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2021 | OriginalPaper | Chapter

2. Die Auswirkungen von Bevölkerungsschrumpfung und -alterung auf das Rentenversicherungssystem in Deutschland

Author : Joachim Ragnitz

Published in: Demografischer Wandel und Wirtschaft

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Der Beitrag zeigt, dass die massive Alterung der Gesellschaften in Deutschland, Österreich oder auch der Schweiz in den kommenden Jahrzehnten die umlagefinanzierte Rentenversicherung unter erheblichen Druck setzen wird. Während die Rentenausgaben wegen des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre stark steigen werden, werden die Beitragseinnahmen wegen der gering besetzten Altersklassen der Jahre ab 1965 mit deutlich geringerer Dynamik zunehmen. Prinzipiell lässt sich dies in der umlagefinanzierten Rentenversicherung nur auffangen, indem entweder die erwerbsfähige Generation einen höheren Finanzierungsbeitrag leistet (sei es über Sozialversicherungsbeiträge oder über Steuern), das (relative) Rentenniveau abgesenkt wird oder die Lebensarbeitszeit verlängert wird. Letzteres entlastet die Rentenversicherung dabei auf zweierlei Weise, da zum einen die Beitragszeit verlängert und zum anderen die Dauer des Rentenbezugs verkürzt wird.
Am Beispiel Deutschlands werden die bisherigen Maßnahmen und aktuelle Reformvorschläge diskutiert, wie dieses Problem gelöst werden soll. Es zeigt sich, dass die Politik bislang eher kurzsichtig agiert und unbequeme Reformen dann unterlässt, wenn diese primär die Rentner betreffen. Grund hierfür dürfte es sein, dass Rentner und rentennahe Jahrgänge inzwischen den Großteil des Wählerpotenzials ausmachen. Die von der Bundesregierung eingesetzte Rentenreformkommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ hat die Fehlstelle in der rentenpolitischen Diskussion nicht lösen können und notwendige Reformen (wie die weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeiten und ggf. auch eine weitere Absenkung des relativen Rentenniveaus) auf spätere Jahre vertagt.

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Footnotes
1
Die Zielgröße des deutschen SGB VI bezieht sich dabei auf das „Standardrentenniveau“ bei 45 Beitragsjahren vor Steuern, aber nach Sozialversicherungsbeiträgen.
 
2
Die Zahl der Äquivalenzrentner ergibt sich durch Division der Rentenauszahlungen durch die Höhe der Standardrente, die Zahl der Äquivalenzbeitragszahler analog durch Division der Beitragseinnahmen durch den Durchschnittsverdienst aller Beitragszahler.
 
3
Weitere Empfehlungen der Kommission beziehen sich auf die Neudefinition der sozialstaatlichen Bezugsgrößen (S. 69 ff.) zur unterjährigen Liquiditätssicherung (S. 94 ff.), zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Älteren (S. 105 f.) und zur Gesundheitsprävention (S. 107 ff.).
 
4
Von den 10 Kommissionsmitgliedern waren 5 aktive oder frühere Politiker, 2 Vertreter der Sozialpartner sowie 3 Wissenschaftler.
 
Literature
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Metadata
Title
Die Auswirkungen von Bevölkerungsschrumpfung und -alterung auf das Rentenversicherungssystem in Deutschland
Author
Joachim Ragnitz
Copyright Year
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31521-4_2