Zusammenfassung
Das Thema der Automatisierung und Digitalisierung wirkt sich direkt auf unser tägliches Leben und unsere Arbeitswelten aus. Zukunftsprognosen prophezeien einerseits viele neue Geschäftsmöglichkeiten und einen neuen Aufschwung in den Industrieländern, denen es durch Einsatz der neuen Technologien gelingen könnte, die Produktion aus den Billiglohnländern zurückzuholen. Andererseits liegen Studien vor, nach denen in den nächsten 50 Jahren die Hälfte aller Jobs durch die fortschreitende Technologisierung wegfallen wird. Schnellere, stabilere, bessere Maschinen – einerseits, treffen auf einen kulturellen und demografischen Umbruch, die steigende Destabilisierung von Sicherheit und sozialen Systemen – andererseits. In unseren Arbeitswelten trifft Management auf einen Generationenmix mit völlig unterschiedlichen Erwartungen und Zugängen zum Thema Leben, Arbeit, Leistung und Technik. Und der Fortschritt, den wir so gern und oft spielerisch nutzen und zur Kostenminimierung herbeigezaubert haben, scheint eine Eigendynamik zu entwickeln, die häufig als Bedrohung wahrgenommen wird. Die Herausforderung für das Management in der Arbeitswelt der Industrie 4.0 wird darin liegen, die Verbindung zwischen Mensch und Maschine so zu gestalten, dass das Potenzial, welches in diesem Fortschritt liegt, verantwortlich genutzt wird. Es geht vorrangig darum, so zu managen, dass jene Risiken, die die Menschen fürchten, möglichst verringert werden. Als Beispiele zu nennen wären Geschäftsverdrängung, alle Macht bei Großkonzernen und die Markteliminierung der kleineren Unternehmen, dauerhafte sozialstaatliche Abhängigkeit, Kaufkraftverlust durch Einkommens- und Jobverlust, Perspektivlosigkeit und Verlust von Selbstwert als Krankheitsauslöser oder Boden für sozialen Unfrieden. Wie aber schaffen wir es, dass wir selbst und unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen user-fit genug sind und es bleiben, um die „entfesselten Besen“ zu beherrschen, anstatt von ihnen weggekehrt zu werden?