Das kurzfristige Umdisponieren im Marketing bedingt durch die Pandemie räumt dem digitalen Marketing oberste Priorität ein. Doch auch mit Maßnahmen, die kanalübergreifend sind, wappnen sich Unternehmen für die Zukunft.
Digitales Marketing ist während der Pandemie der klare Sieger unter den Kommunikationskanälen zur Zielgruppenansprache.
Springer Fachmedien Wiesbaden
"Dort sein, wo der Kunde ist", lautet der Anspruch der Vermarktungs- und Vertriebsexperten. Mit Ausbruch der Pandemie zeigte sich schlagartig, dass die Zielgruppenansprache nun vor allem mithilfe von digitalem Marketing gelingt. Neun von zehn Entscheidern haben deshalb während der Corona-Krise kurzfristig Anpassungen in ihrer Marketing-Strategie vorgenommen. Das spiegelt sich laut einer aktuellen Studie von Criteo, einem Technologieunternehmen für Online-Marketing, auch in den Budgets wider. So konnten 72 Prozent der Marketer 2020 Zuschüsse für digitales Marketing verbuchen.
Mehr als die Hälfte der Entscheider haben im Zuge dessen ihre Ausgaben für
- Search Marketing (57 Prozent),
- Social Media (57 Prozent) und
- Retail Media (52 Prozent exkl. Amazon) erhöht.
Die Werbeausgaben in den Sozialen Netzwerken, vor allem bei Facebook, Instagram und Youtube, bleiben folglich stabil. Nichtsdestotrotz äußern Unternehmen Bedenken, zunehmend in eine starke Abhängigkeit von US-amerikanischen Tech-Konzernen zu geraten. Criteo zufolge sind Unternehmen gut beraten, sich 2021 um Alternativen zu Facebook & Co. zu bemühen, auch um ihren eigenen First-Party-Datenschatz zu heben.
Omnichannel sichert Umsätze
Digitale Werbemaßnahmen auf den Webseiten oder Apps von Online-Shops sprechen Kunden, die bereits ein konkretes Kaufinteresse zeigen, besonders wirkungsvoll an. Damit schafft Retail Media einen Ausgleich zu den weggebrochenen Werbeanzeigen im stationären Handel oder dem Out-of-Home-Markt, so Criteo. "Im letzten Jahr haben viele Marketer ihre wachsenden Digitalbudgets in die Kanäle investiert, die dem Kunden und Kaufabschluss nahe waren und ihre Online- mit Offline-Absatzwegen verbanden", beobachtet Corinna Hohenleitner von Criteo.
Passend dazu nimmt Cross-Channel-Retargeting, also das kanalübergreifende Verfolgen von Zielpersonen, seit dem vierten Quartal 2020 eine Schlüsselrolle im Marketing ein. Wem es gelingt, On- und Offline-Handel effektiv zu verzahnen, wappnet sich für alle politischen Entscheidungen im Hinblick auf die Corona-Krise.
Die umgelenkten Budgets sichern zudem die Umsätze: Während 53 Prozent der Unternehmen 2020 Umsatzeinbußen zu vermelden hatten, legten die Einnahmen aus dem E-Commerce bei einem Drittel der Befragten zu.
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