Skip to main content
Top

1999 | Book

Electronic Business Engineering

4.Internationale Tagung Wirtschaftsinformatik 1999

Editors: Dr. Markus Nüttgens, Prof. Dr. Dr. h.c. August-Wilhelm Scheer

Publisher: Physica-Verlag HD

insite
SEARCH

Table of Contents

Frontmatter
Customer Relationship Management

The emergence and growth of the Customer Relationship Management (CRM) trend is fueled by the dramatic increase in competitive pressure experienced by today’s leading companies. In order to stay ahead of the competition, companies are increasingly turning to their customers as a means of securing their future competitive edge. Both the value of the individual customer and the development of personalized relationships with them have made CRM a top-three topic in boardrooms around the world.In contrast to the existing commercial CRM software products which more or less represent “island solutions”, i.e. just cover single aspects of CRM, we emphasize a comprehensive approach. This comprises serving the customer throughout the entire Customer Relationship Life Cycle, providing an integrated view of customer information, and marrying customer-centric processes with the enterprise execution system.In this paper, we investigate the Customer Relationship Life Cycle and carve out the major business scenarios to be supported by a CRM solution geared to market requirements. Moreover, we highlight important technical requirements and propose a flexible, performant, and scaleable client-server architecture for mobile sales and service which is currently implemented as the heart of SAP’s CRM solution.

Hasso Plattner
The Dawn of the E-Lance Economy

In October of 1991, Linus Torvalds, a 21-year-old computer-science student at the University of Helsinki, made available on the Internet a kernel of a computer operating system he had written. Called Linux, it was a rudimentary version of the ubiquitous UNIX operating system, which for more than a decade had been a mainstay of corporate and academic computing. Torvalds encouraged other programmers to download his software — for free — and use it, test it, and modify it as they saw fit. A few took him up on the offer. They fixed bugs, tinkered with the original code, and added new features, and they too posted their work on the Internet.

Thomas W. Malone, Robert J. Laubacher
Wie lernt der Computer den Menschen kennen? Bestandsaufnahme und Experimente zur Benutzermodellierung in der Wirtschaftsinformatik

Benutzermodelle1 sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer sinnhaften Vollautomation der Informationsverarbeitung (IV). Indem sie dafür sorgen, dass „sich Computer und Mensch gut verstehen“, erhöhen sie die Akzeptanz von Anwendungssystemen. Darüber hinaus helfen sie, Informationen im Internet zu suchen, zu filtern und individuell zu präsentieren. Dennoch zögern Praktiker, Benutzermodellierungskomponenten in Anwendungssysteme zu integrieren. Ein „Blick in die eigene Werkstatt“skizziert pragmatische Ansätze, die geeignet sein mögen, „Berührungsängste“mit einem komplexen Forschungsfeld abzubauen.

Peter Mertens, Michael Höhl
Redesign von WWW-basierten Masseninformationssystemen

Viele WWW-basierte Masseninformationssysteme (WMIS) wurden nicht im Sinne eines systematisch durchgeführten Softwareprojekts mit klar definierten Zielen realisiert. Diese Arbeit richtet sich speziell an Betreiber von WMIS, die bisher sehr unstrukturiert an das Design ihres Informationssystems herangegangen sind.Das präsentierte Vorgehensmodell für ein Redesign basiert auf einer marketing-orientierten Annäherung an die Problemstellung. Es wird der Begriff „Anwender-Nettonutzen“ eingeführt, der aus der Differenz von Anwender-Bruttonutzen und Anwender-Aufwand ermittelt wird. Es wird untersucht, inwieweit der Anwender-Nettonutzen eines WWW-basierten Masseninformationssystems optimiert werden kann. Dabei werden Techniken wie die Konkurrenz-Analyse und die Log-File-Analyse herangezogen.Das Modell schlägt die Definition von Erfolgskriterien vor, die von den Zielen (Soll-Werten) der durch das Informationssystem unterstützten Geschäftsprozesse abgeleitet werden können. Anhand der Erfüllung der Erfolgskriterien kann die Notwendigkeit eines Redesigns festgestellt und unter der Zielsetzung den Anwender-Nettonutzen zu optimieren, durchgeführt werden.Die grafischen und funktionellen Kriterien des Web-Designs wurden größtenteils außer acht gelassen. Obwohl sie zweifellos ein wichtiges Charakteristikum eines WMIS darstellen, konzentrieren sich die Autoren auf die inhaltlichen Kriterien, da diese von der Literatur meist vernachlässigt werden.

Marion Kaukal, Bernd Simon
Die Substitution von Dienstleistungen durch Informationsprodukte auf elektronischen Märkten

In der öffentlichen Diskussion werden mit den Begriffen „Dienstleistungsgesellschaft“ und „Informationsgesellschaft“ zukünftige Entwicklungspfade moderner Volkswirtschaften umrissen. Die industrielle Produktion materieller Güter verliert an Bedeutung, was Wertschöpfung und Beschäftigung betrifft. An ihre Stelle treten Dienstleistungen — und vor allem die Produktion von Informationen. Diese Entwicklung wird im wesentlichen bestimmt durch den rasanten technischen Fortschritt in den Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien). Durch den Einfluß dieser Technologien steigt aber nicht nur die quantitative Bedeutung des Wertes von Informationen an, sie beeinflussen darüber hinaus massiv die Bedingungen, unter denen Informationen als Güter produziert und gehandelt werden. Eine Unterscheidung von Informationsgütern in Informationsprodukte und Informationsdienstleistungen ermöglicht einen genaueren Einblick in diese Veränderungen.Während die Produktion von Informationsdienstleistungen immer die Einbeziehung externer Produktionsfaktoren des Nachfragers in die Leistungserstellung voraussetzt, sind Informationsprodukte dadurch charakterisiert, daß sie industriell, d.h. massenhaft und für einen anonymen Markt, produziert werden können. Während bei der Erstellung von Informationsprodukten prinzipiell die gleichen Produktivitätsfortschritte wie bei der industriellen Fertigung von Sachgütern realisierbar sind, gelten für die Produktion von Informationsdienstleistungen aufgrund der Bedeutung des externen Faktors die gleichen Beschränkungen wie für die Produzenten aller Dienstleistungen.Die Vorteile, die durch die massenhafte industrielle Fertigung von Sachgütern in der Vergangenheit erzielt werden konnten, lassen sich auch bei der Produktion von Informationsprodukten erzielen, wenn immer mehr bestehende Informationsdienstleistungen durch Informationsprodukte substituiert werden. Von besonderer Bedeutung ist für diesen Substitutionsprozeß die Herausbildung elektronischer Märkte auf Basis des weltumspannenden Internet. Aufgrund der spezifischen Charakteristika elektronischer Märkte sind Informationsdienstleistungen der Möglichkeit zur Substitution durch Informationsprodukte in verstärktem Maße ausgesetzt. Die Fähigkeit, aus bestehenden Informationsdienstleistungen Informationsprodukte zu entwickeln wird zu einem kritischen Erfolgsfaktor für Anbieter von Informationsgütern. Gleichzeitig eröffnet diese Entwicklung Potentiale für die Entwicklung innovativer Informationsdienstleistungen. Die Bedeutung von Informationen als wirtschaftliches Gut wird durch beide Entwicklungen in der Zukunft noch weiter zunehmen. Der Weg, der in die „Informationsgesellschaft“ führt, ist also nicht notwendigerweise auch ein Weg in die „Dienstleistungsgesellschaft“.

Florian Bieberbach, Michael Hermann
Academic Journals on the Internet

While much research examines the internet’s impact on ‘electronic business’ information technology may have an equally profound impact on what might be called ‘electronic science’. Although the internet has the potential of revolutionizing research, it is not clear in which ways the structure of journals and the associated research processes will be affected. The purpose of this article is to provide a better foundation for the engineering of scientific knowledge infrastructures on the internet. Alternative models of academic sites which are dedicated to the creation and dissemination of scientific knowledge are studied. Characteristics of different categories of electronic journals, e.g. traditional electronic journals, knowledge repositories, collaborates etc. are examined and synthesized into a list of key characteristics which then can be used as basis for the design and investigation into the evolution of such systems.

Alexander Hars
Nutzen des Electronic Commerce aus Unternehmenssicht — Eine faktorenanalytische Untersuchung

Eine genauere Betrachtung der Electronic Commerce-Szenerie ergibt ein reichlich widersprüchliches Bild: Einerseits reißt die Serie von Erfolgsmeldungen eindrucksvoller Beispiele umsatzstarker Unternehmen mit Web-Präsenz nicht ab, andererseits bewahrheiten sich viele euphorische Voraussagen zum Erfolg von Electronic Commerce-Aktivitäten für Unternehmen nicht einmal annähernd. Verlustmeldungen beispielsweise der Online-Ableger namhafter Tageszeitungen, verhaltenes Transaktionsaufkommen, infrastrukturelle Probleme in puncto Sicherheit und Zahlung sowie eine unerwartet hohe Zurückhaltung auf Seiten der Konsumenten bewegt manche Unternehmen bereits zum Rückzug oder zur Neudefinition ihrer Web-Strategie. Ist WWW-basierter Electronic Commerce lediglich eine Modeerscheinung oder bringt er für Unternehmen meßbare, positive Ergebnisse? Worin liegen die konkreten Vorteile von Electronic Commerce auf Basis des WWW? Diesen Fragen geht die hier dokumentierte „Electronic Commerce Enquête 97 /98“(Schoder /Strauß /Welchering 1998) nach, eine der größten empirischen Erhebungen im deutschsprachigen Raum zu diesem Thema.Mehr als 700 Unternehmen gaben ihre Einschätzungen zu knapp 40 Nutzenaussagen. Neben einer deskriptiven Analyse wurde für ein besseres Verständnis weiterer Zusammenhänge im Datenmaterial zusätzlich eine faktorenanalytische Untersuchung durchgeführt. Auf Grundlage dieser Daten und der eingesetzten multivariaten statistischen Verfahren ergeben sich acht Faktoren, die die Einschätzungen zusammenfassen: Faktor (1) Produktivität, (2) Produktkosten, (3) Wettbewerbsfähigkeit, (4) Kommunikationskosten, (5) Kundenbeziehung /Service, (6) Business Re-Engineering, (7) Compliance, (8) Individualisierung /Marketing. Die Motivation von Unternehmen, in Electronic Commerce zu investieren, ist folglich durch mehrere, unterschiedlich starke Faktoren erklärbar. Diese Faktoren decken eine breite Palette von unternehmensinternen wie -externen Aspekten ab. Im Zuge der Analyse läßt sich im Mittel ein bemerkenswert optimistische Einschätzung zu den Nutzwirkungen seitens der Unternehmen feststellen. Zu den bedeutenden Faktoren zählen insbesondere (gesteigerte) ‘Wettbewerbsfähigkeit’ sowie komplementär ‘Business Process Re-Engineering’. Überraschenderweise werden jedoch Produktivitätssteigerungen sowie Kostensenkungen durch Web-gestützten Electronic Commerce von den Unternehmen in der Stichprobe im Mittel nicht bestätigt.

Detlef Schoder
Umsatzsteigerung durch Internet-Engagement?

Vom Aufbau einer Internet-Präsenz versprechen sich Unternehmen meist betriebswirtschaftliche Vorteile. In dem Beitrag wird überprüft, inwieweit solche Vorteile empirisch nachweisbar sind. Die Grundlage bildet eine empirische Untersuchung deutscher Unternehmen im Internet. Über die an anderer Stelle beschriebenen deskriptiven Auswertungen hinaus wird versucht, Ursache-Wirkung-Zusammenhänge aufzudecken. Dazu werden die von den Unternehmen genannten Nutzeffekte analysiert und zu Wirkungsketten zusammengefaßt.Besondere Aufmerksamkeit kommt den erzielten Umsatzsteigerungen zu. Es wird untersucht, inwieweit monetäre Auswirkungen den Nutzeffekten zugerechnet werden können. In ausgewählten multivariaten Analysen werden Unterschiede zwischen Unternehmen des produzierenden Sektors einerseits und des Dienstleistungs- und Handelssektors andererseits herausgearbeitet. Ebenso wird überprüft, ob durch intensiveres Internet-Engagement stärkere Nutzen- und Umsatzwirkungen erzielt werden. Insgesamt kann auf Basis des empirischen Datenmaterials gezeigt werden, daß Unternehmen, die im Internet präsent sind, zahlreiche Nutzeffekte realisieren, die über Wirkungsketten zu Umsatzsteigerungen führen.

Karl Kurbel, Frank Teuteberg
Kostenallokation für interorganisationale Informationssysteme

Bei der Adoption und Integration interorganisationaler Informationssysteme (IOIS) spielt die relative ökonomische Verhandlungsmacht der vernetzten Partner eine signifikante Rolle. Insbesondere kann die AUokation von Investitionen und Kosten für gemeinsame Systeme durch Machtasymmetrie so beeinträchtigt werden, daß der schwächere Kooperationspartner eine überproportionale Last zu tragen hat. Damit sinkt dessen Bereitwilligkeit zur Adoption und Integration von IOIS. Im vorliegenden Beitrag werden zwei unterschiedliche Methoden der Kostenallokation untersucht, nämlich AUokation ohne und mit Berücksichtigung der Verhandlungsmacht. Die erste Methode unterstellt eine gewinnproportionale Allokation, die zweite Methode eine AUokation nach dem bekannten Nash-Verhandlungsproblem. Die Anwendung der zweiten Methode zeigt, daß beim Vorliegen asymmetrischer Verhandlungsmacht der stärkere Partner versucht, die Investition in das IOIS über das effiziente Maß hinaus zu steigern, während für den schwächeren Partner eine Unterinvestition günstiger ist. Das Zustandekommen einer effizienten Gleichgewichtslösung erfordert in diesem Fall die Erfüllung zusätzlicher Bedingungen, vor allem gegenseitiges Verständnis und langfristiges Vertrauen zwischen den Kooperationspartnern.

Franz Schober
Internet Bill Presentment and Payment als neue Form des Electronic Billing

In einem Projekt wurde für ein großes Telekommunikationsunternehmen die Möglichkeit untersucht, das Internet für den Versand und die Bezahlung von Rechnungen zu nutzen. Der vorliegende Beitrag faßt die Ergebnisse der Untersuchung zusammen: Aufbauend auf einer Betrachtung der Grundlagen der Rechnungsstellung und bestehender Billing-Verfahren präsentiert er das Web-Billing, das E-Mail-Billing und die Bill Consolidation als Lösungsansätze für das Internet Bill Presentment and Payment (IBPP). Die Ansätze werden insbesondere im Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen von Rechnungssteiler und Rechnungsempfanger sowie auch aus juristischer Sicht diskutiert. Aus der für das Telekommunikationsunternehmen entwickelten Konzeption für ein IBPP-System stellt der Beitrag die Systemarchitektur sowie das Bill Presentment der Telekommunikationsrechnung vor.

Stefan Eicker, Holger Schwichtenberg
The SEMPER Framework for Secure Electronic Commerce

The goal of the ACTS Project SEMPER (Secure Electronic Marketplace for Europe) is to provide the first open and comprehensive framework for secure commerce over the Internet and other public information networks. A prototype of the SEMPER Framework for Secure Electronic Commerce has been implemented in the Java programming language. It includes the payment systems SET, Chipper, Mandate and ecash™. The prototype uses a distinguished user-interface for trustworthy user in- and output which enables to use SEMPER on secure hardware.This article describes the basic concepts of the SEMPER Framework for Secure Electronic Commerce as well as experiences gained in the field trials of the SEMPER software. In addition, we assess our achievements in comparison to more recent projects in electronic commerce.

Matthias Schunter, Michael Waidner, Dale Whinnett
Sichere Geschäftstransaktionen auf Elektronischen Märkten

Mit dem Beginn der kommerziellen Nutzung des Internet hat Electronic Commerce eine neue Entwicklungsstufe erreicht. Der Einstieg in Electronic Commerce bringt durch sinkende Informationskosten und stärkere Integration der einzelnen Geschäftsschritte neue Möglichkeiten der effizienten Durchführung von Geschäften mit sich. Dem stehen jedoch neue Risiken gegenüber. Besonders durch die Offenheit des Internet und der Bedeutung einer sicheren Durchführung von Geschäftstransaktionen wird der Verläßlichkeit und Sicherheit von Electronic Commerce-Anwendungen und -Infrastrukturen große Wichtigkeit beigemessen.In diesem Artikel wird ein Vorschlag für eine Infrastruktur zur Realisierung sicherer Elektronischer Märkte (COPS) und zur Realisierung von Sicherheitsanforderungen an Geschäftsprozesse (MoSS) vorgestellt. Markttransaktionen werden hinsichtlich ihrer Sicherheitsrisiken analysiert und durch Geschäftsprozeßmodelle beschrieben. Es wird gezeigt, daß Sicherheitsanforderungen an Geschäftsprozesse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden müssen und daß Interdependenzen zu anderen im Unternehmen bestehenden Modellen existieren.

Gaby Herrmann, Alexander W. Röhm, Günther Pernul
IV-Unterstützung für interne Märkte im Handelsbereich von Kreditinstituten

Interne Märkte stellen für Kreditinstitute eine vielversprechende Art der effizienten Koordination im Sinne der Gesamtbanksteuerung dar. Durch die Abkehr von hierarchischen Koordinationsformen und den verstärkten Einsatz marktlicher Mechanismen können Informationsvorteile der Entscheidungsträger in kleineren, dezentralen Einheiten besser genutzt werden, was letztlich zu einer effizienteren Allokation knapper Ressourcen führt. Ein wichtiges Einsatzgebiet für interne Märkte stellt der Handelsbereich von Kreditinstituten dar. Durch den internen Handel von Risikoaktiva lassen sich die auf dem externen Markt entstehenden Transaktionskosten vermeiden.Durch das Vorhaben SIMBA (Software für interne Märkte in Banken) wird ein Handelssystem für interne Märkte IV-technisch umgesetzt. Die in Java konzipierte und ansatzweise prototypisch realisierte Handelsplattform dient einerseits zur Demonstration der internen Märkte und deren Zusammenspiel mit dem externen Markt. Andererseits können mit dem Handelssystem Experimente durchgeführt werden, um Aufschlüsse hinsichtlich der optimalen Gestaltung eines Handelssystems für interne Märkte zu erhalten. In Hinblick auf die Realisierung des Vorhabens beschreibt der vorliegende Aufsatz zunächst die wichtigsten Gestaltungsmöglichkeiten von Handelssystemen unter Berücksichtigung der Anforderungen interner Märkte. Anschließend werden exemplarisch die wichtigsten Funktionen und Objekte von SIMBA dargestellt.

Thomas Dittmar, Ralph Horstmann
Die Beraterbank im Internet: Verstärkung der Kundenbindung durch individuelle Finanzdienstleistungen

Einen wesentlichen Vertriebskanal für Finanzdienstleister stellt heutzutage das Internet dar. Internet Banking ist daher nicht mehr eine Frage des „Ob“ oder des „Wann“ sondern eine schlichte Frage des Überlebens. Nachdem führende Finanzdienstleister schon seit geraumer Zeit das Internet als Informations- und Transaktionskanal einsetzen, ist es an der Zeit die nächste Stufe im Internet Banking einzuführen: Die Beraterbank. Nur mit einem derartigen Ansatz wird es Finanzdienstleistern zukünftig möglich sein, ihre Kunden langfristig zu binden bzw. sich von Mitbewerbern abzusetzen. Der folgende Beitrag stellt einen Prototypen für die Kundenberatung via Internet vor und beschreibt die Module einer interaktiven Internet-Beratung unter besonderer Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte.

Hans-Dieter Groffmann, Vera Schäfers, Sven Viktorin
Dynamische Marktmodelle im elektronischen Wertpapierhandel

Die Prozesse und Regeln, die Angebot und Nachfrage auf Kapitalmärkten zusammenführen, stellen einen kritischen Erfolgsfaktor für Wertpapierbörsen dar. Die Heterogenität der Marktteilnehmer spiegelt sich in heterogenen Anforderungen an diese Regeln, die als Marktmodell bezeichnet werden, wider. Gegenwärtig existiert eine Vielzahl von Börsen mit unterschiedlichen Marktmodellen, so daß die Marktteilnehmer durch die Wahl des Börsenplatzes bzw. -systems auch das für ihre Transaktionsinteressen vorteilhafte Regelwerk auswählen können.Die Tendenz zu Kooperationen zwischen Börsen sowie der Wegfall traditioneller Handelsformen auf dem Parkett führt zur Abnahme der Anzahl an Handelsplattformen und damit der Anzahl alternativer Marktmodelle. Dies reduziert die Auswahlmöglichkeiten und bedeutet damit einen Qualitätsverlust für die Marktteilnehmer. Aus diesem Grund wird in der Arbeit ein neues Konzept zum Design von Marktmodellen entwickelt. Damit sollen die verschiedenartigen Anforderungen der Handelsteilnehmer mittels einer elektronischen Handelsplattform erfüllt werden, indem die Marktteilnehmer — je nach Transaktionswunsch — selbst das jeweilige Marktmodell bestimmen können.Dazu wird in diesem Beitrag das Konzept dynamischer Marktmodelle entwickelt und den Anforderungen der Marktteilnehmer gegenübergestellt. Zur softwaretechnischen Umsetzung dieses Konzeptes werden die Charakterisierungsmerkmale des Paradigmas Intelligenter Agenten herausgearbeitet und gezeigt, daß mit Hilfe dieser Technologie ein dynamisches Marktmodell realisiert werden kann.Schließlich wird das agentenbasierte elektronische Wertpapierhandelssystem AMTRAS vorgestellt. Dabei handelt es sich um die konkrete Umsetzung eines dynamischen Marktmodells für den Rentenmarkt.

Miroslav Budimir, Peter Gomber
Satisfaction with a Web Site: Its Measurement, Factors and Correlates

The number of Internet users as well as the number of web sites on the Internet are rapidly rising. Users have numerous web sites to choose from while surfing the net, so the web sites are competing for the users’ attention and repeated visits. To achieve their goals whatever they may be the web sites must satisfy their visitors’ information and communication needs as much as possible within the given economic restrictions. We have developed an instrument to measure how satisfied visitors of a web site are with the site. The instrument has been used to evaluate sites and to explore factors and correlates of user satisfaction with a web site (USW). Since Spring 1997 it has been employed to evaluate over 20 web sites by over 1000 users.

Paul Alpar
Suche im WWW: Nachfragerverhalten und Implikationen für Anbieter

Das WWW stellt infolge der wachsenden Nutzerzahlen, der weltweiten Verbreitung und der geringen, für einen Auftritt notwendigen Investitionsauszahlungen ein immer bedeutender werdendes Angebotsmedium gerade für junge Anbieter dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Frage, welche Veränderungen im Nachfragerverhalten sich durch Nutzung des WWW als Angebotsmedium im Vergleich zum traditionellem Anbieten über ortsgebundene Filialsysteme ergeben und welche Handlungskonsequenzen für junge Anbieter daraus abgeleitet werden können.

Andreas Will, Werner Steck
Entwurf von Prozeßnetzwerken am Beispiel von zwei Business Networking-Projekten der Swatch Group

Business Networking beschreibt die Gestaltung und den Betrieb von Unternehmensnetzwerken. Mit Business Networking realisieren Unternehmen zwischenbetriebliche Potentiale wie verkürzte Time-to-market, erhöhte Flexibilität und Flächendeckung im Marktauftritt oder Reduktion des Investitionsrisikos und der Kapitalbindung. Business Networking tritt unternehmensintern in Form von modularen Strukturen und unternehmensübergreifend u.a. in Form von strategischen Netzwerken, Auslagerungen und virtuellen Unternehmen auf.Prozeßnetzwerke setzen die strategischen Konzepte des Business Networking auf die operative Ebene um. Die Autoren stellen in diesem Artikel eine Methode für den Entwurf von Prozeßnetzwerken vor. Die Methode ist nach den Prinzipien des Method Engineering erstellt. Metadatenmodell, Vorgehen, Ergebnisse und Techniken wurden in zwei Business Networking-Projekten der Swatch Group validiert: Die Methode genügt den an den Prozeßnetz-werkentwurf gestellten Anforderungen.

Roger Benz, Elgar Fleisch, Karl-Maria Grünauer, Hubert Österle, Rudolf Zurmühlen
Prozeßbenchmarking — Ein methodischer Ansatz zur Prozeß-entwicklung mit Standardsoftware

Der Nutzung integrierter Standardsoftware führt in den Unternehmen zu betrieblichen Abläufen, die sich von bisherigen funktionalen Zuordnungen oder geographischen Standorten lösen. Es zeigt sich, daß bestehende Führungskonzepte zur Koordination dieser globalen Geschäftsprozesse nicht ausreichen. Analog zum Paradigmawechsel in der Unternehmensorganisation ist ein Paradigmawechsel im Bereich der Führungsphilosophien und -instrumente erforderlich.Während die Grundlagen der Prozeßorientierung bekannt sind, fehlt es an der Operationalisierung der Prozeßentwicklung und -Optimierung. Prozeß-benchmarking setzt an dieser Stelle an und kann durch Leistungsstandards und Best Practices zur Prozeßentwicklung beitragen. Der folgende Beitrag schildert einen methodischen Ansatz zum Prozeßbenchmarking sowie Beispiele für dessen Umsetzung. Im Mittelpunkt steht dabei die Anwendung des Prozeßbenchmarking als Instrument der Prozeßentwicklung mit Standardsoftware.

Christine Legner, Hubert Österle
Ein modellgestützter Ansatz zur kontextspezifischen Individualisierung von Prozeßmodellen

Die zunehmende Kundenorientierung und Änderungshäufigkeit von Rahmenbedingungen im Unternehmen und dessen Umfeld führen zu einem stärkeren Individualisierungsbedarf von Prozeßmodellen. In diesem Beitrag stellen wir einen Lösungsansatz vor, der auf der expliziten Beschreibung des Prozeßkontextes anhand von anwendungsspezifischen Rahmenbedingungen basiert. Modellierungserfahrungen lassen sich in einzelne Entwurfsentscheidungen zerlegen, die als Abhängigkeiten zwischen Prozeßmodellen und Rahmenbedingungen festgehalten werden. Allgemeingültiges Wissen über Rahmenbedingungen, Prozeßmodelle und Abhängigkeiten wird auf generischer Ebene gespeichert und für anwendungsspezifische Prozeßfälle wiederverwendet. Ziel ist es, dem Anwender die effiziente Entwicklung von individuellen Prozeßmodellen zu ermöglichen.

Christian Rupprecht, Gerhard Peter, Thomas Rose
Management von Prozeßmodellen dezentraler BPR-Projekte mit Hilfe eines zentralen Referenzprozeßmodells

Der Beitrag stellt ein Konzept vor, wie große Prozeßmodelle aus verschiedenen BPR-Projekten in ein unternehmensweites Referenzprozeßmodell integriert werden können. Es wird gezeigt, welche Erfahrungen die SKO bewogen haben, für die Geschäftsprozeßmodellierung ein Referenzprozeßmodell mit neutralen Geschäftsprozeßmustern zu verwenden. Es wird dargestellt, wie der Prozeß zur Modellfortschreibung bzw. wie die Koordination verschiedener BPR-Projekte gestaltet werden muß, damit das unternehmensweite Referenzprozeßmodell konsistent gehalten werden kann. Darüber hinaus wird beschrieben, wie die Wiederverwendung von Prozessen in der Modellfortschreibung berücksichtigt werden muß, damit Aufwände durch Mehrfachentwicklung vermieden werden können.

Stefan Gerber, Arno Hiestermann, Hans-Bernd Kittlaus
Business Engineering mit den R/3-Referenzmodellen

Die Gestaltung einer abteilungs- und standortübergreifenden Infrastruktur wird zunehmend zu einer Herausforderung, deren Bewältigung über die langfristige Wettbewerbs- und Überlebensfahigkeit eines Unternehmens entscheidet. Die zunehmende Verbreitung von parametrisierbarer Standardsoftware rückt dabei die effiziente Anpassung der Standardardsoftware an die betriebswirtschaftlichen und technischen Anforderungen des Unternehmens in den Mittelpunkt bei der Organisations- und Geschäftsprozeßgestal-tung. Der Artikel zeigt auf, wie mit Hilfe des R/3-Business Blueprints — eine Informationslandkarte über die wesentlichen Organisationseinheiten, Prozesse und Business Objekte des SAP R/3-Systems — dieser Anpassungsprozeß unterstützt werden kann.

Gerhard Keller, Andreas Lietschulte, Thomas A. Curran
Reverse Business Engineering — Modelle aus produktiven R/3-Systemen ableiten

Je mehr sich betriebswirtschaftliche Softwarebibliotheken, wie bspw. R/3 von SAP durchsetzen, desto mehr vernimmt man auch „Klagen“ der Anwender: komplexe und teure Einführungsprozesse, fehlende Übersicht, mangelndes Wissen über die Arbeitsweise des Systems und Schwierigkeiten bei der Anpassung werden regelmäßig auf der Negativliste angeführt.Während für die erst genannten Probleme bereits einige methodische und toolgestützte Hilfestellungen angeboten werden, haben sich bisher weder die Theorie noch die Praxis eingehender mit der effizienten Nutzung und Adaption bereits implementierter Softwarebibliotheken beschäftigt. Da aber gerade eine kontinuierliche Anpassung an veränderte Umweltbedingungen zu den zentralen Erfolgsfaktoren einer effektiven Softwarenutzung zählt, erscheint es äußerst lohnend, den Anwender dabei durch ein methodisch durchgängiges und einfach handhabbares Werkzeug zu unterstützen.Bei der von den Autoren entwickelten Vorgehensweise des Reverse Business Engineering werden produktive R/3-Systeme toolgestützt analysiert, um retrograd ein Modell der aktiv genutzten Elemente zu ermitteln und darzustellen. Nach Durchführung einer Vielzahl derartiger Projekte, kann eine Erfahrungsdatenbank aufgebaut werden, die dem Softwarehersteller hilft, sein System kundengerechter zu gestalten. Darüber hinaus können die gewonnenen Informationen auch zur Generierung von „Best-Practise-Lösungen“ herangezogen werden. Die Methode des Reverse Business Engineering hilft also nicht nur dem einzelnen Unternehmen bei der Analyse und Dokumentation seines Softwaresystems, sondern kann auch dem Hersteller profunde Wettbewerbsvorteile verschaffen. Schließlich profitiert auch die Betriebswirtschaftslehre von den aggregierten Praxis-Erfahrungen.

Andreas Hufgard, Heike Wenzel-Däfler
Investitionen in Standardsoftware: Ein geschäftsorientierter Ansatz zur Nutzenmessung und -bewertung

Unternehmen verknüpfen vermehrt die Umgestaltung von Geschäftsprozessen mit der Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Derartige Projekte erweisen sich als kostspielig und komplex — mit der Konsequenz, daß Verbesserungspotentiale ungenutzt bleiben.Zur Lösung bieten sich zwar Ansätze des sog. (IS/IT-)Nutzenmanagements an, allerdings sind die Beurteilungskriterien bestehender Ansätze nur ungenügend an den geschäftlichen Zielsetzungen der Investition orientiert. Konzepte zur Bestimmung der Potentiale und der Zielerreichung auf der geschäftlichen Ebene fehlen.Darauf aufbauend umreißt der Artikel eine neue, „geschäftsorientierte“ Methode zum Nutzenmanagement; sie mißt den Erfolg der IS-Investition an den damit verbundenen Prozeßverbesserungen. Komponenten der Methode sind Prozeßkennzahlen, Meßsysteme und Benchmarks.

Sebastian Muschter, Hubert Österle
Crews: Towards Systematic Usage of Scenarios, Use Cases and Scenes

In the wake of object-oriented software engineering, use cases have gained enormous popularity as tools for bridging the gap between electronic business management and information systems engineering. A wide variety of practices has emerged but their relationships to each other, and with respect to the traditional change management process, are poorly understood. The ESPRIT Long Term Research Project CREWS (Cooperative Requirements Engineering With Scenarios) has conducted surveys of the research literature and of the industry practice in scenario-based requirements engineering as a basis to develop a framework of approaches and research issues in the field. In two demonstrator prototypes, one based on textual scenario representations, the other on multimedia scenes, solutions to some of the most critical open problems from these surveys are being explored. The project results, besides being integrated in leading commercial software engineering environments, feed into a component-oriented method server on the Internet.

Matthias Jarke
Prozessmodellierung im Krankenhaus

An der Universität Zürich wird im Rahmen des SPPl-Projekts MobiMed (Privacy and Efficiency of Mobile Medical Systems) der Einsatz von Kommunikations- und Informationssystemen im Krankenhaus untersucht. Dabei spielt die Modellierung und Analyse von klinischen Prozessen eine wichtige Rolle.Der vorliegende Artikel betrachtet zunächst die Prozess- und Patienten-fokussierung und die Schnittstellen im Krankenhaus. Die damit verbundene Problematik wird anhand der heutigen Situation der schweizerischen Akutspitäler verdeutlicht. Ein Kernproblem schweizerischer Krankenhäuser ist, dass das Prozessdenken bisher nur ansatzweise oder gar nicht existiert. Als Lösungsansatz bietet sich die Modellierung, Analyse und Optimierung von klinischen Prozessen an.Dieser Ansatz wird in Form eines vierstufigen systematischen Vorgehens vorgestellt, das neben der Prüfung der Rahmenbedingungen, die Priorisie-rung, Modellierung und Analyse sowie Optimierung eines Prozesses umfasst. Anhand eines Prozesses aus der Angiologie-Abteilung eines grossen schweizerischen Spitals wird dieses Vorgehen beispielhaft vorgeführt und diskutiert.

Konstantin Knorr, Pino Calzo, Susanne Röhrig, Stephanie Teufel
Buy Direct — Eine Intranet-basierende Geschäftsprozeßoptimierung im Einkauf

Mit Hilfe des sog. Buy Direct Projekts versucht die Alcatel SEL AG in Stuttgart den neuen Anforderungen, die an den Einkauf gestellt werden, gerecht zu werden. Über eine Intranetbasierende Software sollen zukünftig alle Mitarbeiter zunächst ihre C-Artikel Bedarfe direkt über einen Lieferanten decken und die Abwicklung ohne unnötige Zwischenstationen vornehmen können. Neben den grundsätzlichen Erfahrungen, Aspekten und Auswirkungen des Projekts beschreibt der Beitrag den erzielbaren Wandel im Einkauf und geht näher auf die Möglichkeiten dieser Intranetlösung ein.

Heinz Schäffer, Stefan Höll, Thomas Schönberg
Wechselwirkungen von Abhängigkeiten in transaktionalen Workflows

Workflows bestehen aus Tasks mit vielschichtigen Beziehungen untereinander. Beziehungen zwischen wenigen Tasks sind meist offensichtlich, haben aber häufig einen indirekten Einfluß auf andere Tasks. Bereits die Verknüpfung mehrerer Tasks kann zu unüberschaubaren Spezifikationen mit komplexen Wechselwirkungen zwischen den Tasks führen. Deshalb ist es für den Designer oft schwierig, die transitiven Beziehungen zwischen beliebigen Tasks des Workflows zu erkennen und Rückschlüsse bezüglich einer korrekten, der Real-Welt entsprechenden Modellierung zu ziehen. Der Designer benötigt eine Unterstützung des Entwurfprozesses auf konzeptioneller Ebene.Wir schlagen das Konzept der Transaktionshülle als formales Modell für transaktionale Workflows vor. Die Tasks des Workflows werden auf Transaktionen und die Beziehungen auf Abhängigkeiten zwischen den Transaktionen einer Transaktionshülle abgebildet. Unser Rahmen verfügt über drei Dimensionen von Abhängigkeiten, den Terminierungs-, Ausführungs- und Objektsichtbarkeitsabhängigkeiten. Wir sind in der Lage, beliebige Transaktionen in Beziehung zu setzen, auch wenn keine direkte Abhängigkeit zwischen ihnen spezifiziert wurde. Das Ableiten transitiver Abhängigkeiten erlaubt uns eine Verbesserung des Workflowentwurfs, indem wir überflüssige Tasks und widersprüchliche Abhängigkeiten zwischen Tasks (automatisch) erkennen. Weiterhin können wir Aussagen über die Folgen des Eintretens bestimmter Transaktionsereignisse treffen und mittels einer Regelmenge dem Designer Verbesserungsvorschläge anbieten.

Kerstin Schwarz, Can Türker
Organizational Memory Supported Workflow Management

Business processes are by nature information-intensive and require IT support. Database systems solve the basic need for secure and efficient data storage and access. As such they are well-understood and widely applied. Workflow management systems, currently being added to support and optimize formal business processes, distribute jobs among employees. Recently, researchers and practioners started to promote the idea to explicitly represent the knowledge of the enterprise as so-called “Organizational Memory”.Such knowledge includes the goals of the enterprise, its tasks, its rules and its resources. This article investigates the interrelationship and interplay of organizational memory systems with workflow management systems. We describe experiences gained from a concrete integration project at Swiss Life, an insurance company mainly engaged in the private life insurance and pension scheme management business. Result of the study is a formal model of the relationship of information handled in the two systems and a specification how such systems can interoperate to provide knowledge-based workflow management.

Rob van Kaathoven, Manfred A. Jeusfeld, Martin Staudt, Ulrich Reimer
Ein temporales Regel-Repository zur Unterstützung evolutionärer Workflow-Modellierung

Zwischen der Modellierung von Geschäftsprozessen und deren Automatisierung in Workflows besteht normalerweise eine zeitliche Verzögerung. Diese entsteht zwangsläufig aus dem Zeitunterschied der Planung von Prozessen und deren Realisierung. Inkonsistenzen zwischen modellierten Prozessen und aktiven Workflows können nur dann vermieden werden, wenn die Gültigkeit von Prozessen bzw. deren Komponenten in die Modellierung einbezogen werden kann.Im Rahmen einer Modellierung von Prozessen auf Grundlage von Geschäftsregeln stellt ein Regel-Repository eine zentrale Architekturkomponente dar. In diesem Repository werden die modellierten Prozesse und deren Komponenten strukturiert abgebildet. Eine bitemporale Erweiterung dieses Regel-Repositories ermöglicht neben der versionserhaltenden Speicherung der Prozeßmodelle auch die Berücksichtigung deren Gültigkeitszeiten. Dadurch können zukünftige Gültigkeiten von Prozessen modelliert und zur Startzeit der Gültigkeit automatisch in Workflows umgesetzt werden. Mit diesem Konzept können die oben dargestellten Inkonsistenzen vermieden werden und darüber hinaus durch eine versionserhaltende Speicherung zusätzliche betriebswirtschaftliche Informationen gewonnen werden.

Holger Hoheisel, Marcel Pfahrer
Unterstützung von Kooperation in einer Virtuellen Organisation

Das Konzept der Virtuellen Organisation ist derzeit vieldiskutiert. Im vorliegenden Beitrag konkretisieren wir einige Vorschläge für die Gestaltung von Groupware für Virtuelle Organisationen eines speziellen Typs. Nach einer kurzen Einführung in die Diskussion zu Virtuellen Organisationen stellen wir die teamorientierte Dienstleistungsfirma Sigma, und das dort eingesetzte Informations- und Kommunikationssystem vor. Schließlich werden aus der bei Sigma geleisteten empirischen Arbeit und der aktuellen Diskussion um Virtuelle Organisationen konkrete Gestaltungsvorschläge für Groupware abgeleitet.

Markus Rittenbruch, Helge Kahler, Armin B. Cremers
Cuparla — Telekooperation im Stuttgarter Kommunalparlament

Kommunalparlamentarier haben einen großen Bedarf an Unterstützung durch Telekooperation. In dem Pilotprojekt Cuparla wurde von 1996 bis 1998 der Unterstützungsbedarf der Gemeinderäte in Stuttgart erhoben, eine Telekooperationsumgebung für sie entwickelt und in die kommunalpolitische Arbeit eingeführt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Projekt Cuparla, den Bedarf der Gemeinderäte, über innovative Designideen der Cuparla-Software und über die Erfahrungen bei der Einführung.

Gerhard Schwabe, Helmut Krcmar
Eine Multi-Agenten-Simulation zur ökonomischen Analyse der dezentralen Koordination von Wertschöpfungsketten

Autonome Software-Agenten werden in Zukunft auf elektronischen Marktplätzen, die in offenen Netzen verteilt liegen, automatisiert und aktiv Handel im Auftrag ihres Anwenders betreiben. Die Komplexität dieser Aufgabe macht es notwendig, dezentrale Koordinationsmechanismen einzusetzen, die der Struktur dieser Netze angepaßt sind.In diesem Artikel wird ein solches Koordinationskonzept durch Modellierung lokaler Verhaltensregeln und durch die Annahme kompetitiven Verhaltens der Beteiligten vorgestellt und in dem hier beschriebenen Projekt Avalanche in einem ökonomischen Kontext implementiert, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Geschäftsprozesse (z.B. die Koordination von Wertschöpfungsketten) durch autonome, individualistische Softwareagenten dezentral koordiniert werden können. Die entstehenden Handelsnetzwerke werden in einer organisationstheoretischen Fragestellung untersucht, die simulativ Aufschluß darüber geben soll, inwieweit die Variation von Parametern wie Transaktionskosten, Konnektivität oder Markttransparenz (z.B. durch den Einsatz von Informationstechnologie) zu eher marktlichen oder hierarchischen Strukturen führt. Als Meßgröße für die Veränderung dieser Organisationsstrukturen wird das Konzept der Kooperations- und Koordinationsvolatilität vorgestellt.

Torsten Eymann, Boris Padovan
Kooperative Softwareentwicklung: Konzepte, Modell und Werkzeuge

Die Entwicklung komplexer Softwaresysteme bedingt eine intensive Zusammenarbeit mehrerer Projecktmitarbeiter mit unterschiedlichen Aufgaben. Der Entwicklungsprozeß ist häufig ein zeitlich und räumlich verteilter Arbeitsprozeß,der innerhalb und zwischen spezialisierten Arbeitsgruppen stattfindet. Deshalb gilt es, auf Fragen zur Arbeitsteilung, zur Kommunikation, zur Koordination und zur Kooperation bei der Planung, Entwicklung und Wartung komplexer Softwaresysteme entsprechende Antworten zu finden. Entwicklungsumgebungen, die die Gruppenarbeit explizit unterstützen, sind eine wesentliche Voraussetzung, um qualitative hochwertige Softwaresysteme zu erstellen. Die meisten der heute eingesetzten Softwaresysteme zu erstellen. Die meisten der heute eingesetzten Softwareentwicklungsumgebungen unterstützen primär technishe Aspekte und weisen im Bereich der Organisationsunterstützung Lücken auf. Dieser Aufsatz beschreibt ein Modell für kooperative Arbeitsprozesse in Softwareprojekten und eine darauf abgestimmte Entwicklungsumgebung, die sowohl die organisatorischen als auch die technischen Aspekte der Softwareentwicklung in ausgewogener Weise untestützt. Damit soll ein Beitrag zur Productivitätsund Qualitätssteigerung bei verteilter Softwareentwicklung geleistet werden.

Josef Altmann, Gustav Pomberger
A Conceptual Modelling Perspective for Data Warehouses

The volume of information of the most various types stored electronically in a company is increasing to an ever-greater extent. While in the field of operational systems everything is aimed at achieving the quickest possible throughput, in the dispositive field, questions regarding the total overview or detailed views are of interest. OLAP servers are multidimensionally structured. They are therefore suited for the analysis of multidimensional datastores. The functionality of the OLAP server, such as, creation of forms, drill down, roll up, slice and dice, analysis technology, multidimensional consolidation, etc. demonstrate the advantages of this tool. The analysis of the relevant features of the data warehouse and OLAP is based on both the mainstream literature and on our experience in a two-year project Data Warehouse for Tupperware Inc.The second problem addressed by this paper is the discussion of recent approaches for a proposition some formal definitions of basic constructs used in so called multidimensional modelling which seems to be an important technique for data warehousing and OLAP. It is different from E-R modelling and offers a number of important advantages that the E-R modelling lacks.We show a relationship of E-R modelling to the multidimensional modelling and describe a broad class of multidimensional databases based on so called constellation schemes with explicit hierarchies.

Jaroslav Pokorný, Peter Sokolowsky
Die Bewertung von IV-Entwicklungsprojekten mit Methoden der Optionspreistheorie

Die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von IV-Entwicklungsprojekten ist ein bedeutsames aber leider bisher nur rudimentär gelöstes Problem. Schwierigkeiten bereitet unter anderem die Monetarisierung von Kosten- und Nutzeffekten sowie die daran anschließende Entscheidungsaufbereitung. Mit klassischen Methoden der Investitionsrechnung können im allgemeinen Handlungsspielräume eines Entscheidungsträgers nicht bewertet werden. Derartige Handlungsspielräume sind aber insbesondere bei gut gegliederten IV-Entwicklungsprojekten in nennenswertem Umfang vorhanden. Beispiele sind die Möglichkeit des Abbruchs am Ende einer Phase oder die Möglichkeit der Kapazitätsausweitung nach Durchführung eines Pilotprojektes. Derartige Handlungsspielräume können den Wert eines Projektes nachhaltig erhöhen, beziehungsweise ein derartiges Projekt erst rechtfertigen. Zur Bewertung von Handlungsspielräumen kann auf Ansätze der Optionspreistheorie zurückgegriffen werden. Die klare Struktur von IV-Entwicklungsprojekten erlaubt dabei eine leichtere Umsetzung der Theorie in die Praxis. Dies wird im vorliegenden Beitrag näher ausgeführt.

Eberhard Stickel
Lernen im Hyperspace — Interdisziplinär, interaktiv, intuitiv, integrativ

Dieser Artikel diskutiert neue Lehr-/Lernmethoden für interdisziplinäre Fachgebiete wie z. B. Operations Research/Management Science. Die notwendigen Fähigkeiten zur richtigen Anwendung quantitativer Methoden müssen, ähnlich dem Erlernen eines Handwerks, erst erworben werden. Wir argumentieren, daß der Lernprozeß durch die Behandlung von Fallstudien in Verbindung mit einer hypermedialen Lernumgebung unterstützt werden kann. Wir berichten über Erfahrungen bei der Entwicklung und beim Einsatz der Lernumgebung ORWelt. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Aspekten Interdisziplinarität, Interaktivität, Intuitivität und Integrativität im Kontext des hypermedialen Lernens. Das Entwicklungsteam besteht aus Mitgliedern des Lehrstuhls und wechselnden Gruppen von Studierenden, die in einem partizipativen Ansatz Teile der Lernumgebung entwickeln. Das kooperative Entwicklungsmodell ist ein Weg, um auf der einen Seite Ressourcenmangel zu kompensieren, auf der anderen Seite können die entwickelnden Studenten Kompetenzen in der Erstellung von Hypertexten erwerben.

Astrid Blumstengel, Stephan Kassanke, Leena Suhl
Gestaltung von Verbesserungsprozessen: Workflow im Umfeld von Schulung und Ideenmanagement

Kontinuierliche Prozeßverbesserung, organisatorisches Lernen und Workflow Management sind aktuell diskutierte, innovative Konzepte. Diese in einem integrierten Ansatz miteinander in Einklang zu bringen, ist das Ziel des Prototypen KIWI (Kontinuierliche Prozeßverbesserung durch Integration von Workflow und Intranet). Als hypermediale Lernumgebung im Intranet richtet sich dieser an Mitarbeiter von Unternehmungen, die sich mit der Einführung und Nutzung eines Workflow-Management-Systems (WMS) befassen. Über KIWI werden dem Anwender neben dem Verständnis für eine prozeßorientierte Sichtweise und dem Umgang mit WMS auch Methoden und Werkzeuge eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) vermittelt. Zum Zwecke einer ständigen Verbesserung von den der Workflow-Anwendung zugrundeliegenden Prozessen erlaubt KIWI zusätzlich die Durchführung dezentraler, modellbasierter Verbesserungsaktivitäten. Dadurch kann in der Unternehmung ein Kreislauf von Lernen, Arbeiten, Vorschlagen und Verbessern etabliert werden.In diesem Beitrag werden Konzeption, Aufbau und Inhalte des Systems dargestellt. Darüber hinaus wird ein Ansatz zur Einordnung von Schulungssystemen vorgestellt. Dieser motiviert unterschiedliche Sichtweisen auf Schulungssysteme durch eine Betrachtung von Abstraktionsebenen. Anhand eines allgemeinen Geschäftsprozeßmodells wird zudem dargestellt, welche Arten von Verbesserungsobjekten bei workflow-bezogenen Prozeßverbesserungen untersucht werden müssen.

Roland Rolles, Yven Schmidt, August-Wilhelm Scheer
Unterstützung des Wissensmanagements durch Informations- und Kommunikationstechnologie

Im Gegensatz zu vielen aktuellen Arbeiten zum Wissensmanagement (WM), die einseitig technologische oder Management-Aspekte beleuchten, versuchen wir eine ganzheitliche Sichtweise auf das Thema zu etablieren. Wir skizzieren wesentliche begriffliche Grundlagen, Gestaltungsdimensionen und Prozeßschritte und leiten daraus Anforderungen für die technische Unterstützung ab. Ein dreidimensionales Referenzmodell erlaubt eine umfassende Sicht auf die Thematik und die Klassifikation einzelner Ansätze. Wir stellen innovative IKT-Verfahren vor, deren Integration ein Ausgangspunkt für die nächste Generation von Wissensmanagement-Software sein kann und geben Hinweise auf mögliche Entwicklungsrichtungen.

Thorsten Wolf, Stefan Decker, Andreas Abecker
Backmatter
Metadata
Title
Electronic Business Engineering
Editors
Dr. Markus Nüttgens
Prof. Dr. Dr. h.c. August-Wilhelm Scheer
Copyright Year
1999
Publisher
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-58663-7
Print ISBN
978-3-642-63683-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-58663-7