2015 war ein Rekordjahr für die Photovoltaik, die geschätzte Stromerzeugung lag bei 38,5 Terrawattstunden. Trotzdem erreichte Deutschland laut dem Bericht "Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE die von der Bundesregierung im EEG 2014 festgelegten Zubau-Ziele von Photovoltaik-Kraftwerken nicht. Das Ziel lag bei 2,5 Gigawatt, installiert wurden rund 1,3 Gigawatt.
Einen Zubau in größerem Maßstab ermöglichen Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich in 2015 geändert. Eine Vergütung für Freiflächenanlagen gibt es nur noch bei erfolgreicher Teilnahme an Ausschreibung der Bundesnetzagentur.
Zuschlagswert auf acht Cent gesunken
Die Bundesnetzagentur hat Anfang Januar bekannt gegeben, dass der Zuschlagswert der dritten Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen acht Cent pro Kilowattstunde beträgt.
"Der nunmehr erzielte Zuschlagswert liegt deutlich unter dem Wert der zweiten Runde. Daran zeigt sich der starke Wettbewerb um die Förderung von Freiflächenanlagen. Erfreulich ist, dass sehr unterschiedliche Akteure einen Zuschlag erhalten haben, auch Privatpersonen", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Anlagen werden innerhalb der nächsten zwei Jahre errichtet. Die nächste Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird am 1. April 2016 durchgeführt. Ausgeschrieben werden dann 125 Megawatt.
Solarpark Cestas mit 300 Megawatt eröffnet
Der laut Betreiber größte Solarpark Europas ist Cestas in der Nähe von Bordeaux im Südwesten Frankreichs. Er verfügt über eine installierte Leistung von 300 Megawatt auf einer Fläche von 250 Hektar. In Betrieb ist die Anlage seit Oktober, eröffnet wurde sie offiziell im Dezember. Der Betreiber freut sich, Strom kostengünstiger als ein Atomkraftwerk erzeugen zu können. Der Bundesverband für Solarwirtschaft bestätigt dies auch für Deutschland: "Solarstrom kann inzwischen in Deutschland an guten Solarpark-Standorten für unter 10 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden und ist damit bei einer Gesamtkostenbetrachtung billiger als Strom aus konventionellen Atom- oder Kohlekraftwerken."
Trotz des wirtschaftlichen Vorteils, wirkt sich das aktuelle Ausschreibungsmodell in Deutschland hemmend auf die Planungssicherheit der Projekte aus wie Springer-Autor Robert Kramer im Buchkapitel "Gesetzliche Rahmenbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Vermarktung von Erneuerbaren Energien in Deutschland" auf Seite 76 beschreibt.