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2023 | Book

Die symbiotische Abhängigkeit von Filmtheaterbetreibern und Kinofilmverleihern

Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationen unter Konkurrenten im Kinofilmgeschäft

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About this book

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit zwei übergeordneten Fragestellungen: Inwiefern bestehen kooperative Beziehungen zwischen Filmtheaterbetreibern und Filmverleihunternehmen, mit dem Ziel, den gemeinsam bearbeiteten Markt effizient und effektiv zu bearbeiten, um dadurch dem aktuellen negativen Besuchertrend entgegenzuwirken? Unter Erweiterung der aktuellen Erfolgsfaktorenforschung im Kinofilmbereich, in welchen Bereichen bedarf es einer tiefergehenden interorganisationalen Zusammenarbeit und in welchen Bereichen einer arbeitsteiligen und somit autonomen Entscheidungsfindung, um eine friktionslose Marktbearbeitung aller Teilnehmer zu gewährleisten? Der Autor zeigt, dass an dieser Stelle der Wertschöpfungskette, an welcher die Filmtheater und die Filmverleihunternehmen durch die Komplementarität ihrer Ressourcen sowohl untereinander als auch voneinander profitieren würden, keine hinreichenden Kooperationen bestehen, die einer rückläufigen Profitabilität der individuellen Kinoauswertung entgegenwirken. Ein isoliertes Agieren beider Marktteilnehmer dient kurzfristig der individuellen Nutzenmaximierung, langfristig jedoch werden die bestehenden Tendenzen weiter verstärkt und somit der Trend eines schwächer werdenden Marktes beschleunigt. Durch kooperative Wettbewerbsbeziehungen können auf beiden Seiten Erfolgspotenziale aufgedeckt und ausgebaut werden.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der Praxis ist man seit langem von der Theorie der unternehmerischen Tätigkeiten als Krieg unter Konkurrenten abgekehrt und konzentriert sich überwiegend auf den positiven Nutzen, der aus strategischen Partnerschaften gezogen werden kann (Nalebuff/Brandenburger 1996, S. 15). Die Fokussierung auf den gemeinschaftlichen Erfolg zweier direkter Konkurrenten lässt beide Unternehmen wirtschaftlich besser dastehen, als wenn sie beispielsweise untereinander einen Preiskrieg entfachen (Nalebuff/Brandenburger 1996, S. 15). Komplementäre Ressourcen bedingen die Vorteilhaftigkeit einer solchen Kooperation (Henke 2003, S. 51).
Jonas Brühl
Kapitel 2. Charakterisierung der Kinofilmbranche unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Marktes
Zusammenfassung
Ob ein Kinofilm als Kultur- oder Wirtschaftsgut klassifiziert wird, ist seit jeher Gegenstand einer Diskussion sowohl unter Filmenthusiasten als auch verschiedenster Fördereinrichtungen und konnte bislang nicht abschließend geklärt werden (Clevé 2009, S. 307). Wird ein Film aus Sicht der Kunst und der Kultur betrachtet, so fällt der Blick tendenziell auf den verantwortlichen Regisseur oder Autor, auf die Kritik, die dieser an einer gesellschaftlichen Debatte ausübt oder auf die Intention des Films, während die kommerzielle Betrachtung eher das Umsatz- und Erlöspotenzial eines Filmes für relevant hält (Prommer 2016b, S. 9–10). Auf den Erfolg eines Films abgestellt, kann ein künstlerischer oder kultureller Erfolg durch die Ehrung auf Filmfestivals bzw. die Verleihung von Preisen für verschiedene Kategorien oder durch positive Kritiken definiert werden (Clevé 2009, S. 313–314).
Jonas Brühl
Kapitel 3. Das Unternehmen als Organisation und die Ausgestaltung von Umweltinteraktionsansätzen im Rahmen der Unternehmensstrategie unter besonderer Berücksichtigung von Kooperationen
Zusammenfassung
Am Ende dieses Kapitels werden zunächst bestehende Kooperationen und Zusammenschlüsse hinsichtlich der selbst gestellten Ziele untersucht und im Anschluss in Kapitel 4 mögliche Kooperationsformen unter Berücksichtigung verschiedener Kooperationsgegenstände analysiert und bewertet. Dies geschieht mithilfe einer qualitativ angelegten Studie, deren Ziel es war, den Marktteilnehmern das Wort zu erteilen, um ein ganzheitliches Bild möglicher Kooperationen zu erhalten und herauszufinden, welche Aspekte diese, losgelöst von bereits veröffentlichten Studien zur mannigfaltigen Erfolgsfaktorenforschung im Kinofilmbereich Marktteilnehmer, für wichtig und relevant erachten. Um die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu kontextualisieren bedarf es jedoch vorab einer expliziten Auseinandersetzung mit dem Organisations- und Kooperationsbegriff sowie einer Darstellung der für diese Arbeit relevanten Erklärungsbeiträge zur Entstehung von Kooperationen.
Jonas Brühl
Kapitel 4. Die symbiotische Abhängigkeit von Filmtheaterbetreiber und Filmverleihunternehmen und dessen Bedeutung für aktuelle und potenzielle Kooperationsformen
Zusammenfassung
Das Erkenntnisinteresse besteht in der theoretischen Erörterung möglicher Kooperationen zwischen Kinos und Verleihfirmen sowie potenzieller Kooperationsgegenstände. Zur Erreichung dieses Forschungsziels bedarf es eines übergeordneten Forschungsprozesses, welcher es erlaubt, auch im Laufe der Forschung neue und bis dato unbedachte Aspekte ebenfalls zu berücksichtigen, sodass ein möglichst vollumfängliches Bild des Forschungsfeldes entstehen kann. Die Prinzipien der Grounded Theory ermöglichen eine solche Verfahrensoffenheit.
Jonas Brühl
Kapitel 5. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Nach der Theorie der komparativen Kostenvorteile wird nicht etwa durch Wettbewerb Wert geschaffen, sondern durch eine ökonomisch sinnvolle Arbeitsteilung, nach der eine (Teil-)Leistung von demjenigen erledigt werden sollte, welcher sie effizient zu erledigen weiß (Woll 2000, S. 628–629). Wettbewerb führt in seiner extremen Ausprägung zu einem Preiskrieg, an dessen Ende die Unternehmen gerade keinen Gewinn mehr erwirtschaften, da durch das Nash-Gleichgewicht in einer solchen pareto-optimalen Situation ein vom Status Quo abweichendes Verhalten automatisch zu einem Verlust führen würde (Magin/Heil/Fürst 2005, S. 129). Wettbewerb belebt somit nicht das Geschäft, sondern wird es perspektivisch zerstören.
Jonas Brühl
Backmatter
Metadata
Title
Die symbiotische Abhängigkeit von Filmtheaterbetreibern und Kinofilmverleihern
Author
Jonas Brühl
Copyright Year
2023
Electronic ISBN
978-3-658-40873-2
Print ISBN
978-3-658-40872-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40873-2