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2014 | Book

Die materielle Stetigkeit im Handels- und Steuerbilanzrecht

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About this book

Im Rahmen der Bilanzrechtsmodernisierung (BilMoG) wurde der traditionelle Grundsatz der materiellen Stetigkeit einer umfassenden Transformation unterzogen und erstmals um ein Gebot der Ansatzstetigkeit (§ 246 Abs. 3 HGB) erweitert. Obwohl er damit für die Bilanzierungspraxis massiv an Bedeutung gewonnen hat, fehlt es an einer umfassenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung, welche die Bedeutung sowie die Tragweite dieses nunmehr totalkodifizierten Grundsatzes aufzeigt. Ausgehend von den europarechtlichen Vorgaben arbeitet Timmy Wengerofsky zunächst den veränderten handelsrechtlichen Wirkungskreis des materiellen Stetigkeitsgrundsatzes heraus, um anschließend zu analysieren, inwiefern die Inkorporation ins Steuerbilanzrecht ermöglicht ist. Darüber hinaus wird aufgezeigt, inwiefern originär steuerrechtliche Stetigkeitsverpflichtungen existieren.
Das vorliegende Werk richtet sich an Dozenten und Studenten der Betriebswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaft mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Steuerrecht und Wirtschaftsprüfung, aber auch an Steuerberater, Wirtschaftsprüfer sowie Mitarbeiter von Steuer- und Finanzabteilungen.

Table of Contents

Frontmatter
Grundlagen der Untersuchung
Zusammenfassung
Mit dem am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (Bil- MoG) verwirklichte die Bundesregierung eine der größten Reformen des deutschen Handelsbilanzrechts innerhalb der letzten 20 Jahre. Unverkennbares und klar vom Gesetzgeber formuliertes Ziel der Reform war es, „das bewährte HGB-Bilanzrecht zu einer dauerhaften und im Verhältnis zu den internationalen Rechnungslegungsstandards vollwertigen, aber kostengünstigeren und einfacheren Alternative weiterzuentwickeln, ohne die Eckpunkte des HGB-Bilanzrechts (…) und das bisherige System der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufzugeben“. Gleichzeitig war es wesentliches Anliegen des Gesetzgebers, den Anforderungen des Kapitalmarktes nach informationsorientierteren Jahresabschlüssen gerecht zu werden und daher das Informationsniveau des handelsrechtlichen Jahresabschlusses im Rahmen der Modernisierung anzuheben.
Timmy Wengerofsky
Der materielle Stetigkeitsgrundsatz im Handelsbilanzrecht
Zusammenfassung
Der Grundsatz der handelsrechtlichen Stetigkeit besitzt eine lange betriebswirtschaftliche Tradition. Bereits im Jahre 1919 erkannte Schmalenbach, der Begründer der dynamischen Bilanzlehre, dass „die hauptsächliche Forderung, die man an die Gewinnberechnung neben den allgemeinen Forderungen, wie Richtigkeit, Schnelligkeit usw. stellen muß, auf die Vergleichbarkeit der gewonnenen Ziffern“ hinauslaufe.
Timmy Wengerofsky
Die materielle Stetigkeit im Steuerbilanzrecht
Zusammenfassung
Im Gegensatz zum HGB enthält das EStG kein explizites Stetigkeitsgebot, so dass es für die Besteuerung an einem eigenständigen materiellen Stetigkeitsgrundsatz in Form einer Ansatz- oder Bewertungsstetigkeit fehlt. Auch die frühe Rechtsprechung des RFH lässt bereits erkennen, dass ein originärer, expliziter „Grundsatz der inneren Bilanzstetigkeit“ für die Steuerbilanz nicht existiert.
Timmy Wengerofsky
Zusammenfassung zentraler Ergebnisse
Zusammenfassung
Die Auslegung des materiellen handelsgesetzlichen Stetigkeitsgrundsatzes kann aufgrund dessen europarechtlicher Wurzeln nicht allein nach nationalen Regeln und losgelöst von den europarechtlichen Regelungen erfolgen. Zur Sicherung einer einheitlichen Interpretation und einheitlichen Anwendung des Grundsatzes innerhalb der Europäischen Union bedarf es vielmehr einer richtlinienkonformen Auslegung, so dass im Rahmen der national vorzunehmenden Konkretisierung des handelsgesetzlichen Stetigkeitsgrundsatzes sowohl das Ziel als auch der Inhalt der zugrundeliegenden Richtliniennorm (Art. 31 Abs. 1 Buchst. b der 4. EG-Richtlinie bzw. Art. 6 Abs. 1 Buchst. b der EU-Bilanzrichtlinie) umfassende Berücksichtigung erfahren müssen.
Timmy Wengerofsky
Backmatter
Metadata
Title
Die materielle Stetigkeit im Handels- und Steuerbilanzrecht
Author
Dr. Timmy Wengerofsky
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-658-24655-6
Print ISBN
978-3-658-24654-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24655-6