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Emmanuel Macron als Philosoph – Intellektuelle Prägungen, politische Positionen und der Kampf um Deutungsmacht
Author : Felix Heidenreich
Published in: Frankreich Jahrbuch 2018
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Wahl Emmanuel Macrons zum Präsidenten Frankreichs stellt in der Geschichte der fünften Republik aus mindestens drei Gründen einen Einschnitt dar. Außergewöhnlich war erstens der Umstand, dass nach der aussichtslosen Teilnahme an einer zweiten Wahlrunde durch Jean-Marie Le Pen im Jahr 2002 (damals gegen Jacques Chirac) nun mit dessen Tochter Marine Le Pen eine Kandidatin der extremen Rechten in die Endrunde gekommen war, die, anders als ihr Vater, nach einem erfolgreichen Prozess der Normalisierung („dé-diabolisation“) auf eine breitere gesellschaftliche Unterstützung, auf funktionierende Parteistrukturen und etablierte informelle Netzwerke verweisen konnte. Erstaunlich war zweitens der Umstand, dass erstmals keiner der beiden Kontrahenten der Endrunde ein Kandidat der klassischen gemäßigten Parteien war, sondern als Vertreterin der Systemopposition (Le Pen) oder freischaffender politischer Unternehmer (Macron) auf die Bühne trat.