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Published in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 3/2017

05-12-2016 | Aufsätze

Eine ökonomische Analyse des deutschen Zuwanderungsrechts

Author: Martina Eckardt

Published in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Issue 3/2017

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Zusammenfassung

Arbeitsmarktmigration ist ein politisch hoch umstrittenes Thema. Dagegen betont die Migrationsökonomik die möglichen Wohlfahrtsgewinne, die sich aus einer weitgehenden internationalen Liberalisierung der Zuwanderung ergeben könnten. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Beitrag das deutsche Zuwanderungsrecht aus einer Law and Economics-Perspektive. Im deutschen Recht findet sich eine klare Segmentierung – mit einem unbeschränkten Zugang für Unionsbürger bei weitgehender Zugangsbeschränkung für Drittstaatsangehörige. Diese kann weder durch Rückgriff auf den regelbasierten wettbewerbsorientierten Ansatz von Epstein noch mit dem eher statische wohlfahrtsmaximierenden Ansatz von Cox und Posner begründet werden, die Beschränkungen zur Reduktion von Informationsunvollkommenheiten favorisieren. Aufgabe bleibt, Regelungen zu entwickeln, die Kompensationslösungen für potenzielle Verlierer von Migrationsbewegungen enthalten und die internationale Kooperation in diesem Bereich fördern.

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Footnotes
1
Damit wird nicht behauptet, dass es nicht auch andere relevante soziale und politische Dimensionen bzgl. Art und Ausmaß von Zuwanderung gäbe. Diese sind aber nicht Gegenstand dieses Artikels. Für eine aktuelle Zusammenfassung der grundlegenden moralphilosophischen Diskussion, inwieweit Staaten ein Ausschlussrecht für Einreisewillige zusteht, vgl. Cassee (2016).
 
2
Verordnung (EWG) Nr. 1612/68 vom 15. Oktober 1968 über die Freizügigkeit der Arbeitnehmer innerhalb der Gemeinschaft und Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates über die Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit der Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörigen, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern.
 
3
Ausgenommen sind nach Art. 45 Abs. 4 AEUV Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und Beamte.
 
4
Um diese Möglichkeit wahrzunehmen, musste ein Mitgliedstaat nach der sog. 2‑3-2-Formel der EU-Kommission nach zwei Jahren mitteilen, ob diese Beschränkung um weitere drei Jahre verlängert werden solle, danach war eine weitere letztmalige Verlängerung um weitere zwei Jahre nur aus Gründen einer schwerwiegenden Störung des Arbeitsmarktes möglich.
 
5
Vgl. hierzu die Angaben auf Seiten der EU-Kommission unter http://​ec.​europa.​eu/​social/​main.​jsp?​catld=​1067&​langld=​de.
 
6
Zu den Ausnahmen für nicht-erwerbstätige Familienangehörige vergleiche im Folgenden Abschn. 2.4.
 
7
Rechtsgrundlage hierfür ist das Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits über die Freizügigkeit.
 
8
Zu den letztgenannten Zwecken vgl. unten Abschn. 2.3 und 2.4.
 
9
Eine Übersicht über Methodik und bundesweit bzw. regional bestehende Fachkräfteengpässe finden sich in Bundesagentur für Arbeit (2015a).
 
10
Generell beträgt der erforderliche Mindestbruttolohn zwei Drittel der jährlichen Beiträge zur GRV, in sog. Mangelberufen reduziert er sich auf 52 % (§ 2 BeschV).
 
12
Vergleiche zu letzteren auch § 22 BeschV.
 
13
Vergleiche für einen aktuellen Überblick etwa Bansak et al. (2015), Bodvarsson und van den Berg (2013), Borjas (2014, 2015), Chiswick und Miller (2015), Constant und Zimmermann (2013).
 
14
Dies zeigt sich sehr eindrücklich auch daran, dass sich nur vier der 24 Beiträge im von Chang (2015) herausgegebenen Band zu „Law and Economics of Immigration“ mit der ökonomischen Analyse des Zuwanderungsrechts im engeren Sinne befassen, während die anderen Beiträge aus dem Bereich der Migrationsökonomik im weiteren Sinne stammen.
 
15
Im Folgenden wird der Ansatz von Cox und Posner unter Verwendung des sehr konzisen Übersichtsartikels von Posner (2013) dargestellt.
 
16
Vgl. ausführlich hierzu Cox und Posner (2007).
 
17
Erstaunlicherweise geht Posner (2013) nicht auf die Möglichkeit von Signalling-Aktivitäten der besser informierten Marktseite ein.
 
18
Vgl. ausführlich hierzu Cox und Posner (2012).
 
19
Erstere war allerdings bis 2015 für verschieden Beitrittsstaaten aus Mittel-Osteuropa in Deutschland in Kraft.
 
Literature
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go back to reference Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949
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go back to reference Freizügigkeitsrichtlinie Richtlinie 2004/38/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über das Recht der Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten Freizügigkeitsrichtlinie Richtlinie 2004/38/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über das Recht der Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten
go back to reference Hochqualifiziertenrichtlinie Richtlinie 2009/50/EG über die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen zur Ausübung einer hochqualifizierten Beschäftigung Hochqualifiziertenrichtlinie Richtlinie 2009/50/EG über die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen zur Ausübung einer hochqualifizierten Beschäftigung
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Metadata
Title
Eine ökonomische Analyse des deutschen Zuwanderungsrechts
Author
Martina Eckardt
Publication date
05-12-2016
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Published in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Issue 3/2017
Print ISSN: 0937-0862
Electronic ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-016-0049-z

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