Das Continental-Projekt "Haptic Interaction Surfaces" wird vom Rat für Formgebung als "Best of Best" im Automotive Brand Contest 2016 prämiert. Mit dem Wettbewerb prämiert der Rat für Formgebung herausragendes Produkt- und Kommunikationsdesign in der Automobilbranche. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Salons Mondial de l´Automobile am 29. September 2016 in Paris statt.
Laut Begründung der Jury komme der Schnittstelle zwischen Mensch und Fahrzeug (Human Machine Interface, HMI) eine stetig wachsende Bedeutung zu, weshalb besonders hier intelligent agierende und integrierende Produkte gefragt seien. Mit den "Haptic Interaction Surfaces" von Continental hielten Bediengewohnheiten, die man aus Smart-Devices des Alltags kennt, Einzug ins Fahrzeug. Die mediengerechte Nutzung des Displays und Touchpads mit integrierter haptischer Rückmeldung spiele dabei eine elementare Rolle und erhöhe somit die Fahrsicherheit während der Bedienung zentraler Eingabesysteme.
Haptic Interaction Surfaces
Das Konzept von Continental besteht aus einem 12,3 Zoll großen Full HD TFT-Bildschirm sowie einem Touchpad (112 mm x 70 mm), das die Inhalte des Displays haptisch erlebbar machen soll. Bei Berührung gibt dieses eine aktive haptische Rückmeldung durch einen im Finger spürbaren Bewegungsimpuls an den Fahrer. So soll dieser das zentrale Eingabesystem (Touchpad) nahezu blind bedienen können. "Bei unserem Konzept "Haptic Interaction Surfaces" sind die grafischen Bildschirmelemente in Relation zum Touchpad absolut positioniert, sodass das zugehörige Display exakt gesteuert werden kann", erklärt Dr. Heinz Abel, Leiter Center of Competence der Geschäftseinheit Instrumentation & Driver HMI bei Continental.
Eine fein abgestimmte Krafterkennung ("Kraftsensierung") soll dafür sorgen, dass sich versehentliche Berührungen von beabsichtigten Bedienvorgängen unterscheiden lassen. Ein weiteres Element des Systems ist die sicherheitswirksame Suchhaptik. Fährt der Fahrer mit dem Finger über das Touchpad oder die Favoritenleiste, informiere ihn die haptische Rückmeldung über die Begrenzungen von Bedien- oder Screenelementen. Mit einer solchen "Fühlhilfe" soll der Nutzer zum Beispiel beim Scrollen durch lange Listen oder die Menü-Navigation unterstützt werden. Darüber hinaus gebe das System dem Fahrer mittels einer Bestätigungshaptik die Rückmeldung einer erfolgreichen angenommenen Eingabe. Durch die Kombination der Spiegelung des Bildschirms auf das Touchpad mit der aktiven haptischen Rückmeldung soll der Fahrer jederzeit das Gefühl haben, jedes einzelne Screenelement berühren und steuern zu können.
Unterstützt werde die anwendungsfreundliche Gestaltung einerseits durch den Bildschirm mit Echtglas-Oberfläche, der dank optischem Bonding und einer Anti-Glare-Beschichtung Reflexionen minimiere, und andererseits durch die funktionale Oberflächengestaltung der Bedienleiste in Aluminiumoptik, die einen Verschwinde-Effekt erzeugt. Dank einer zurückhaltenden Gestaltung füge sich das Konzept nahtlos in alle Fahrzeugumgebungen ein.
Die Technik ist Continental zufolge voll skalierbar, könne also mit unterschiedlichen Gerätegrößen für verschiedene Fahrzeugklassen angepasst werden. Darüber hinaus seien Charakteristik und Intensität der haptischen Rückmeldung frei konfigurierbar, sodass sie sich zum Beispiel an markenspezifische Haptik-Vorgaben der Fahrzeughersteller anpassen lassen. Zudem könnten sie sich neben der Bediensituation beispielsweise auch der jeweiligen Fahrsituation anpassen.