Einleitung

Touristische Regionen als Standorte von Anbietern touristischer Leistungen sehen sich seit einigen Jahren einer völlig neuen, verschärften Konkurrenzsituation gegenüber. Die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes, die Öffnung Osteuropas, der Abbau von Handelshemmnissen und die stetig zunehmende Mobilität der Produktionsfaktoren zwischen den Ländern der Europäischen Union und der ganzen Welt haben dazu geführt, dass zahlreiche Tourismusregionen neu in den Wettbewerb um Besucher eingetreten sind. Die Öffnung nationaler Grenzen wird begleitet von einer sich verringernden Bedeutung räumlicher Entfernungen, da die technische Entwicklung in den Bereichen des Transportwesens sowie der Information und Kommunikation in den letzten Jahren einen rasanten Verlauf nahm und zu einer Verringerung der Logistikkosten geführt hat. Somit sind auch Regionen in weit entfernten Landern für Touristen mit dem Flugzeug erreichbar. Moderne Kommunikationssysterne bieten Reiseunternehmen zudem die Möglichkeit, global tätig zu sein und flexibel zu agieren. Die fortschreitende Globalisierung hat eine zunehmende Transparenz und einen intensiveren Preis- und Leistungswettbewerb zur Folge und führt zu einer weltweiten Konkurrenz der touristischen Regionen. Die Relativierung des Vorteils der schnellen und unkomplizierten Erreichbarkeit deutscher Zielgebiete und die Konfrontation mit dem Markteintritt von Regionen in weit entfernten Landern mit niedrigen Lohnkosten rücken die konkreten Eigenschaften und besonderen Qualitäten von touristischen Regionen in den Mittelpunkt und sorgen für Konkurrenzkampf zwischen ihnen. Der zunehmende Wettbewerb der touristischen Regionen wird in erster Linie hervorgerufen durch einen Überhang des Angebots gegenüber der Nachfrage, die Anbieter müssen sich also auf eine Käufermarktsituation einstellen.