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10-04-2018 | Eisenbahnbau | Schwerpunkt | Article

Infrastruktur des norwegischen Bahnnetzes wird digitalisiert

Author: Christoph Berger

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Das staatliche Bahninfrastrukturunternehmen Norwegens, Bane NOR, hat Siemens mit der Installation des Europäische Zugsicherungssystems "European Train Control System" im gesamten norwegischen Bahnnetz beauftragt.

"Der zunehmende grenzüberschreitende Schienenverkehr in Europa erfordert von den Fahrzeugen und den darauf installierten Zugsicherungsanlagen ein Höchstmaß an Interoperabilität. Da die zur Zeit europaweit genutzten Zugbeeinflussungssysteme dieser Forderung weitgehend nicht entsprechen und der Einsatz von Mehrsystemfahrzeugen auf die Dauer unwirtschaftlich ist, wurde im Rahmen des von der EU geförderten Europäischen Betriebsleitsystems ERTMS (European Rail Traffic Management System) das Europäische Zugsteuerungs- und Sicherungskonzept ETCS (European Train Control System) entwickelt", heißt es im Kapitel "Verkehrssysteme und Verkehrsanlagen" des Springer-Fachbuchs "Raumordnung und Städtebau, Öffentliches Baurecht / Verkehrssysteme und Verkehrsanlagen". In dem Kapitel werden anschließend auch die Elemente erläutert, aus denen sich ETCS zusammensetzt.

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Die Installation dieses europäischen Zugsicherungssystems im gesamten norwegischen Bahnnetz ist nun auch ein Teil des Auftrags, den Bane NOR, das staatliche Bahninfrastrukturunternehmen Norwegens, Siemens erteilt hat. Zudem beinhaltet der sich auf rund 800 Millionen Euro belaufende Auftrag einen Wartungsvertrag über 25 Jahre, beginnend mit der Inbetriebnahme der ersten Strecke – die Inbetriebnahme aller Strecken soll bis 2034 abgeschlossen sein.

Eines der größten Digitalisierungsprojekte Norwegens

Die ETCS-Installation ist eines der größten Digitalisierungsprojekte Norwegens für die Eisenbahn der Zukunft, heißt es von Seiten Bane NORs. Und auch Siemens spricht von einem Meilenstein. Das gesamte norwegische Schienennetz werde in ein voll digitalisiertes, IP-basiertes System transformiert – "ein echtes 'Internet der Dinge'", wie Michael Peter, CEO der Siemens-Division Mobility, sagte. Dadurch werde viel Hardware eingespart, maximale Kapazität geschaffen und die Basis für eine datenbasierte präventive Wartung gelegt.

Die Steuerung erfolgt in einem zentralen Stellwerk in Oslo, von wo aus den Zügen mittels einer ETCS-Level-2-Lösung die Fahrerlaubnis erteilt wird. Zudem beinhaltet der Auftrag das komplette Signalsystem mit Stellwerk, Weichenantrieben, Gleisfreimeldeeinrichtungen, Bahnübergängen sowie die dazugehörige Streckeninfrastruktur.

Ablösung von relaisbasierten Systemen

Zum Einsatz werden die Stellwerkstechnik vom Typ Simis W sowie das IP-basierte Streckenkommunikationssystem vom Typ Sinet kommen. Das mittels Sinet-Streckenkommunikation vernetzte intelligente Sicherungssystem basiert auf Standard-Kommunikationsschnittstellen und beinhaltet eine Funktionalität für cloudbasierte Services. Die Installation erfolgt bei laufendem Betrieb.

Das norwegische Schienennetz umfasst rund 4.200 Streckenkilometer und 375 Bahnhöfe. Das derzeitige Signalsystem besteht zum Großteil aus relaisbasierten Systemen, die das Ende ihrer Lebensdauer laut Bane NOR noch innerhalb des geplanten Projektzeitraums erreichen werden. Die Wartung dieser Systeme gestalte sich immer schwieriger, wodurch auch die Zuverlässigkeit sinke.

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