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2022 | Book

Digitale Transformation im Bankenumfeld

Zukunftsfähige Prozesse und Technologien erfolgreich implementieren, damit die Digitalisierung gelingt

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About this book

Dieses Buch gibt Banken und anderen Finanzdienstleistern praxisnahe Hilfestellung bei der Digitalisierung von Arbeitsabläufen und Geschäftsstrukturen. Es spricht also insbesondere Praktiker an. Egal ob Geschäftsführer, Vorstand oder Abteilungsleiter, ob „alter Hase“ oder Quereinsteiger. Mithilfe der zahlreichen praxisnahen Profi-Tipps und konkreten Umsetzungsbeispiele wird der Praxistransfer erleichtert. Denn die Digitalisierung muss individuell auf die jeweiligen Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sein. Es gibt keine Lösung von der Stange. Vielmehr ist es das Zusammenspiel von Technologie, Unternehmenskultur und strategischer Zielrichtung, das erfolgsentscheidend ist. Wenn nur einer der zahlreichen Praxistipps umgesetzt werden kann, hat sich die Lektüre des Buchs bereits gelohnt. Das Buch ist brandaktuell und kann sowohl insgesamt als auch selektiv, abschnittsweise gelesen werden. Es ist eine Mischung aus Fachbuch und praxisnahem Umsetzungsnachschlagewerk mit vielen To-do- und Check-Listen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Digitalisierung in der Finanzbranche
Zusammenfassung
Googelt man den Begriff „Digitalisierung“, erhält man aktuell (Stand 08/2021) etwa 27 Mio. Ergebnisse. Auch die Kombination von „Digitalisierung“ und „Bank“ liefert mit 13 Mio. Ergebnissen ein hohes Ergebnis. Die Digitalisierung ist kein kurzlebiger Hype, der schnell wieder verfliegt, sondern sie verändert unser Berufs- und Privatleben nachhaltig. Durch veränderte Kundenanforderungen und geänderte Geschäftsmodelle unterliegt auch die Finanzbranche einem nachhaltigen Wandel.
Bill Gates hat schon Mitte der 1990er-Jahre vorhergesagt, dass Banking zwar notwendig sei, aber keine Banken. Dass an dieser Aussage in Zeiten der Digitalisierung und Disruption der Geschäftsmodelle etwas dran ist, zeigt sich daran, dass es bereits normal ist, dass man an der Supermarktkasse Bargeld abheben kann und dafür nicht extra in die Bankfiliale gehen muss. Auch ein Zitat von Ulrich Cartellieri, damals Vorstandsmitglied bei der Deutschen Bank, zehn Jahre zuvor, wonach Banken die Stahlindustrie der 1990er-Jahre seien, macht deutlich, wie groß das Potenzial für neue Geschäftsmodelle ist. Man kann in diesem Zusammenhang weniger über das ob streiten, sondern vielmehr die Frage stellen, warum erst so spät?
Christian Glaser
2. Digitalisierung von Geschäftsmodellen vs. Digitalisierung von Geschäftsprozessen
Zusammenfassung
Die digitale Transformation ist dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer enormen Geschwindigkeit und in vielen Bereichen gleichzeitig stattfindet. Seien es nun Geschäftsmodelle, interne Prozesse und Organisationen, aber auch die Mitarbeiterführung.
Vergleichsportale wie Check24, Clark oder auch Verivox haben bereits den Markt für Versicherungen kräftig durcheinandergewirbelt. Während die meisten Versicherer noch stark lokal und analog denken und ein Preisvergleich für den Kunden mühsam und aufwendig ist, bieten diese Portale eine sehr einfache Art, das (vermeintlich) bestmögliche Angebot zu ermitteln. Ähnlich wie im klassischen Einzelhandel durch Amazon besteht hierbei auch für Finanzdienstleister die Gefahr, dass die digitale Kundenschnittstelle für den Kunden bedeutender wird als das ausführende Unternehmen dahinter. Dadurch, dass die Vergleichsportale die Customer Journey und das Kundenerlebnis, die Customer Experience, optimiert haben, haben sie eine sehr große Macht: sie können den Kunden lenken und die Regeln diktieren und unter Umständen auch den Finanzdienstleister im Hinter-grund austauschen.
Christian Glaser
3. Technologien und Hard Skills
Zusammenfassung
Bereits im Jahr 2013 veröffentlichte das McKinsey Global Institute eine Liste mit den zwölf wichtigsten disruptiven Technologien: Mobiles Internet, Automatisierung der Wissensarbeit, Internet der Dinge (IoT), Cloud-Technologie, Advanced Robotics, Autonomes und teilautonomes Fahren, Next-Generation Genomics, Energiespeicherung, 3D-Druck, Advanced Material, Advanced Gas and Oil Exploration and Recovery und Erneuerbare Energien (vgl. McKinsey (2013) Disruptive technologies: Advances that will transform life, business, and the global economy. McKinsey Digital vom 01.05.2013. https://www.mckinsey.com/business-functions/mckinsey-digital/our-insights/disruptive-technologies#. Zugegriffen: 01. August 2021). Einige der genannten Technologien haben oder hatten bereits für die Finanzbranche einen disruptiven Charakter, indem einzelne Rollen in der Finanzbranche überflüssig wurden bzw. völlig neue Möglichkeiten entstanden sind. Im Folgenden werden ausgewählte Technologien thematisiert, die entweder die Finanzbranche bereits verändert haben oder das Potenzial haben, dies in Zukunft zu tun.
Christian Glaser
4. Nicht nur Technologie, sondern auch Kultur und Soft Skills
Zusammenfassung
Bei aller Euphorie ob der immensen neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung wird diese häufig lediglich auf die neuen Technologien begrenzt. Dies greift aber deutlich zu kurz. Die Soft Skills, also insbesondere die Organisation und Unternehmenskultur sind mindestens genauso wichtig, häufig sogar wichtiger als die eingesetzte Technologie. Technologie lässt sich ersetzen, Kultur nicht. Die Kultur isst die Strategie bekanntlich zum Frühstück („Culture eats strategy for breakfast“). Gleichzeitig stellte McKinsey in seiner Digitalstudie im Jahr 2016 fest, dass es beim digitalen Mindset am meisten hapert (vgl. McKinsey (2017) Culture for a digital age. McKinsey Quarterly vom 20.07.2017. https://​www.​mckinsey.​com/​business-functions/​mckinsey-digital/​our-insights/​culture-for-a-digital-age. Zugegriffen: 01. August 2021).
Kultur und die Entwicklung von Soft Skills findet dabei subtiler und evolutionärer statt. Gerade für die Strategieumsetzung ist Kultur entscheidend. Kultur muss wachsen. Ein gemeinsames Verständnis im gesamten Institut ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Die digitale Transformation bricht alte Strukturen und Sichtweisen auf und führt zu einer zukunftsorientierten Sicht, die sich von der traditionellen Sicht deutlich unterscheidet.
Christian Glaser
5. Erfolgsrezepte
Zusammenfassung
Die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, ist keine Rocket Science. Vielmehr wird ein abteilungsübergreifendes, unternehmensweites Leitbild benötigt, damit alle Beteiligten auf ein Ziel fokussiert sind. Mittels der Digitalisierungsstrategie werden typischerweise die Digitalisierungspotenziale identifiziert und in handhabbare Arbeitspakete gepackt, um anschließend Stück für Stück erschlossen zu werden. Neben einem verbesserten Kundenerlebnis steht auch eine Standardisierung und Vereinfachung von Prozessen und Dienstleistungen im Mittelpunkt vieler Digitalisierungsvorhaben.
Zentrale Erfolgsfaktoren, damit die digitale Transformation gelingt, sind unter anderem:
  • Genaue (bzw. bessere) Kenntnis von den Kundenanforderungen (als der Wettbewerb)
  • Alle Tätigkeiten sind kundenzentriert ausgestaltet und orientieren sich an der Unternehmensvision
  • Regelmäßige Generierung von innovativen Ideen und testen von Ideen
  • Weiterbildung der Mitarbeiter und klare Zukunftsorientierung
  • Ein starkes Führungsteam, das die Einhaltung der Vision gewährleistet
  • Bemächtigung der Mitarbeiter und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ohne isolierte Silos.
Christian Glaser
6. IT-Regulatorik und -Sicherheit als Basis der Digitalisierung
Zusammenfassung
Die Digitalisierung stellt Daten in den Mittelpunkt des Handelns. Durch eine stärkere Vernetzung mittels Internet of Things sowie Schnittstellen von Institut und Geschäftspartnern, ist es besonders wichtig, dass sorgfältig mit sensiblen Personendaten (Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten etc.) und Betriebs- bzw. Geschäftsgeheimnissen umgegangen wird. Ein negativer Effekt der Vernetzung und Datenanalyse sind Missbräuche bei der Daten- und der IT-Sicherheit.
Bei der Datensicherheit (auch Informationssicherheit) geht es um den technischen Schutz vor Datendiebstahl sowie der unerlaubten Verarbeitung und Weitergabe sensibler Daten. Dient die Datensicherheit dem Schutz der Privatsphäre, so spricht man vom Datenschutz. Hier ist der Zugang zu personenbezogenen Daten und einem unberechtigten Lesen durch unbefugte Dritte unbedingt zu vermeiden. IT-Sicherheit geht noch einen Schritt weiter und verfolgt neben der Informationssicherheit auch die Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden und Risiken im Sinne der Funktionalität (vgl. Disselkamp 2016).
Christian Glaser
7. Blick in die Kristallkugel – oder: von einer Welt, in der die KI übernommen hat
Zusammenfassung
Der Blick in die Zukunft ist immer spannend. Bereits zu Zeiten der alten Griechen wurde das Orakel von Delphi zur Zukunft befragt, damit weitreichende Dinge entschieden werden konnten. Auch viele Finanzdienstleister würden gerne in die Zukunft schauen können, um sich gut darauf vorzubereiten.
Die künstliche Intelligenz wird in Zukunft einen großen Einfluss auf unser gesamtes Leben haben. Im Folgenden soll weniger auf die sogenannte technologische Singularität abgestellt werden. Dieser hypothetische, zukünftige Zeitpunkt beschreibt die Situation, in der die künstliche Intelligenz (KI) die menschliche Intelligenz übertrifft und sich dadurch rasant selbst verbessert und eigenständig neue Erfindungen machen kann. Denn ab diesem Zeitpunkt ist der technologische Fortschritt unveränderbar und derart komplex und dynamisch, dass die Zukunft nicht mehr valide prognostizierbar ist. Deshalb soll im Folgenden auf mögliche Zukunftsbilder abgestellt werden, die sich bis dahin abzeichnen können.
Christian Glaser
8. Schattenseiten
Zusammenfassung
Lassen Sie mich vorab etwas klarstellen: es geht nicht darum, wie die Digitalisierung verhindert oder gebremst werden kann. Dies ist unmöglich, schließlich ist die Digitalisierung in vollem Gange. Je stärker sich die Geschäftsmodelle ändern, umso größer ist auch das disruptive Momentum in Bezug auf technische, soziale und gesellschaftspolitische Entwicklungen sowie arbeitsmarktpolitische Auswirkungen. Die im Folgenden dargestellten Themen zeigen ausgewählte Schattenseiten auf, die allerdings in den meisten Fällen durch ein proaktives Handeln vermieden oder abgemildert werden können. Häufig ergeben sich sogar neue Chancen. Getreu dem Motto „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“ sollen Sie dafür sensibilisiert werden, wo mögliche Gefahren lauern, damit Sie durch Ihre unternehmerischen Entscheidungen die Chancen der digitalen Transfor-mation nutzen können. „Solange die Musik spielt, muss man tanzen“ gilt auch für die Digitalisierung. Durch eine aktive Gestaltung der digitalen Transformation können Sie entscheiden, ob es sich bei dieser Musik eher um Kuschel-Rock oder Death Metal handelt!
Christian Glaser
9. Glossar
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden ausgewählte Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit der Digitalisierung in Form eines Glossars kompakt dargestellt.
Christian Glaser
Backmatter
Metadata
Title
Digitale Transformation im Bankenumfeld
Author
Christian Glaser
Copyright Year
2022
Electronic ISBN
978-3-658-35705-4
Print ISBN
978-3-658-35704-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35705-4