Zusammenfassung
Die Zeit fließt immer der Zukunft entgegen. Sie lässt sich nicht aufhalten, nicht verlangsamen. Sie tickt in ihrem eigenen Rhythmus, den die Erdumdrehung bestimmt und mit ihr die Anziehungskraft von Sonne und Mond. Zeit ist also ein zuverlässiges Phänomen zwischen den Gestirnen. Und doch haben Menschen überall auf der Welt das Gefühl, die Zeit würde sich beschleunigen. Doch dieses Gefühl trügt. Zwar sind die Messinstrumente seit Erfindung der Sonnenuhr feiner und zudem digital geworden. Zwar füllen sich die Denkräume mehr denn je mit Informationen an. Zwar explodiert die Datenmenge und verdoppelt sich etwa alle zwei Jahre. Aber die Zeit ist für uns Menschen geblieben, was sie auf persönlicher Ebene stets war: eine erschöpfliche Ressource, die dem Leben einen Anfang und ein Ende gibt. Dazwischen liegt ein Meer voller Chancen. In Zeiten der Industrie 4.0 besteht dieses Meer aus Daten. Daten entstehen durch Sensoren in Maschinen, durch die Nutzung von Telefonen, Mail‐Programmen, Bankkarten, durch Autofahren, Einkaufen, durch öffentliche Kameras, Stromzähler, GPS, durch jeden Klick im Internet. Sie fließen parallel zurzeit durch unser Leben, gemessen in Zettabyte, einer Größe, die für das menschliche Gehirn schwer zu erfassen ist: einer Ziffer folgen 21 Nullen. Rund 40 Zettabytes soll das Datenmeer in wenigen Jahren erreichen, „… das entspricht nach Schätzungen der Forscher 57 mal der Menge der Sandkörner aller Strände der Erde“ [1]. Bereits heute denken wir nicht mehr in Mega sondern in Giga und Tera. Wir werden in Kürze auch mit Peta, Exa, Zetta und Yotta umgehen lernen. Bedenken wir, dass Daten in Zukunft die ökonomische Bedeutung haben werden, die Energie einst hatte, so bin ich versucht zu sagen: Für die Industrie brechen beste Zeiten an, um Effizienz und Erfolg zu steigern.