Zusammenfassung
Kehren wir auch deshalb abschließend noch einmal zu einem Rechtspopulisten nicht hiesiger, sondern US-amerikanischer Provenienz zurück, dessen Skandalpolitik, dessen populistische ‚Kunst der Provokation‘ nicht nur Unterschiede, sondern auch überraschende Ähnlichkeiten zu einer Skandalkunst einerseits sowie zur spezifischen Ökonomie des Fernsehpreisskandals andererseits aufweist. Dass Donald Trump nämlich trotz der zwei Amtsenthebungsverfahren, die seine Präsidentschaft begleiteten, bisher nicht oder nur unter Vorbehalt in eine Reihe mit Politikern wie Richard Nixon, Bill Clinton und hierzulande Björn Engholm gestellt wurde, hat einen entscheidenden Grund. So ließen sich der Reihe zwar noch viele weitere Politiker hinzufügen, in Deutschland etwa Helmut Kohl mit seiner Parteispendenaffäre, die seinem Renommee als „Vater des Euro“ und „Kanzler der Einheit“ nachhaltig geschadet hat; Trump jedoch steht als Prototyp eines Populisten für einen anderen und neuen Typus von Politiker, für den anscheinend auch in Rahmen der Skandalökonomie gänzlich andere Regeln gelten: Während Kohl und Engholm, Nixon und Clinton durch ihre Affären und Skandale, durch ihre Lügen und Vertuschungen ihrer Reputation als Politiker nachhaltig geschadet haben, während sie im Rahmen einer Glaubwürdigkeitsökonomie einen Großteil ihres Glaubwürdigkeitskapitals verspielt haben, scheint Trumps Skandalpolitik einzig einer Aufmerksamkeitsökonomie zu folgen.