Ob in Stuttgart, Berlin oder München: Um die Stickoxid-Belastung in den Griff zu bekommen, stehen Fahrverbote für Dieselfahrzeuge im Raum, die nicht die Euro-6-Norm erfüllen. Am 22. Februar entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig darüber, ob Fahrverbote für Dieselfahrzeuge bundesweit auf Grundlage des geltenden Rechts eingeführt werden dürfen. Das könnte nach Berechnungen der Direktbank ING-Diba dazu führen, dass in 19 Städten, in denen bereits geklagt wird, fast 1,4 Millionen Diesel-Fahrzeuge in der Garage bleiben müssten.
Über 12 Millionen Diesel erfüllen hierzulande nicht die Euro-6-Norm
Besonders hart träfe es dabei die Dieselfahrer in Limburg-Weilburg, Reutlingen, Gelsenkirchen und Kiel – weniger als 20 Prozent der Dieselfahrzeuge entsprechen hier der Euro-6-Norm. In Frankfurt oder München, wo der Anteil an Euro-6-Diesel-Pkw am höchsten ist, müssten 60 Prozent ihren Diesel im Falle eines temporären oder ganzjährigen Fahrverbotes stehen lassen. Zieht man zusätzlich die 42 Städte heran, in denen ebenfalls formale Verfahren eingeleitet wurden, dann kämen noch einmal über 1,2 Millionen Diesel-Pkw hinzu.
Bei den betroffenen Dieselfahrzeugen in den 19 Städten handelt es sich bundesweit um drei Prozent des Pkw-Gesamtbestands, beziehungsweise um 5,7 Prozent bei Berücksichtigung der weiteren 42 Verfahren. Deutschlandweit erfüllen über 12 Millionen Diesel-Pkw derzeit nicht die Euro 6-Norm. Zudem wirken sich Fahrverbote auch direkt auf den Liefer-, Transport- und Nahverkehr aus.