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01-11-2017 | Energienutzung | Schwerpunkt | Article

Wärmewende zu Hause in Angriff nehmen

Author: Frank Urbansky

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Rund 40 Prozent der Primärenergie wird für Wärme und Warmwasser im Wohnbereich verbraucht. Hier kann jeder Wohneigentümer ansetzen und die bislang schleppende Wärmewende in Angriff nehmen.

Die Wärmewende stockt, auch wenn sie ein wesentlicher Schlüssel zum Gelingen der gesamten Energiewende ist. Dabei stehen die geeigneten Technologien für ihre Einleitung bereit. "Die Effizienz der Energieversorgung kann darüber hinaus durch den Einsatz innovativer Wärme- und Kälteerzeuger auf Basis erneuerbarer Energien sowie effizienter Flächenheiz- und Kühlsysteme gesteigert werden," konstatieren dies die Springer Vieweg-Autoren S. Herkel, B. Köhler, D. Kalz in ihrem Buchkapitel Energie – Gebäudeperformance in Planung und Betrieb optimieren auf Seite 247. 

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2016 | OriginalPaper | Chapter

Energie – Gebäudeperformance in Planung und Betrieb optimieren

Die gesetzlichen und normativen Anforderungen an den Energieverbrauch, sowie die Anforderungen an die Behaglichkeit in Gebäuden nehmen stetig zu. Umso wichtiger ist es dem Thema Energie im Rahmen der integralen Planung hocheffizienter Gebäude entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen.


Ein wesentlicher, schon heute und wohl auch in Zukunft genutzter Brennstoff ist Biomasse, vorrangig als Holz. Dieses wird entweder als Kaminholz, Hackschnitzel oder Pellets verbraucht. Für alle diese Brennstoffformen gibt es speziell für den Wohnungssektor entwickelte Heiztechnik, die sowohl der Heizung als auch der Warmwasserversorgung dienen kann.

Holz umweltfreundlich und günstig

Beim Wechsel des Heizsystems im Bestand oder bei der Installation im Neubau bietet sich ein Umstieg auf Biomasse an. Sie hat mehrere große Vorteile: Die Brennstoffkosten sind seit Jahren relativ stabil und liegen immer deutlich unter denen für Heizöl, Erdgas oder Fernwärme. Zudem ist sie nicht von äußeren Umwelteinflüssen abhängig wie etwa die Solarthermie. Und: Die Anforderungen gesetzlicher Vorgaben wie der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) und des Erneuerbaren-Energien-Wärme-Gesetzes (EEWärmeG) erfüllt sie leicht.

Allerdings sind die Investitionskosten etwa doppelt so hoch wie bei Brennwerttechnik auf Öl- oder Gasbasis. Auch die Wartungskosten liegen aufgrund des höheren Anteils der beweglichen Teile der Fördermechanismen – mit Ausnahme von Kaminöfen – höher als bei Öl- und Gasheizungen. Die Brennstoffkosten können dies jedoch im Laufe der Jahre wettmachen. Die marginale Rolle von Biogas und Bioheizöl wurde schon im Beitrag Bedeutung von Biomasse im Wärmemarkt wird steigen beleuchtet.

Solarthermie schon Standard

Die zweite Möglichkeit, mit relativ einfachen Mitteln die Wärmeversorgung zumindest in Teilen regenerativ zu gestalten, ist Solarthermie. Im Wohnungsneubau ist sie im Bereich der Einfamilien- bis Reihenhäuser längst Standard. Doch auch immer mehr Wohnungsgesellschaften nutzen ihre Dächer, um so günstig und umweltfreundlich Wärme zu erzeugen. Der große Vorteil liegt in den nicht vorhandenen Brennstoffkosten, der Nachteil in der tages- und jahreszeitlich bedingten fluktuierenden Erzeugung. Diese kann tagesweise mit Pufferspeichern abgefedert werden. Auch Langzeitspeicher sind inzwischen in der Anwendung, die Lastverschiebungen von im Sommer erzeugter Solarwärme in den Winter erlauben.

Der Solarthermie kommt – eine intelligente Speicherung vorausgesetzt – ein weiterer Faktor entgegen: Der stetig sinkende Raumwärmebedarf, der in Kombination mit einer fossilen Heizung auch den Bedarf an deren Brennstoffen deutlich senkt. Dieser wird durch die genannten rechtlichen Normen vorgegeben. "Im Bereich der Raumwärme ist durch Effizienzmaßnahmen mit dem stärksten Rückgang des Wärmebedarfs zu rechnen: Zum einen wird der mittlere Energiebedarf in Neubauten unter 40 kWh m²/a und damit deutlich unter dem heutigen Durchschnitt von etwa 150 kWh m²/a liegen. Zum anderen führt eine bessere Dämmung zur konsequenten weiteren Senkung des Wärmebedarfs im Gebäudebestand", beschreibt dies Springer Vieweg-Autor Michael Sterner auf Seite 143 in seinem Buchkapitel Speicherbedarf in der Wärmeversorgung.

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