Dilemmata einer inklusiven Arbeitswelt. Menschen mit Behinderung zwischen Inklusionspotenzialen neuer Arbeitsrealitäten und exklusionsverwaltenden Organisationen

Die Verwendung der Begrifflichkeiten Menschen mit Behinderungen und behinderte Menschen bedarf einer Erläuterung: Wir verwenden in diesem Beitrag zumeist den Begriff ‚Menschen mit Behinderung‘, wie er auch im Bundesteilhabegesetz oder der UN-Behindertenrechtskonvention genutzt und von Selbstvertretungsorganisationen, wie der Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben e. V. oder dem Netzwerk People First e. V. eingefordert wird. Mit der Nutzung des Konstruktes ‚behinderte Menschen‘ möchten wir uns in dem jeweiligen Kontext auf den gesellschafts- und strukturkritischen Erklärungsansatz beziehen, der einer Überbetonung individueller Eigenschaften entgegensteht und auf die gesellschaftliche Konstruktion von Behinderung verweist.

Die Angaben sind allerdings mit Vorsicht zu interpretieren, da sie auf Einschätzung von Expert*innen beruhen die i. d. R. das technische Potential überschätzen (Wajcman 2019). Die Algorithmen und numerischen Schätzwerte beziehen sich nur auf das technische Automatisierungspotential, welches keinesfalls gleichzusetzen ist mit realen Beschäftigungseffekten (Bonin et al. 2015). Trotz der genannten Einschränkungen weisen die Einschätzungen jedoch eindrücklich auf die Herausforderungen aufgrund des hohen ‚Substituierbarkeitspotentials‘ von Arbeitskräften hin.