Zusammenfassung
Die Performanz und Ausrichtung öffentlicher Kommunalverwaltungen an den Erfordernissen von Unternehmen ist inzwischen als bedeutsames Kriterium der Standortbewertung anerkannt. Neben den klassischen Standortfaktoren, wie etwa der Anbindung des Standortes, dem Niveau des lokalen Infrastrukturangebots sowie Kosten und Verfügbarkeit von Gewerbeflächen, nimmt die Dienstleistungsqualität einer Kommune eine wesentliche Rolle bei der Bewertung ihrer Wirtschaftsfreundlichkeit ein. Die Optimierung der lokalen Dienstleistungsqualität bietet einen wichtigen Hebel, um die Standortzufriedenheit und -attraktivität maßgeblich zu verbessern und den Standort im Wettbewerb um Bestandsunternehmen wie Neuansiedlungen zu positionieren. Der vorliegende Beitrag ergänzt die bisher hierzu vorgestellten Lösungsvorschläge um einen Ansatz, der auf die Erfüllung der standortspezifischen Unternehmenserwartungen abzielt und deren kontinuierliche Erreichung mithilfe digitaler Instrumente in effizienter Weise absichert. Der Ansatz wird gegenwärtig mit dem Projekt „WirtschaftsfreundlichES – Wirtschaftsfreundliche Stadt Esslingen am Neckar“ unter Beteiligung von Unternehmen, Politik und Verwaltungsmitarbeitern eingeführt und erprobt. Er greift dabei auf Erfahrungen zurück, die in anderen Bereichen öffentlicher Dienstleistungserbringung bereits breite Akzeptanz, in der öffentlichen Kommunalverwaltung allerdings bislang kaum Anwendung finden.