Audi ruft in Europa 24.000 Autos mit V-TDI-Motor zurück, wie die Volkswagen-Tochter am 1. Juni in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat. Betroffen seien Fahrzeuge der Modellreihen A7 und A8 mit V6- und V8-Motoren nach Abgasnorm EU 5. In bestimmten Fahrzuständen könne es bei den Fahrzeugen der Modelljahre 2010 bis 2013 zu Überschreitungen des Grenzwertes im Bereich von 20 bis 100 Prozent kommen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zufolge habe der Autohersteller eine unzulässige Abgas-Software verwendet, wie der Minister laut Medienberichten auf einer Pressekonferenz am Donnerstagabend in Berlin erklärte. Zu diesem Vorwurf nimmt Audi in der Mitteilung nicht Stellung.
Die Ingolstädter verweisen hingegen darauf, dass sie seit einigen Monaten systematisch eine große Anzahl von Motor-Getriebe-Kombinationen auf ihre Emissionen in bestimmten Fahrzuständen untersucht hätten. Die jetzt festgestellten NOx-Überschreitungen seien im Rahmen "einer proaktiven, umfassenden Überprüfung von Getriebesoftware" aufgefallen, so das Unternehmer in der Mitteilung.
Software-Aktualisierung beginnt noch im Juli
Grund für die NOx-Überschreitungen sei, dass "die Motordrehzahl in manchen Bereichen ungünstig von der Getriebesoftware beeinflusst" werde, wie es von Audi heißt. Dadurch könnten sich die Emissionen verschlechtern. Der höhere NOx-Wert soll im Rahmen eines Rückrufs durch eine neue Getriebesoftware "korrigiert" werden, erklärt das Unternehmen.
Audi habe mit dem Kraftfahrtbundesamt einen Rückruf mit aktiver Kundenansprache vereinbart. 14.000 der betroffenen rund 24.000 Autos seien in Deutschland zugelassen. Der Rückruf soll voraussichtlich im Juli 2017 starten.