Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der anstehenden Großen Transformation werden im Beitrag die energetischen Voraussetzungen der Stoffwende behandelt. Dazu wird das Konzept des energy return on energy invested (EROEI) auf die Energiebereitstellung der fossilen Energien Kohle, konventionelles und unkonventionelles Erdöl sowie Erdgas und ergänzend Uran dargestellt. Es wird gezeigt, dass mit zunehmender Erschöpfung der fossilen und nuklearen Lagerstätten der EROEI für die Energiebereitstellung laufend gesunken ist und weiter sinken wird. Ebenso nimmt mit fortschreitender Ausbeutung die Konzentration der strategischen Minerale in den Lagerstätten ab. Während deswegen der spezifische energetische Aufwand für die Bereitstellung von Mineralen laufend steigt, verschlechtert sich gleichzeitig der EROEI der fossil-nuklearen Energiebereitstellung. So gibt es neben der energetischen Entropie auch eine stoffliche Entropie, die sich wechselseitig verstärken. Dies zeigt die Nicht-Nachhaltigkeit des vorherrschenden energetischen und stofflichen Regimes.
Mit der Abkehr von als nicht-nachhaltig erkannten Strukturen muss sofort begonnen werden. Das erfordert einerseits eine Energiewende hin zu erneuerbaren Energien und andererseits eine Stoffwende mit einer Abkehr von der bereits Jahrzehnte andauernden großmaßstäblichen Dissipation von kritischen Metallen. Zusammengefasst: Die energetischen Voraussetzungen der Stoffwende müssen von Anfang an für deren strategische Ausrichtung bestimmend sein. Umgekehrt gilt dies auch für die stofflichen Voraussetzungen der Energiewende.