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2019 | Book

Energie- und geopolitische Akteure im Südkaukasus

Der Bergkarabach-Konflikt im Spannungsfeld von Interessen (1991 – 2015)

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About this book

Andranik Eduard Aslanyan analysiert mit Blick auf Geographie, Geschichte und Interessen die Macht- und Energiepolitiken von Russland, dem Iran, der Türkei, den USA sowie der EU als externe Akteure im Südkaukasus. Es ist eine Region mit dem Strukturmuster von „frozen conflicts“. Die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hier gegründeten neuen kleinen Staaten versuchen ihre nur schmalen politischen Gestaltungsspielräume zu nutzen, sich aus dem Griff von bloßen Objekten externer Mächte zu lösen, um sich als politisch-selbstbestimmte politische Subjekte zu behaupten.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion und des Endes der bipolaren Ordnung haben weltweit die kriegerischen Auseinandersetzungen zugenommen. Viele dieser neuen Konflikte, die sich nach der Zeitwende in den internationalen Beziehungen Ende der 1980er Jahre entwickelten, sind ethno-nationaler und damit implizit auch territorialer Natur. Von besonderer Bedeutung war die Dynamik dieser Konflikte in der ehemaligen UdSSR als Folge der Dysfunktion und des anschließenden Zusammenbruchs des sowjetischen Systems, sodass ein machtpolitisches Vakuum entstand, von dem insbesondere die drei Republiken im Südkaukasus (Armenien, Aserbaidschan, Georgien) stark betroffen waren.
Andranik Eduard Aslanyan
Kapitel 2. Ursachen und Auswirkungen der Konfliktgeschichte
Zusammenfassung
Der Kaukasus spielt in geographischer und kultureller Hinsicht eine Brückenrolle zwischen Osteuropa und Südwest-Asien. Ethnographisch und sprachwissenschaftlich zählt die Region zu den stark ausgeprägten Gebieten der Welt. Obwohl sie mit 440.000 Quadratkilometern nur 2 % des Territoriums der ehemaligen Sowjetunion ausmacht, leben dort heute dennoch mehr als 30 Mio.
Andranik Eduard Aslanyan
Kapitel 3. Die postsowjetische Entwicklung in Armenien, Aserbaidschan und Bergkarabach 1991–2015
Zusammenfassung
Der mit der „Perestrojka“ und „Glasnost“ einsetzende öffentliche Diskurs in der Armenischen SSR unter der Führung des Karabach-Komitees für die Wiedervereinigung Bergkarabachs mit Armenien führte zu einer politischen Öffnung des Landes. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entstanden mehrere Parteien und Bewegungen in Armenien, darunter die größte oppositionelle Partei, die Armenische Allnationale Bewegung (AAB), unter Vorsitz von Levon Ter-Petrosjan (ehemaliges Mitglied des Karabach-Komitees), gegründet im November 1989 sowie die aus der Dissidenten-Bewegung der 1960er Jahre entstandene „Republikanische Partei“. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1990 konnte die Opposition mit überwältigender Mehrheit der Stimmen die Wahlen gewinnen.
Andranik Eduard Aslanyan
Kapitel 4. Die externen Akteure im Bergkarabach-Konflikt und in der Region
Zusammenfassung
Der Kaukasus spielt seit langem eine wichtige Rolle in der russischen Außen- und Sicherheitspolitik. In Kriegen mit dem Osmanischen Reich und Persien sowie mit den Bewohnern des bergigen Nordkaukasus im 19. Jh. unterwarf das Zarenreich Territorien seiner Herrschaft, die heute zu Armenien, Aserbaidschan und Georgien gehören. Nach dem russischen Bürgerkrieg wurden die drei neu gegründeten Republiken im Südkaukasus in das neue russische Konstrukt Sowjetunion eingegliedert, das fast 70 Jahre andauerte.
Andranik Eduard Aslanyan
Kapitel 5. Das Engagement der OSZE im Bergkarabach-Konflikt
Zusammenfassung
Bei der Betrachtung des Konflikts aus Sicht des sowjetischen Rechts muss daran erinnert werden, dass die Gebiete des Südkaukasus, einschließlich der heutigen Republik Armenien, der heutigen Republik Aserbaidschan und des umstrittenen Territoriums von Bergkarabach bereits vor 1917 unter der Kontrolle der russischen Roten Armee standen, also noch vor der offiziellen Gründung der Sowjetunion 1922. Die führenden Figuren der Kommunistischen Partei Russlands betonten schon zu diesem Zeitpunkt die Zentralität des Selbstbestimmungsrechts der Völker in den von ihnen kontrollierten Gebieten. Punkt 2 der „Deklaration der Rechte der Völker Russlands“ von 1917 beschreibt „das freie Selbstbestimmungsrecht (dieser Völker) bis hin zur […] Bildung eines unabhängigen Staates“.
Andranik Eduard Aslanyan
Kapitel 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
In diesem zusammenfassenden und abschließenden Teil der Arbeit werden zunächst die Haupterkenntnisse der Kapitel II, III und V dargestellt. In einem zweiten Schritt werden die beiden in der Einführung gestellten Hauptfragen und Arbeitshypothesen geprüft und die Interessen und Rolle der externen und regionalen Akteure (Russland, Iran, Türkei, USA und EU, Kapitel V der Arbeit) im Bergkarabach-Konflikt und im Südkaukasus im Zusammenhang mit den beiden Hypothesen präsentiert. In einem letzten Schritt wird ein Ausblick auf eine mögliche politische Lösung für den Bergkarabach-Konflikt gegeben, die die Interessen aller Konfliktparteien und der regionalen Akteure berücksichtigt und den Frieden in einer der konfliktreichsten Regionen der Welt nachhaltig sicherstellen kann.
Andranik Eduard Aslanyan
Backmatter
Metadata
Title
Energie- und geopolitische Akteure im Südkaukasus
Author
Andranik Eduard Aslanyan
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-28516-6
Print ISBN
978-3-658-28515-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28516-6