Zusammenfassung
Im Zentrum des realitätsbezogenen Mathematikunterrichts, der in dieser und vielen anderen Veröffentlichungen von ISTRON beschrieben und in mittlerweile allen Lehrplänen und Kompetenzkatalogen für Standards und zentrale Reifeprüfungen im deutschsprachigen Raum in irgendeiner Form gefordert wird, steht das Modellieren oder mit anderen Worten: Die Schülerinnen und Schüler sollen Modellierungskompetenz erwerben. Das wird bisweilen so diskutiert, als käme damit eine ganz neue Anforderung auf sie zu, als müsste nun neben all dem wichtigen Stoff (der bisher gelehrten Mathematik) noch etwas zusätzlich gelernt werden. Eine solche Sicht aufs Modellieren mobilisiert Abwehrkräfte statt zu motivieren. Deshalb erinnern wir in diesem Beitrag daran, dass wir ebenso wie alle Schülerinnen und Schüler im Alltag ganz selbstverständlich modellieren, also Modelle bilden und nutzen. Das besondere an mathematischen Modellen ist, dass sie dazu beitragen können, die Qualität dieser Tätigkeiten zu verbessern, etwa genauere Vorhersagen zu machen oder etwas besser zu systematisieren. Die zentrale Botschaft an die Lernenden und Lehrenden ist also: Wer die Macht der Mathematik beim Modellieren nutzen kann, wird die Welt besser verstehen und beeinflussen.