2005 | OriginalPaper | Chapter
Eine Heuristik zur Durchführung der Unternehmungsnachfolge
Author : Michael Olbrich
Published in: Unternehmungsnachfolge durch Unternehmungsverkauf
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
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Über den Begriff der Heuristik herrscht in der Literatur keine einheitliche Auffassung; es lassen sich vielmehr zwei unterschiedliche Interpretationsrichtungen ausmachen.
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So wird unter einer Heuristik einerseits eine Verfahrenstechnik im Sinne einer speziellen „Rechenvorschrift“ oder eines Algorithmus verstanden, die Anwendung bei der Bewältigung von Problemstellungen findet, fü die keine effizienten, optimierenden Lösungswege bekannt sind. Eine derartige verfahrenstechnische Sichtweise, die die Heuristik stets als ein zweitbestes Lösungsschema deutet, soll im weiteren nicht eingenommen werden. Statt dessen wird — der zweiten Interpretationsmöglichkeit folgend — die Heuristik hier als
Strukturierungsregel
verstanden, mit deren Hilfe ein schlechtstrukturiertes, zunächst nicht lösbares Ausgangsproblem schrittweise in wohlstrukturierte und damit lösbare Unterprobleme transformiert wird;
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diese Unterprobleme sind dabei dadurch charakterisiert, daß ihre Lösung eine als befriedigend angesehene Bewältigung des Ausgangsproblems verspricht. Das konkrete Procedere des Transformationsprozesses ist dabei mit davon abhängig, durch welche Strukturmängel sich das Ausgangsproblem auszeichnet. Derartige Ursachen einer Schlechtstrukturierung können in vier verschiedene Arten differenziert werden, und zwar in Wirkungs-, Bewertungs-, Zielsetzungs- und Lösungsdefekte. Um eine
wirkungsdefekte
Problemsituation handelt es sich dann, wenn die Art und Anzahl der zu beachtenden Variablen nicht bekannt sind oder unklar ist, welcher Zusammenhang zwischen dem Niveau der jeweiligen Variablen und den Ausprägungen der für das Problem relevanten Merkmale besteht.