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06-02-2015 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Article

Biokraftstoffe bekommen Aufwind

Author: Sabine Voith

1:30 min reading time

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Das Fördersystem für Biokraftstoffe wurde neu ausgerichtet. Die individuelle Berechnung von Treibhausgasemissionen wird für Akteure der Biokraftstoffbranche wichtiger. Damit steigen die Anforderungen an die Zertifizierungsstellen.

Energie aus Biomasse ist ein Baustein im erneuerbaren Energiemix, so die Bundesregierung. Das bisher in Deutschland geltende Fördersystem für Biokraftstoffe wird seit Januar neu geregelt: Die Bemessungsgrundlage für die Erfüllung der Biokraftstoffquoten wird laut §37 Bundesimmissionsschutzgesetz, kurz BImSchG, vom Energiegehalt der Kraftstoffe auf ein THG-Minderungsziel umgestellt. Durch diesen Schritt soll ein weiterer Anreiz zur Verringerung der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors geschaffen werden. Zu den Bereitstellungskosten ist die Treibhausgasbilanz nun ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Biokraftstoffproduzenten.

Biokraftstoffe statt fossile Brennstoffe

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Die neue Quote verpflichtet die Mineralölindustrie dazu, den Ausstoß von Treibhausgasen um 3,5 Prozent zu senken. Da Biodiesel und Bioethanol weniger Treibhausgase ausstoßen als fossile Kraftstoffe, werden Mineralölunternehmen auf Biokraftstoffe zurückgreifen. Biodiesel aus Raps stößt laut dem Biokraftstoffverband rund 60 Prozent weniger Treibhausgase aus als fossiler Kraftstoff, bei Ethanol sind es 50 bis 70 Prozent.

Forschungsprojekt soll Zertifizierungsstellen unterstützen

In der Praxis erhöht dies den Druck auf Zertifizierungsstellen und –systeme, welche eine fachgerechte, unabhängige und sichere Prüfung der Bilanzen sicherstellen müssen, so die Einschätzung des Deutschen Biomasseforschungszentrums, DBFZ. Auditoren müssen daher über fundierte Kenntnisse der THG-Bilanzierung und der technischen Prozesse zur Biokraftstoffproduktion verfügen um unter anderem die als Grundlage der THG-Bilanzierung verwendeten Stoff- und Energiebilanzen einschätzen und bewerten zu können.

Um diese bei der Prüfung der Berechnungen und Bilanzen zu unterstützen, erarbeitet das DBFZ in einem Forschungsprojekt Handreichungen für Auditoren. Das Ziel ist es, Informationen über Biokraftstoffanlagen zusammenzustellen und aufzubereiten. Das Ende 2014 gestartete Forschungsprojekt "Entwicklung von Handreichungen zur Überprüfung von THG-Bilanzen von Biokraftstoffen" läuft bis Herbst 2015.

Die Springer-Autoren Jan Wreesmann und Christine Moser vergleichen im Buchkapitel "Nachhaltigkeitszertifizierung von Biokraftstoffen in der EU" Zertifizierungssysteme für Biokraftstoffe hinsichtlich Systemgeber, Geltungsbereich, Prozessregeln und sozialer und ökologischer Anforderungen.

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