven Resonanz wurde zwei Jahre später zudem der European Mineral and Recycling Engineering Course (EMREC) ins Leben gerufen. Wenig später entstanden mit weiteren Partnern die zwei Austauschprogramme European Mineral Engineering Program (EMEC) und der European Geotechnical and Environment Course (EGEC). Diese komplementär zum Bergbaufokus des EMCs ausgerichteten Kurse widmet sich der Aufbereitung, Metallurgie und dem Recycling von Rohstoffen. Zur gebündelten Unterstützung und Organisation der Austausch- und Studienprogramme wurde 1998 die Federation of European Mineral Programs (FEMP) aus dem Konsortium der beteiligten Universitäten gegründet.
Im Jahr 2014 wurde der EMC von einem Austauschprogramm zu einem zweijährigen europäischen Triple-Master-Degree weiterentwickelt. Daran beteiligten sich die Aalto University, die RWTH Aachen University und die TU Delft mit jeweils einem Vorlesungssemester. Im Jahr 2021 konnte bereits das 25-jährige Bestehen des EMCs und die erfolgreiche Ausbildung von bis dato über 850 Absolventen gefeiert werden. Mit der letzten Neuausrichtung des EMCs im Jahr 2023, wurde die Montanuniversität Leoben in das Konsortium aufgenommen und ersetzt die TU Delft. Der EMC ist nunmehr das einzige internationale Masterprogramm unter FEMP.

3 Moderne Bergbaulehre – Was ist der EMC?

Der EMC ist in seiner heutigen Fassung ein zweijähriges, englischsprachiges Triple-Degree Masterprogramm mit 120 ECTS. Es wird von der Aalto University (Espoo, Finnland), der RWTH Aachen University (Deutschland) und der Montanuniversität Leoben (Österreich) ausgerichtet, und die Studierenden besuchen jeweils ein Semester an den drei Universitäten (siehe Abb. 1). In diesen werden die Lehrinhalte des Curriculums in Vorlesungen, Übungen und Projektarbeiten sowie bei zahlreichen praxisnahen Exkursionen im Feld vermittelt. Jeder Jahrgang besteht dabei aus den 15–25 Besten unter den mittlerweile über 100 Bewerbern pro Jahr. Die Jahrgänge wechseln dann als geschlossene Gruppe von Semester zu Semester die Universität und Stadt. Im vierten Semester ist die Masterarbeit vorgesehen, die i. d. R. zusammen mit einem Industriepartner absolviert wird. Entsprechend der fachlichen Ausrichtung können sich die Studierenden eine der Universitäten zur Betreuung ihrer Abschlussarbeit aussuchen. Zwischen den ersten drei Semestern bleiben jeweils einige Monate frei, in denen die Studierenden Praktika absolvieren können.
Abb. 1
Örtliche und zeitliche Struktur des EMCs über den Studienverlauf
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Übergeordnetes Ziel des EMCs ist es, die Absolventen für Tätigkeiten über den gesamten Lebenszyklus eines Bergwerks und entlang der gesamten Rohstoff-Wertschöpfungskette vorzubereiten. Die drei Partneruniversitäten sind dabei auf bestimmte Themenfelder spezialisiert, die sich gegenseitig im Studienverlauf ergänzen. Ziel des Programms ist es, den Studierenden ein umfassendes, grundlegendes Bergbaufachwissen zu vermitteln und relevante Themen in der breite abzudecken. Dabei wird u. a. auf Geologie, Lagerstättenmodellierung und Bergwerksplanung eingegangen sowie die Aufbereitung und der Umgang mit Reststoffen behandelt. Themen wie Betriebswirtschaft, Umwelttechnik und Ethik, aber auch Sicherheit und Gesundheit finden ebenso ihren Platz im Curriculum. Jedes der Vorlesungssemester umfasst einen Arbeitsaufwand von 30 ECTS. Entsprechend verbleiben für das letzte Semester ebenfalls 30 ECTS, die durch die sechsmonatige Masterarbeit zwischen März und August abgeleistet werden. Abb. 2 stellt den Studienverlaufsplan des EMCs mit den verschiedenen Lehrveranstaltungen bzw. Prüfungsfächern dar.
Abb. 2
Lehrinhalte der Semester des EMC
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Der EMC hat den Anspruch, die Bergbaulehre nicht nur inhaltlich relevant, sondern auch modern und zukunftsorientiert zu gestalten. Die Bergbaubranche in Europa ist heute weniger lokal – Absolventen der Bergbauuniversitäten werden nicht mehr nur für die Unternehmen in der direkten Umgebung ausgebildet. Dies bedeutet für die Lehre eine Diversifizierung des Fokus der gewonnenen Rohstoffe und ein wachsendes Augenmerk auf andere Themen wie die Nachhaltigkeit. Die Bergbauindustrie benötigt heutzutage Ingenieure, die vielseitig und umfassend ausgebildet sind. Es ist wichtig ein industrienahes, breites Verständnis und entsprechendes Expertenwissen für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe im Allgemeinen zu vermitteln. Nur so kann bei sinkenden Einschreibezahlen und weniger Bergbaufakultäten eine ausreichende Anzahl an Bergbauingenieuren ausgebildet werden, die darüber hinaus besser auf die zukünftigen Herausforderungen der Branche vorbereitet werden.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen die Universitäten zielgerichtet auf den Einsatz moderner und digitaler Lehrmethoden und Medien, die die klassische Lehre in Vorlesungen und Übungen ergänzen. Dabei kommen an der RWTH Aachen University beispielsweise Simulatoren, Virtual Reality und ein Hologrammtisch zum Einsatz. Auf den Simulatoren können die Studierenden verschiedenste Maschinen bedienen und relevante Daten wie Betriebsparameter und Anwendungsgrundsätze auswerten und nachvollziehen. Darüber hinaus findet Virtual Reality in der Lehre Anwendung, um das Gefahrenbewusstsein der Studierenden in einer sicheren Umgebung zu schärfen und ausgewählte Aufgaben wie etwa Wettermessungen praxisnah zu üben. Zudem wird ein Hologrammtisch eingesetzt, um Prozessabläufe und die Struktur von Bergwerken bildlich nachvollziehbar und zur Erarbeitung von Aufgabenstellungen darzustellen. Zusätzlich zu den regulären Vorlesungen kommen regelmäßig Industriepartner des EMCs an die Universitäten. In Gastvorlesungen vermitteln Experten den Studierenden berufsspezifische Erfahrungen und Fertigkeiten der ingenieurtechnischen Praxis aus verschiedenen Themenbereichen, wie etwa der Wettertechnik, dem Rohstoffhandel oder der Betriebsplanung. Exkursionen zu Bergwerken bringen die Absolventen ebenfalls in Kontakt mit der Industrie und ermöglichen bei den Industriepartnern selten gewährte und tiefe Einblicke in Betrieb und Unternehmen.

4 Die Studierenden des EMC

Um die Qualität der Studierenden sicherzustellen, müssen Bewerber ein gemeinsames Auswahlverfahren der beteiligen Universitäten durchlaufen. Das Bewerbungsverfahren bewertet die fachliche Eignung und einschlägige Erfahrungen, die akademischen Leistungen und das englische Sprachniveau. Die drei Universitäten achten dabei besonders auf die individuelle Motivation und die Qualität der vorherigen Ausbildung und Universität. Der EMC ist daher stolz, jedes Jahr top motivierte Studierende aus aller Welt begrüßen zu dürfen, die sich durch ihr herausstechendes Interesse für den Bergbau und die Rohstoffbranche sowie sehr gute akademische Leistungen auszeichnen.
Das EMC-Studium bietet den Absolventen als Triple-Master-Degree die einzigartige Möglichkeit, an drei Universitäten, in drei europäischen Ländern und Städten zu leben und zu studieren. Neben der Kultur der jeweiligen Länder lernen die Studierenden durch die internationalen Jahrgänge auch das Leben in interkulturellen Umfeldern kennen. Da jede Kohorte die Semester an den Universitäten gemeinsam absolviert, wächst diese als Gruppe schnell zusammen. Die vollständig in Englisch stattfindende Lehre des Studiums verbessert zudem die sprachlichen Fähigkeiten der Studierenden und bereitet diese auf Arbeitsplätze im internationalen Sektor der Bergbau- und Rohstoffbranche vor.
Der EMC bereitet seine Absolventen auf Ingenieursberufe vor, die im Bergbau und im Umgang mit mineralischen Rohstoffen angesiedelt sind. Entsprechend bietet sich den Absolventen eine Vielzahl an Berufsperspektiven, die von der Prospektion einer Lagerstätte, über die Planung des Betriebs und die Gewinnung selbst bis zur Schließung des Standorts und der Nachsorge reichen. Viele Absolventen wählen auch Berufe im Umfeld des Bergbaus, wie Maschinenhersteller, Rohstoffhandel, Beratungen, Banken und Versicherungen. Die Welt des Bergbaus steht den Absolventen somit offen und bietet ihnen neben großer Zukunftssicherheit auch die Chance, sich in vielfältigen Bereichen zu vertiefen. Gerade die kommenden Generationen an Bergbauingenieuren werden ihren wichtigen Beitrag dazu leisten, die Rohstoffe für die Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und für die gesteigerte Unabhängigkeit der Europäischen Union von Rohstoffimporten bereitzustellen.

5 FEMP – Federation of European Mineral Programs

Der EMC wird maßgeblich von der gemeinnützigen Stiftung Federation of European Mineral Programs (FEMP) unterstützt. Die Stiftung wurde 1999 gegründet, um die Unterstützung der Studierenden aus der Industrie zu koordinieren. FEMP wird von über 15 Industriepartnern unterstützt und moderiert außerdem das Alumni-Netzwerk (vgl. Abb. 3). Seit der Gründung kann FEMP daher die erfolgreiche Ausbildung von über 850 Bergbauingenieuren aus mehr als 40 Nationen verbuchen. Im selben Zeitraum konnten zudem mehr als zwei Millionen Euro an Fördermitteln von Industriepartnern eingeworben werden, die ebenfalls in die Unterstützung und Verbesserung des EMCs sowie in die direkte Unterstützung der Studierenden geflossen sind. Seit über 20 Jahren findet jährlich die FEMP Reunion statt, an der mehr als 100 Alumni und Partner teilnehmen.
Abb. 3
FEMP fungiert als Bindeglied zwischen Industrie, Universitäten und Studierenden
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FEMP nimmt eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen der Industrie, den Universitäten und den Studierenden ein. FEMP sammelt Spenden aus der Industrie, um Stipendien an Studierende vergeben zu können und so das Auslandsstudium zu fördern. Über FEMP hat die Industrie die Möglichkeit, sich über Gastvorlesungen, Exkursionen, Praktika oder Abschlussarbeiten direkt an der Lehre zu beteiligen und so direkt mit den Studierenden in Kontakt zu kommen. Dies ermöglicht den Absolventen einen früheren und vielseitigeren Überblick der sehr diversen Berufsperspektiven in der Rohstoffbranche und allen weiteren Branchen, die auf primäre mineralische Rohstoffe angewiesen sind oder mit diesen umgehen. FEMP pflegt dafür kontinuierlich den Austausch mit ihren Partnern aus der Industrie und ist stets offen für neue Kooperationen.

6 Fazit und Zusammenfassung

Mineralische Rohstoffe sind von zentraler Bedeutung für Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien und die Erreichung der Ziele des European Green Deal. Die Europäische Union strebt daher eine nachhaltige und verantwortungsvolle heimische Produktion dieser Rohstoffe an. Um diesem Ziel gerecht zu werden, muss der wachsende Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich gedeckt werden. Diese globalen Herausforderungen werden im Rahmen des European Mining Course (EMC) mit einem gemeinsamen Ansatz angegangen. Der EMC ist ein internationales Dreifach-Masterprogramm, das von der Aalto University, der Montanuniversität Leoben und der RWTH Aachen University gemeinsam organisiert wird. Jede der drei Universitäten bringt ihre spezifischen Kompetenzen in ein internationales, integriertes Curriculum ein, um so die Ausbildung der Bergbauingenieure von morgen sicherzustellen.
Die Willkommenskultur für Studierende, umfangreiche Unterstützung und ein exzellentes Curriculum des EMC sorgen jedes Jahr für eine hohe Zahl an Bewerbungen, von denen nur die besten Kandidaten ausgewählt werden. Die akzeptierten Studierenden absolvieren jeweils ein Semester an den drei Universitäten, wo sie spannende Kurse belegen und vielfältige Einblicke in die Industrie erhalten. Der EMC erfährt seit jeher große Unterstützung aus der Industrie, die über die gemeinnützige FEMP-Stiftung koordiniert wird. Dies ermöglicht die Vergabe von Stipendien, die Organisation von Exkursionen und Gastvorlesungen sowie die Vermittlung von Praktika und Masterarbeiten.
Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie bietet Vorteile für alle Beteiligten: Sie sichert die Relevanz und Qualität des EMC und gewährleistet so die kontinuierliche Ausbildung von Bergbauingenieuren. Das FEMP und das EMC-Konsortium sind stets an neuen Kooperationen mit der Industrie interessiert. Bei Interesse oder Fragen besuchen Sie bitte www.​femp.​org.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Metadata
Title
Der European Mining Course – Bergbaulehre international gedacht
Authors
Yannick Feldmann
Bernd Lottermoser
Nikolaus Sifferlinger
Mikael Rinne
Rodrigo Serna Guerrero
Niklas Bender
Publication date
07-10-2024
Publisher
Springer Vienna
Published in
BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte / Issue 10/2024
Print ISSN: 0005-8912
Electronic ISSN: 1613-7531
DOI
https://doi.org/10.1007/s00501-024-01515-y

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