Skip to main content
Top

2002 | Book

Einflussfaktoren des erfolgreichen Auslandseinsatzes

Konzeptionelle Grundlagen — Bestimmungsgrößen — Ansatzpunkte zur Verbesserung

Author: Doris Lindner

Publisher: Gabler Verlag

Book Series : mir-Edition

insite
SEARCH

Table of Contents

Frontmatter
1. Die vorzeitige Beendigung des Auslandseinsatzes durch Entsandte als personalpolitisches und forschungsstrategisches Problemfeld
Zusammenfassung
Auslandsaktivitäten haben in den vergangenen Jahren eine große Bedeutung für die deutsche Wirtschaft erlangt. So betrug beispielsweise der Umfang an Direktinvestitionen im Ausland von in Deutschland ansässigen Unternehmen Ende der neunziger Jahre 172 Milliarden DM. Dies steht im Gegensatz zu 11 Milliarden DM Mitte der 80er Jahre. Damit fließen mittlerweile fast 20% der Investitionen in ausländische Standorte (vgl. [o.V.] 2000a, S. 2; [o.V.] 2000b, S. 8; [o.V.] 1999a, S. 3). Nach einer Umfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft investieren in Deutschland domizilierende Unternehmen hauptsächlich im Ausland, um neue Märkte zu erschließen, bestehende Märkte zu sichern sowie die Vorteile niedriger Arbeitskosten und geringerer Steuerbelastung zu nutzen (vgl. [o.V.] 2000b, S. 8). Nach Heenan/ Perlmutter (1979) können die Unternehmen bei der Erschließung der Auslandsmärkte vier unterschiedliche strategische Orientierungen aufweisen:
  • Ethnozentrische Orientierung: In- und ausländische Gesellschaften werden nicht als autonome Einheiten angesehen und sind von den strategischen Entscheidungen des Stammhauses abhängig.
  • Polyzentrische Orientierung: In- und ausländische Gesellschaften sind jede für sich eine unabhängige nationale Einheit mit einer gewissen Autonomie in den Entscheidungskompetenzen.
  • Regiozentrische Orientierung: In den in- und ausländischen Gesellschaften (z.B. Regionalzentralen) findet ein hohes Maß an Kompetenzbündelung statt.
  • Geozentrische Orientierung: In- und ausländische Gesellschaften bilden ein weltweites Kompetenznetzwerk.
Doris Lindner
2. Theoretische Grundlagen zur Erklärung von „Abbruchbereitschaft“
Zusammenfassung
Die bisherige Forschung zu Ursachen der vorzeitigen Beendigung des Auslandseinsatzes durch den Mitarbeiter ist gekennzeichnet durch einen zu engen theoretischen Fokus. Um in dieser Arbeit ein möglichst breites Spektrum an theoriegeleiteten Abbruchursachen bzw. Bestimmungsgrößen von „Abbruchbereitschaft“ zu erfassen, gilt es, solche Forschungsdisziplinen als Ansatzpunkt für die Erklärung des Konstruktes „Abbruchbereitschaft“ heranzuziehen, die Verhaltensvorhersagen behandeln. Dies sind
  • Fluktuationsforschung,
  • Einstellungs-/Verhaltensforschung und
  • Anpassungsforschung.
Doris Lindner
3. Bestimmungsgrößen von „Abbruchbereitschaft“
Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, einen Beitrag zur Erklärung der „Abbruchbereitschaft“ von Auslandsentsandten zu leisten. „Abbruchbereitschaft“ kann dabei als die Erwartung eines Expatriates verstanden werden, freiwillig seinen Auslandseinsatz vorzeitig zu beenden. Im Zuge der Identifikation der Ursachen von „Abbruchbereitschaft“ konnten im vorangegangenen Kapitel mittels der drei Forschungsdisziplinen Fluktuations-, Einstellungs-/ Verhaltens- und Anpassungsforschung drei Hauptgruppen an Faktoren — attitutionale, soziale und modale Faktoren — herausgearbeitet und jene Größen, die für die jeweilige Gruppe stehen, bereits benannt werden (s. Abb. 8). Die Unterscheidung der Gruppen orientiert sich dabei daran, welche „Instanz“ bei der Herausbildung von Abbruchabsicht bzw. „Abbruchbereitschaft“ dominiert. Während dies bei den attitutionalen Faktoren der Entsandte selbst — insbesondere seine jeweilige Einstellung — ist, werden die sozialen Faktoren vor allem durch das soziale Umfeld des Entsandten bestimmt. Die modalen Faktoren ihrerseits beziehen sich auf persönliche bzw. äußere Bedingungen, die Einfluss auf Abbruchabsicht bzw. „Abbruchbereitschaft“ ausüben können. Ziel des Kapitels ist es nun, vor dem Hintergrund dieser Strukturierung einen theoretischen Bezugsrahmen fir das Konstrukt „Abbruchbereitschaft“ zu erstellen und forschungsleitende Fragen abzuleiten. Um dieses Ziel erreichen zu können, gilt es zunächst, die diesen Bezugsrahmen konstituierenden Bestimmungsgrößen zu präzisieren. Der Aufbau des Kapitels orientiert sich an
Doris Lindner
4. Empirische Untersuchung zur „Abbruchbereitschaft“ von Auslandsentsandten
Zusammenfassung
Die zentralen Ergebnisse des Theorieteils dieser Arbeit sind im Bezugsrahmen der „Abbruchbereitschaft“ (s. Abb. 20) zusammengefasst, welchem die drei Forschungsdisziplinen Fluktuations-, Einstellungs-/Verhaltens- und Anpassungsforschung zugrunde liegen. Inhalt des Framework sind die einzelnen attitutionalen, sozialen und modalen Bestimmungsgrößen in ihrer Wirkung auf „Abbruchbereitschaft“ und in ihrer Relation untereinander. Die gewonnenen Erkenntnisse resultieren zum Teil aus theoretischen, zum Teil aus empirischen Arbeiten und gründen sich mangels internationaler Forschung oftmals auf Untersuchungen im nationalen Kontext. Dieser theoretische Bezugsrahmen bildet die Grundlage für einen empirischen Beitrag zur Erklärung von „Abbruchbereitschaft“.
Doris Lindner
5. Ansatzpunkte für internationale Unternehmen zur Reduzierung der „Abbruchbereitschaft“ von Auslandsentsandten
Zusammenfassung
Nachdem „Abbruchbereitschafts-Typen“ mit zum Teil sehr unterschiedlichen Profilen identifiziert sind und festgestellt werden konnte, dass „die Flexiblen“ über eine geringere „Abbruchbereitschaft“ verfügen als die drei übrigen Typen, ist es das Ziel dieses Kapitels, integrierte, (typen)spezifische Ansätze für die Gestaltung von Unterstützungsmaßnahmen durch die internationalen Unternehmen heraus zu arbeiten und damit den vierten Teilaspekt der Forschungsfrage (Gestaltungslücke) zu bearbeiten. Mit Blick auf die (typen)spezifische Umsetzbarkeit der Gestaltungsansätze gilt es zunächst zu prüfen, auf welche Abbruchursachen ein Unternehmen überhaupt Einfluss hat und zum anderen mit welchen personalwirtschaftlichen Instrumenten das Unternehmen die geplanten Wirkungen erzielen kann (Kap. 5.1). Dazu stehen den Unternehmen in der Vorbereitungs-, Betreuungs- und Wiedereingliederungsphase der Entsendung Instrumente wie Trainingsmaßnahmen, Leistungsbeurteilung, Vergütung/ Anreizsysteme, Karriereplanung, kommunikative Maßnahmen und Führungsmaßnahmen (insbesondere hinsichtlich des Führungsverhaltens des Vorgesetzten) zur Verfügung. Bei der Ausgestaltung der Instrumente ist darauf zu achten, welche der Bestimmungsfaktoren von „Abbruchbereitschaft“ vom Unternehmen direkt oder zumindest indirekt tangiert werden können. Es stellt sich die Frage, ob kurzfristige Stimmungsbilder des Entsandten hinter den Bestimmungsgrößen stehen oder ob man davon ausgehen kann, dass es sich um stabile Kognitionen handelt. Ein Beispiel für wenig stabile Kognitionen sind Zufriedenheitserlebnisse, ein langfristiges Einstellungskonstrukt bildet z.B. das Commitment des Entsandten (s. Kap. 3.1.1.2.4).
Doris Lindner
6. Zusammenfassung der Ergebnisse und weitergehender Forschungsbedarf
Zusammenfassung
Die vorzeitige Beendigung des Auslandseinsatzes durch einen Entsandten stellt für internationale Unternehmen ein Problem dar, weil ein Auslandsabbruch für das Unternehmen mit hohen Kosten verbunden ist. Dieses Problem verschärft sich absolut gesehen durch die beträchtlichen Abbruchquoten. Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist die Kritik an der bisherigen Erforschung des Phänomens „vorzeitige Beendigung des Auslandseinsatzes durch den Entsandten“ bzw. der relevanten Abbruchursachen. So konnte eine Forschungsfrage abgeleitet werden, die aus vier Teilaspekten besteht: Das untersuchte Spektrum an Abbruchursachen war zu schmal; Beziehungsanalysen zwischen den (nur partiell betrachteten) Ursachen waren selten und wurden nicht simultan vorgenommen. Der Objektbereich war unstrukturiert, d.h. die Befunde galten für eine — in Bezug auf die Relevanz der Abbruchursachen — undifferenzierte Einheit an Entsandten; es wurde nicht nach Typen von Entsandten unterschieden. Aus diesem Mangel ergab sich konsequenterweise auch die Gestaltungslücke, da Unterstützungsmaßnahmen für die Entsandten bislang ohne Kenntnis spezifischer, typenbezogener Konstellationen von Abbruchmotiven ergriffen wurden.
Doris Lindner
7. Literaturverzeichnis
Doris Lindner
Backmatter
Metadata
Title
Einflussfaktoren des erfolgreichen Auslandseinsatzes
Author
Doris Lindner
Copyright Year
2002
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-90673-1
Print ISBN
978-3-409-11952-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-90673-1