2011 | OriginalPaper | Chapter
Einleitung
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Die substitutive private Krankenversicherung (PKV) ist eine Eigenart des deutschen Gesundheitssystems, die in Europa einmalig ist. Die institutionelle Besonderheit resultiert vor allem daraus, dass die PKV nicht nur Zusatzversicherungen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) anbietet, sondern einen vollen Krankenversicherungsschutz für bestimmte Personen, die nicht unter eine gesetzlich definierte Versicherungspflicht fallen. Diese Koexistenz von GKV und PKV blickt auf eine über hundertjährige Sozialstaatstradition zurück, deren spezielles Solidaritätsverständnis auf bestimmte gesellschaftliche Statusgruppen und nicht auf die gesamte Bevölkerung gerichtet ist. Bis heute beruht die PKV auf der gesetzgeberischen Auffassung, dass bestimmte Einkommens- und Berufsgruppen nicht des Schutzes einer solidarischen Krankenversicherung bedürfen. Daher können diese Personen ihr Krankheitsrisiko auf dem privaten Versicherungsmarkt absichern. Die PKV steht jedoch unter erheblichem Druck, denn sie hat nicht nur mit einem zunehmenden politischen Akzeptanzproblem, sondern auch mit einigen veritablen Strukturproblemen zu kämpfen.