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2024 | Book

Einführung in die baubetriebliche Praxis

Planung und Steuerung von Baustellen des Hoch- und Tiefbaus

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About this book

​Der Aufbau des Lehrbuchs orientiert sich am baubetrieblichen Vorgehen bei Realprojekten. Zum Einstieg werden die Rahmenbedingungen erläutert, die wichtig für die Planung der baubetrieblichen Prozesse sind. Die operative Ausführung von Bauvorhaben benötigt eine gründliche Arbeitsvorbereitung, jedoch erkennen Unbeteiligte erst mit der Einrichtung der Baustelle, wie weit die Planungsphase bereits vorangeschritten ist. In weiteren Kapiteln werden die wesentlichen Bauverfahrenstechniken im Erd- und Hochbau vorgestellt und durch aussagekräftige Abbildungen ergänzt. Wichtige Querschnittsthemen wie die Dokumentation des Baugeschehens, die Qualitätssicherung sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz ergänzen die Buchinhalte. Zahlreiche Aufgaben mit Lösungen runden das kompakte Lehrbuch ab. Der formale Aufbau orientiert sich an der besonderen Didaktik der Reihe "erfolgreich studieren".

Table of Contents

Frontmatter
1. Baubetriebliche Praxis – Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
Mit der Initiierung eines Bauprojektes schlüpft der Bauherr in mehrere Rollen – er ist zeitgleich Ideengeber, Investor und Vertragspartner. Um den unterschiedlichen Rollen gerecht zu werden, muss der Bauherr die eigenen Verantwortlichkeiten kennen, die Folgen des eigenen Handelns abschätzen und entscheiden, in welchem Umfang externer Expertenrat benötigt wird. Das einführende Kapitel rückt die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Bauprojektmanagement in den Fokus. An die Vorstellung der Beteiligten und die Erläuterung ihrer Aufgaben schließt sich die Beschreibung der aufeinander aufbauenden Planungsschritte an. Ein wichtiges Ziel ist es, dem Leser frühzeitig den Zusammenhang zwischen dem zunehmenden Detaillierungsgrad der Planung und den Auswirkungen auf den Baubetrieb und die Kosten zu verdeutlichen. Deckt sich der erreichte Planungsstand mit den Erwartungen des Bauherrn, so überführt er das Projekt in die nächste Phase – die Bauausführung. Mit dem Ziel, geeignete Fachunternehmen zu gewinnen, entwickelt der Bauherr eine Vergabestrategie, schreibt die Leistungen nach Gewerken oder als Ganzes aus und schließt Verträge ab. Das erste Kapitel endet mit einer Einführung in die wichtigsten Regelungen des Bauvertragsrechts.
Peter Vogt
2. Arbeitsvorbereitung – Planung der Ausführung
Zusammenfassung
Bevor die Einrichtung einer Baustelle erfolgen kann und die Bauausführung beginnt, wird im Zuge der Arbeitsvorbereitung die operative Phase vorkonzipiert. Dabei legt der Unternehmer die erforderlichen Ressourcen für die Realisierung der vertraglich geschuldeten Leistung fest. Im Fokus stehen die Auswahl der einzusetzenden Bauverfahren sowie die Ermittlung des Personal-, Geräte- und Baustoffbedarfs. Einen übergeordneten Stellenwert besitzen in diesem Zusammenhang die zuvor vereinbarte Terminschiene sowie die Vertragspreise. Die Ausstattung und die Logistik der Baustelle müssen dabei eng auf die vom Bauunternehmer ausgewählten Bauverfahren abgestimmt sein. Im Anschluss daran bringt der Unternehmer die Bauprozesse unter Berücksichtigung der verfahrensspezifischen Abhängigkeiten in eine logische Reihenfolge – dieser Schritt wird als Bauablaufplanung bezeichnet. Die zentralen Begrifflichkeiten und die theoretischen Ansätze der Ablaufplanung werden anhand von Fallbeispielen erläutert und visualisiert. Im letzten Schritt erfolgt die Verknüpfung zwischen der Ablauf- und der Terminplanung, sodass den einzelnen Prozessen konkrete Kalenderdaten zugeordnet werden und das Ergebnis als Terminplan dargestellt werden kann.
Peter Vogt
3. Organisation einer Baustelle und Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Jedes Bauvorhaben ist anders und zeichnet sich durch eine individuell an die Örtlichkeit angepasste Planung aus. Dies gilt sowohl für die Wahl der Bauverfahren, als auch für das auf der Baustelle oder im Projektkontext benötigte Personal. Um ein Bauprojekt erfolgreich abschließen zu können, müssen die Arbeitskolonnen, die Aufsichtsstellen, die Bauleitung sowie weitere Schlüsselpositionen besetzt sein. Das entsprechend qualifizierte Personal verantwortet die Arbeitsabläufe und stellt sicher, dass die Arbeitsergebnisse mit den Anforderungen im Einklang stehen. Aus diesem Grund ist den am Bauprozess beteiligten Unternehmen zu empfehlen, die Ausführung anhand standardisierter Abläufe zu überwachen und zu dokumentieren. Dies führt dazu, Mängel zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Abschnitt des dritten Kapitels widmet sich daher den Grundzügen des Qualitätsmanagements, der Einführung im Unternehmen und den daraus hervorgehenden Vorteilen für das Unternehmen. Aus den Ausführungen wird deutlich, dass es sich bei der Qualitätssicherung um eine Daueraufgabe handelt, die die Projektbeteiligten auf den unterschiedlichen Arbeitsebenen einbezieht.
Peter Vogt
4. Erdbau
Zusammenfassung
Die Bauwerksgründung repräsentiert die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Untergrund und dem Bauwerk. Daraus wird ersichtlich, dass der Untergrund in die Lage versetzt werden muss, den temporär und dauerhaft einwirkenden Lasten standzuhalten und diese sicher in die Tiefe abzuführen. Der Untergrund, der sich im Einflussbereich der Lasteinleitung befindet, wird als Baugrund bezeichnet und muss zunächst im Hinblick auf seine Eigenschaften erkundet und auf die spätere Belastung bemessen werden. Für das Lösen, Laden, Transportieren oder das Bearbeiten von Boden und Fels kommt schweres Gerät zum Einsatz. Das Kapitel vermittelt einen fundierten Überblick zu den gängigsten Erdbauprozessen, verknüpft mit der Auswahl von geeigneten Erdbauverfahren. Oft arbeiten mehrere Maschinen als eine Gruppe, sodass sich die Leistungen gegenseitig beeinflussen. Dann besteht die Herausforderung darin, die einzelnen Prozesse und Maschinen so aufeinander abzustimmen, dass der Erdbau störungsfrei erfolgt. Zum Ende des Kapitels wird das zuvor eingeführte Standardverfahren für die Leistungsermittlung im Erdbau anhand eines praxisnahen Fallbeispiels angewendet.
Peter Vogt
5. Hochbau
Zusammenfassung
Das fünfte Kapitel rückt den Hochbau und die damit verbundenen Bautätigkeiten in den Vordergrund. So werden zunächst die typischen Rohbau- und Ausbaugewerke voneinander abgegrenzt. Sowohl die Rohbau- als auch Ausbauarbeiten lassen sich grundsätzlich zeitlich gut eintakten, jedoch führt die enge Abfolge von Gewerken im Ausbau oft zu räumlich beengten Verhältnissen, stockenden Materiallieferungen und letztendlich zu Ausführungsmängeln. Aus diesen Gründen besitzen die Überwachung und die aktive Steuerung der Bauablaufplanung und das Qualitätsmanagement im Ausbau eine besondere Bedeutung. Da der Hochbau im Wesentlichen durch handwerkliche Tätigkeiten geprägt ist, kommen nur wenige große Geräte zum Einsatz. Der Schwerpunkt der Maschinentechnik liegt daher auf den stationären Turmdrehkranen und den mobilen Hebegeräten. In diesem Zusammenhang werden die unterschiedlichen Konstruktionsweisen sowie die Einsatzgrenzen erläutert. Darüber hinaus ist wegen der hohen Relevanz im Hochbau den Arbeitsbühnen und Bauaufzügen ein separater Abschnitt gewidmet.
Peter Vogt
6. Bauhaupt- und -hilfsstoffe
Zusammenfassung
Die Verarbeitung von Bauhauptstoffen ist untrennbar mit der Ausführung der Roh- und Ausbaugewerke verknüpft, denn durch den Einbau werden sie fester und dauerhafter Bestandteil eines Bauwerks und tragen zur statischen Konstruktion oder zur Erfüllung der vertraglich vereinbarten Bauwerksfunktion bei. Beispiele für Bauhauptstoffe sind Mauerwerkssteine, Betonfertigteile, Stahlträger sowie Fenster, Türen, technische Einbauteile oder Steuerungsanlagen und Sensoren. Im Gegensatz dazu unterstützen Bauhilfsstoffe Bauprozesse oder die Verarbeitung von Bauhauptstoffen. Anschauliche Beispiele sind Fassadengerüste, temporäre Unterstützungskonstruktionen oder Schalungen für Ortbetonbauteile. Der überwiegende Teil der Bauhilfsstoffe ist mehrfach einsetzbar. Um die Handhabung und die Mehrfachnutzung zu vereinfachen, kommen heute auf vielen Baustellen Systemlösungen nach dem Baukastenprinzip zum Einsatz. Ausführlich wird auf typische Anwendungsfälle und die Konstruktionsweisen von Standard- und Sonderschalungen eingegangen. Der Leser wird dadurch in die Lage versetzt, in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen eine passgenaue und wirtschaftliche Schalungsauswahl zu treffen.
Peter Vogt
7. Ingenieurbau – Baugruben
Zusammenfassung
Baugruben können in Abhängigkeit von den Projektanforderungen in Bezug auf die Fläche und die Tiefe sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen. Dennoch wird fast für jedes Bauprojekt die Herstellung einer oder mehrerer Baugruben erforderlich. In Abhängigkeit von den Boden- und Felseigenschaften, der Grundwassersituation und den Platzverhältnissen muss in einer frühen Planungsphase über die Geometrie und die Sicherung einer Baugrube entschieden werden. Der einfachste Fall ist die offene und geböschte Baugrube, die ohne seitliche Sicherungsmaßnahmen auskommt. Bei tiefen Baugruben wird zwischen der vertikalen und der horizontalen Baugrubenumschließung unterschieden. Während die vertikalen Baugrubenwände als wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Barrieren errichtet werden können, schützt die horizontale Sicherung die Baugrubensohle vor dem Aufbrechen und dem Hereinströmen von Grundwasser. Das Kapitel verschafft einen Überblick über die Anwendbarkeit und die Kombination unterschiedlicher Sicherungsverfahren. Zeitgleich werden die Herstellungsreihenfolgen und der Baumaschineneinsatz beschrieben und durch Abbildungen veranschaulicht.
Peter Vogt
8. Arbeits- und Gesundheitsschutz
Zusammenfassung
Baustellen und die damit verbundene Einsatzwechseltätigkeit des Personals weisen im Vergleich zu Arbeitsplätzen in der stationären Industrie ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko auf. Auch wenn sich Arbeitsabläufe von einem zum nächsten Bauprojekt nicht wesentlich unterscheiden, so sind die örtlichen Arbeitsbedingungen oder die Zusammensetzungen der Arbeitskolonnen anders. Oberste Priorität genießt der Grundsatz, das Gefährdungspotenzial für das Baustellenpersonal auf ein Minimum zu reduzieren. Die Verantwortung dafür liegt in der Unternehmensführung, üblicherweise erfolgt eine Übertragung auf die Führungskräfte auf der Baustelle. Da der Mensch das schwächste Glied in der Gefährdungskette ist, sind technische Hilfsmittel und organisatorische Maßnahme immer vorrangig zu behandeln. So wird das Baustellenpersonal vor Unfällen und Krankheiten, die bis zu einer Berufsunfähigkeit führen können, geschützt. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist im Sozialgesetzbuch verankert und wird durch staatliche Stellen überwacht. Jeder Berufspraktiker ist verpflichtet, sich regelmäßig mit den Rechten und Pflichten vertraut zu machen, z. B. indem Gefährdungsbeurteilungen angefertigt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Bei Unterlassung drohen Strafen.
Peter Vogt
Backmatter
Metadata
Title
Einführung in die baubetriebliche Praxis
Author
Peter Vogt
Copyright Year
2024
Electronic ISBN
978-3-658-44258-3
Print ISBN
978-3-658-44257-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-44258-3