2016 | OriginalPaper | Chapter
Diagnostik interner Kommunikation: zur Erforschung der Lücke zwischen Wirklichkeitskonstruktion und Gesprächswirklichkeit
Wirklichkeitskonstruktionen perspektivieren mit Hilfe sprachlicher Verfahren Ereignisse und marktliche Entwicklungen, die die Organisation betreffen. Die Meinungsbildungsprozesse, die diese sprachlichen Repräsentationen im Rahmen vorgängig konzipierter Programme der gesteuerten, zentralen internen Kommunikation in Gang setzen sollen, bilden sich in der Sprache der Adressaten ab. In ihrer Gesprächswirklichkeit verhandeln sie über ihr Verständnis der Wirklichkeitskonstruktionen – falls der produzierte Diskurs der zentralen internen Kommunikation überhaupt bis zur Mikroebene vordringt.» Diagnostik « wird hier verstanden als die Erforschung der Lücke zwischen produziertem Diskurs und dessen interpretativer Aneignung durch die Mitarbeiter. Der Beitrag plädiert für die Anwendung der Gesprächsanalyse als Methode zur Ermittlung der Rezeption und des Verständnisses dieses Diskurses, indem sie den Eingang von Wirklichkeitskonstruktionen in die Gesprächswirklichkeit der Personen fallspezifisch untersucht. Die Befunde lassen sich z. B. für die laufende Erhebung langfristiger Wirkungen der zentralen internen Kommunikation und z. B. für Korrekturen ihrer Lexik nutzen.