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2017 | Book

Die politische Ökonomie der Energiewende

Deutschland und Spanien im Kontext multipler Krisendynamiken in Europa

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About this book

Tobias Haas beschäftigt sich mit der umkämpften Entwicklung hin zu einem regenerativen Stromsystem bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien in der EU mit Schwerpunkt auf Deutschland und Spanien seit den 2000er Jahren. Aus einer politökonomischen Perspektive analysiert er die divergierenden energiepolitischen Entwicklungspfade beider Länder, in denen zunächst ein rasanter Zubau an erneuerbaren Energien im Strombereich stattgefunden hatte. Die größere Kontinuität der Energiewende in Deutschland erklärt der Autor mit dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise in Verbindung mit Dynamiken ungleicher Entwicklung in der EU sowie der Beschaffenheit der Zivilgesellschaften und der staatlichen Institutionengefüge. Er argumentiert, dass in allen drei Fällen (EU, Deutschland, Spanien) die Dynamiken des Wandels ausgebremst wurden und viel zu kurz greifen, um einen raschen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.

Table of Contents

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Die neuen sozialen Bewegungen im Anschluss an die 68er-Bewegung wendeten sich nicht nur gegen verkrustete gesellschaftliche Strukturen und Normen, sondern adressierten auch ökologische Krisenphänomene wie den sauren Regen, das Waldsterben, verschmutzte Flüsse oder die Gefahren radioaktiver Strahlung. Diese Erscheinungen wurden in Verbindung gesetzt zur gesellschaftlichen Aneignung von Natur.
Tobias Haas
Chapter 2. Erneuerbare Energien: Theoretische Zugriffe, empirische Forschungen
Zusammenfassung
Die Energieversorgung ist für jede Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens elementar. Entsprechend existieren in allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen breit ausdifferenzierte Forschungsansätze. Im Zuge des dynamischen Wandels der Energiesysteme hat sich im sozialwissenschaftlichen Bereich das Interesse an dem Themengebiet deutlich verstärkt (Renn et al. 2011). Im Folgenden sollen die wesentlichen Stränge der wirtschaftswissenschaftlichen und politikwissenschaftlichen Forschungsarbeiten zur Transition bzw. Transformation der Energiesysteme in Deutschland, Spanien und Europa herausgearbeitet werden.
Tobias Haas
Chapter 3. Theoretische Zugänge: Polit-ökonomische Transformationsperspektiven
Zusammenfassung
Um die polit-ökonomischen Kontextbedingungen des Wandels der Energiesysteme zu erfassen, wird auf Ansätze der vergleichenden Politischen Ökonomie zurückgegriffen. Aufgrund des latenten Ökonomismus regulationstheoretischer Zugänge wird eine Erweiterung des Politikverständnisses mit Ansätzen in der Tradition von Antonio Gramsci vorgenommen. Nach der Herausarbeitung der grundlegenden und für diese Arbeit zentralen Konzepte Gramscis werden wichtige Aspekte neogramscianischer Forschungsarbeiten aufbereitet.
Tobias Haas
Chapter 4. Umkämpfter Wandel: Der unvollendete EU-Energiebinnenmarkt und die europäische Energiewende
Zusammenfassung
Der Korridor, innerhalb dessen eine Transformation des (fragmentierten) europäischen Energiesystems möglich ist, wird zu einem wesentlichen Teil durch den Charakter des europäischen Integrationsprozesses abgesteckt. Entsprechend werden in der Kontextanalyse zunächst die Genese der zentralen institutionellen und polit-ökonomischen Konfigurationen der EU und ihre energiepolitischen Implikationen herausgearbeitet.
Tobias Haas
Chapter 5. Konfliktdynamiken im Wandel der deutschen Energiewende
Zusammenfassung
Nach dem Reaktorunglück im März 2011 im japanischen Fukushima hat die deutsche Bundesregierung eine atompolitische Wende vorgenommen und sich zur Energiewende bekannt. Diese Kursänderung ist nicht zuletzt auf eine sehr starke, mobilisierungsfähige Anti-AKW-Bewegung zurückzuführen, der es in jahrzehntelangen Auseinandersetzungen gelungen ist, die Atomtechnologie zu delegitimieren und zugleich wichtige Impulse für ein regeneratives Energieregime zu setzen (Tresantis 2015).
Tobias Haas
Chapter 6. Spanien - vom Vorreiter zum Schlusslicht in der Energietransition
Zusammenfassung
In Spanien wurden bereits in den 1980er Jahren vor dem Hintergrund einer starken Anti-AKW Bewegung, einer stetig wachsenden Energienachfrage und einer sehr hohen Importabhängigkeit die Voraussetzungen für die Transition des Stromsystems geschaffen. Ausdruck dessen sind das Energieerhaltungsgesetz von 1980 und die Gründung des IDAE (Instituto de Diversificación y Ahorro de Energía) im Jahr 1984 als Abteilung im Wirtschaftsministerium zur Diversifizierung und Einsparung von Energie.
Tobias Haas
Chapter 7. Stabilität versus Destabilisierung: Die Energiewende und die transición energética im Vergleich
Zusammenfassung
Sowohl Deutschland als auch Spanien gehörten in den 2000er Jahren zu den Vorreitern des Wandels des Stromsystems hin zu erneuerbaren Energien in der EU. Seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise entwickelt sich jedoch eine große Diskrepanz in den energiepolitischen Entwicklungspfaden der beiden Länder.
Tobias Haas
Chapter 8. Fazit & Ausblick
Zusammenfassung
Eingangs wurde die Frage aufgeworfen, ob sich vor dem Hintergrund der multiplen Krisenkonstellation und im Besonderen der globalen Klimaerwärmung eine Transformation der globalen Ökonomie abzeichnet. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, durch empirische Untersuchungen bzw. drei Fallstudien herauszufinden, ob sich ein Wandel hin zu einem regenerativen Energiesystem vollzieht und welchen sozialen Charakter er annimmt.
Tobias Haas
Backmatter
Metadata
Title
Die politische Ökonomie der Energiewende
Author
Tobias Haas
Copyright Year
2017
Electronic ISBN
978-3-658-17319-7
Print ISBN
978-3-658-17318-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17319-7