Skip to main content
Top

02-08-2016 | Elektromobilität | Schwerpunkt | Article

Vorurteile gegenüber E-Mobilität abbauen

Author: Stefan Schlott

3 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Das lückenhafte Ladenetz und eine verbreitete Reichweitenangst gelten als bedeutende Hemmschuhe für die Verbreitung der Elektromobilität. Schnellladesäulen haben das Potenzial, Vorbehalte abzubauen.

Wenn man das schnelle Laden von E-Autos selbst einmal hautnah erlebt hat, fallen die typischen Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität. Dies ist die Kernaussage einer Studie, die vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie an der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit BMW durchgeführt wurde. In der BMW Welt in München, hatten Lehrstuhlmitarbeiter 62 Probanden gebeten, ein Elektrofahrzeug mit einer 28-kWh-Batterie und einer Reichweite von 160 km aufzuladen. Die eine Hälfte der Testpersonen lud das Elektrofahrzeug an einer neuen DC-Schnellladesäule auf – eine Technik, die erst kurz zuvor die Markteinführung durchlaufen hatte. Die neuen Ladestationen werden mit Gleichstrom und einer Ladeleistung von bis zu 50 kW betrieben. Damit liegt die Ladezeit für ein Elektromobil nur noch bei rund 30 min. Die anderen Befragten wurden gebeten, eine konventionelle Ladestation mit Wechselstrom zu verwenden. Die Ladezeiten liegen bei dieser Technik wesentlich höher: Bis zu 8 h kann es an einer solchen Ladestelle dauern, bis die Batterien vollgeladen sind. 

Editor's recommendation

2015 | OriginalPaper | Chapter

Addressing the Different Needs for Charging Infrastructure: An Analysis of Some Criteria for Charging Infrastructure Set-up

Electric mobility is an important means to decarbonise the transport sector. Especially in cities, the use of zero-emission vehicles like electric vehicles is favourable, as emissions of conventional cars cause severe air pollution. Besides CO2, the

Vor und nach einer Ladung befragten die Forscherinnen und Forscher die Testpersonen beider Gruppen zur Zukunftsfähigkeit von E-Mobilität. Dabei zeigte sich ein deutlicher Einstellungswandel: Die Befragten, die die Schnellladetechnik genutzt hatten, waren nach dem aktiven Erleben deutlich zuversichtlicher als zuvor, dass E-Mobilität eine zukunftsfähige Technologie sei.

Lange Ladedauer hemmt die Alltagstauglichkeit

Die Erkenntnisse decken sich mit Beobachtungen von Karlheinz Bozem, Anna Nagl, Verena Rath und Alexander Haubrock. Im Kapitel Erwartungen des Marktes an das Laden aus dem Fachbuch Elektromobilität: Kundensicht, Strategien, Geschäftsmodelle schreiben sie: "Die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen wird aus technischer Sicht durch eine lange Ladedauer und eine begrenzte Reichweite eingeschränkt." Bei den Aussichten auf kürzere Ladezeiten von Elektrofahrzeugen klingen die angestrebten Entwicklungen den Autoren zufolge vielversprechender. Die laufenden Entwicklungen führten dazu, dass sich die Ladezeit marktreifer Batterien innerhalb der nächsten Jahre von mehreren Stunden auf wenige Minuten verkürzen werde. "Die Nutzer sind an Langstreckentauglichkeit von Pkw gewohnt und da die eingeschränkte Reichweite von E-Fahrzeugen von den Verbrauchern nicht akzeptiert wird, kann dies durch Schnellladen kompensiert werden", so die Autoren weiter.

Auch Alexander Schmidt und Sonja Hellali-Milani stellen im Kapitel Herausforderung für die Stadtplanung: Mobilität findet Stadt – Neue intermodale urbane Mobilität mit neuen Nutzer- und Nutzungsansprüchen aus dem Fachbuch Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen auf diese Problematik ab. Zentraler Bestandteil des Mobilitätskonzepts ist demnach für die Durchsetzung elektromobiler Fahrzeuge eine unkomplizierte und verfügbare Ladeinfrastruktur. Dabei sei eine Kombination aus privaten, öffentlichen oder auch halböffentlichen Ladepunkten für die Bedarfssicherung der Ladeinfrastruktur ausschlaggebend. Eine besondere Rolle spielten dabei die Standzeiten des Automobils. Demnach ließen sich drei Kategorien der Ladeinfrastruktur feststellen: Normalladen, Normalladen im öffentlichen Raum und Schnellladen. "Sinnvoll kann die Integration dieser Schnellladestationen in Parkhäusern, an Nahverkehrshubs und Umsteigestationen multimodaler Mobilität oder an Stellplätzen von Einkaufszentren beziehungsweise Kultur- und Freizeiteinrichtungen sein", so die Autoren.

Ladeinfrastruktur und regionale Gegebenheiten harmonisieren

Wie eine optimale Ladeinfrastruktur in unterschiedlich besiedelten Regionen aussehen könnte, darüber haben sich Simon Árpád Funke, Till Gnann und Patrick Plötz Gedanken gemacht. Im Kapitel Addressing the Different Needs for Charging Infrastructure: An Analysis of Some Criteria for Charging Infrastructure Set-up aus dem Fachbuch E-Mobility in Europe beschreiben sie ihre Ideen für Großstädte, Ballungsräume und ländliche Gebiete gleichermaßen im Detail.

print
PRINT

Related topics

Background information for this content

Related content

04-01-2016 | Batterie | Schwerpunkt | Article

Handlungsbedarf ohne Ende

03-12-2015 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Article

Der lange Weg zum induktiven Laden

Premium Partner