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2018 | Book

Die Regeln digitaler Kommunikation

Governance zwischen Norm, Diskurs und Technik

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About this book

Christian Katzenbach untersucht, wie wir gesellschaftliche Kommunikation regeln und regulieren. Seine Studie konzeptualisiert erstmalig Governance aus kommunikationswissenschaflicher Perspektive. In Auseinandersetzung mit Konflikten der digitalen Gesellschaft (Algorithmen, Urheberrecht, Privacy) zeigt der Autor, dass Kommunikation nicht nur durch Recht und Regulierung geordnet wird. Die Studie erklärt die regelbildende Kraft von Normen, Diskursen und Technik durch die Aufarbeitung institutionentheoretischer und techniksoziologischer Konzepte. Im Ergebnis liefert das Werk Forschenden und Studierenden ein Modell kommunikationswissenschaftlicher Regulierungs- und Governance-Forschung.

Table of Contents

Frontmatter
Chapter 1. Einführung
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren haben Debatten über die Regulierung digitaler Medien, über ihre Bereitstellung und Nutzung eine hohe Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit erlangt. Auf welche Weise sollte das Urheberrecht an das digitale Zeitalter angepasst werden? Wie kann Datenschutz noch gewährleistet werden angesichts der massiven Datenmengen, die wir durch die Nutzung von digitalen Endgeräten und Diensten andauernd erzeugen? Welche Rolle dürfen und sollten die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanbieter im Netz spielen? Verletzt die Deutsche Telekom Netzneutralität? Wie sollten Plattformen wie Facebook und YouTube mit Hate Speech und Fake News umgehen? All diese Fragen haben in den vergangenen Jahren in einem Maße öffentliche Debatten erzeugt, wie es das kommunikationspolitischen Themen zuvor selten gelang. Aus Nischenthemen für Experten sind mitunter hitzige Debatten der breiten Öffentlichkeit geworden.
Christian Katzenbach
Chapter 2. Kommunikationspolitik und Governance in der Kommunikationswissenschaft
Zusammenfassung
Dieses Buch soll dazu beitragen zu verstehen, wie wir gesellschaftliche Kommunikation regeln und regulieren – nicht nur, aber vor allem im Kontext der zunehmenden Mediatisierung und Digitalisierung von Kommunikation. Damit geht es hier nicht nur um die Darstellung spezifischer Regeln digitaler Kommunikation, sondern auch um einen Beitrag zur konzeptionellen Weiterentwicklung von Kommunikationspolitik und Kommunikationswissenschaft. Die Notwendigkeit einer stärkeren theoretischen Fundierung wird immer wieder betont, und auch wiederholt auf die Governance-Forschung verwiesen.
Christian Katzenbach
Chapter 3. Governance als Aushandlung: Eine kommunikationswissenschaftliche Lesart
Zusammenfassung
Um sich der Zielstellung, der Entwicklung einer kommunikationswissenschaftlichen Governance-Perspektive, zu nähern, schlägt dieses Buch nun notwendigerweise einen Bogen zurück. Denn es wird im Folgenden zunächst der Forschungsstand der interdisziplinären Governance-Forschung aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive neu gelesen. Dabei kann es nicht das Ziel sein, eine umfassende Darstellung der gesamten Governance-Literatur zu liefern, dazu ist das Feld in all seiner Vielfältigkeit und Diffusität inzwischen deutlich zu groß.
Christian Katzenbach
Chapter 4. Institutionentheoretisches Verständnis von Governance
Zusammenfassung
Im vorigen Kapitel wurde eine Governance-Perspektive eingeführt, die einen grundsätzlich weiten Blick auf Regelungsstrukturen einnimmt und ihren kommunikationswissenschaftlichen Fokus in Verständigungsprozessen über Regeln findet. Um diese Perspektive zu schärfen, gilt es nun, Regelungsstrukturen institutionentheoretisch zu beschreiben.
Christian Katzenbach
Chapter 5. Technik in Governance und Kommunikationswissenschaft
Zusammenfassung
Der hier unternommene Versuch, die Rolle von technischen Zusammenhängen in kommunikationspolitischen Zusammenhängen zu reformulieren, findet vor einem Hintergrund statt, in dem technologische Entwicklungen beständige Referenzpunkte gegenwärtiger Wandlungsdebatten im Allgemeinen und Regulierungsdebatten im Speziellen sind. In der inzwischen jahrzehntelangen Diskussion um Reformen im Urheberrecht werden die auf Digitalisierung und Vernetzung basierenden Dienste und Dinge (wie File-Sharing, Social Media, iPod etc.) sowohl für die Forderung nach Verschärfungen der Regeln und Durchsetzungsmöglichkeiten des Urheberrechts mobilisiert als auch für die Öffnung der Regelungen für vermeintlich genuin digitale Praktiken wie die des Remixens. In ganz ähnlicher Weise gilt diese häufig widersprüchliche Mobilisierung von Technik für andere Felder wie Datenschutz, Überwachung und Meinungsfreiheit.
Christian Katzenbach
Chapter 6. Perspektiven einer kommunikationswissenschaftlichen Governance-Forschung
Zusammenfassung
Die Aushandlung und Etablierung der Regelung gesellschaftlicher Kommunikation ist ein vielschichtiger Prozess; das ist in den vorherigen Kapiteln deutlich geworden. Von mehr oder weniger machtvollen und mehr oder weniger legitimierten Akteuren werden Regeln eingeführt und durchgesetzt. Gleichzeitig prägen normative Einschätzungen unsere kommunikativen Handlungen, diskursive Rahmungen geben Auskunft über die wechselseitigen Erwartungen und Deutungen, und die technische Dimension prägt und übersetzt gleichermaßen kommunikative Routinen und rechtliche Regeln.
Christian Katzenbach
Chapter 7. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Diese Arbeit hatte ihren Ausgangspunkt in den gegenwärtigen Umbrüchen in der Regelung medialer Kommunikation. Offenkundig sind in den vergangenen Jahren kommunikationspolitische Themen gleichermaßen prominenter wie unübersichtlicher geworden. Debatten um Hate Speech, Fake News, Urheberrecht und Datenschutz haben deutlich gemacht, dass aus Nischenthemen, von Experten in spezifischen Kommunikationsforen und Verhandlungsarenen diskutiert und entschieden, strittige gesellschaftspolitische Fragen geworden sind, die öffentlich diskutiert werden.
Christian Katzenbach
Backmatter
Metadata
Title
Die Regeln digitaler Kommunikation
Author
Christian Katzenbach
Copyright Year
2018
Electronic ISBN
978-3-658-19337-9
Print ISBN
978-3-658-19336-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-19337-9