Zusammenfassung
Wählergemeinschaften haben sich in den vergangenen Jahrzehnten europaweit auf kommunaler Ebene zu ernsthaften Konkurrenten gegenüber den Parteien entwickelt, mancherorts dominieren sie den politischen Wettbewerb. In der internationalen Forschung wird dem Phänomen deshalb seit einigen Jahren verstärkt Aufmerksamkeit zuteil, während sich die Politikwissenschaft hierzulande bislang bedeckt hält. Während Wählergemeinschaften in einigen anderen europäischen Staaten wegen ihrer geografischen Selbstbeschränkung als Kommunalparteien bezeichnet werden, hat sich hierzulande ein Begriffsverständnis etabliert, das die Parteienferne unterstreicht. Inwieweit sich Wählergemeinschaften substanziell vom Parteienmodell unterscheiden, begleitet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen seit jeher und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Studie, wie in der Einleitung vertiefend dargestellt wird.