Die Energiewende lässt sich nur mit der steigenden Zahl an Genossenschaften realisieren.
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Privatpersonen und Landwirte sind schon heute die wichtigsten Investoren beim Ausbau erneuerbarer Energien. Noch Erfolg versprechender sind genossenschaftliche Regional-Initiativen, die den Wandel des Energiesystems umfassend mitgestalten.
Der Ausbau dezentraler, regenerativer Energien bietet zahlreiche Potenziale für eine breite Bürgerbeteiligung. Ein zunehmend beliebtes Modell der bürgerschaftlichen Selbsthilfe, Mitgestaltung und Teilhabe sind Genossenschaften. Dies belegt eine aktuelle Studie des Kölner Klaus Novy Instituts (KNI) unter dem Titel "Energiegenossenschaften – ein Bürgerbeteiligungsmodell zur Umsetzung der Energiewende?" Demnach engagierten sich Ende 2013 in Deutschland bereits 888 eingetragene Genossenschaften im Energiebereich. Im Jahr 2007 lag deren Anzahl erst bei rund 100.
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Wie die rund 50 Seiten starke Publikation zeigt, beschränken sich die neuen Energie-Initiativen dabei längst nicht mehr nur auf die bürgerschaftliche Selbstorganisation zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Weitere Aktivitäten von Energiegenossenschaften sind
- Beteiligungen am Kauf von Stromnetzen,
- Beratungsangebote zum Energiesparen und
- die Übernahme von energetischen Gebäudesanierungen.
Genossenschaften ins Rampenlicht setzen
Durch ihre wachsende Anzahl und immer breiter gelagerte Aktivitäten gewinnen Energiegenossenschaften eine zunehmend wichtige Rolle für eine gemeinschaftliche, auch im Verbund mit Kommunen und regionalen Unternehmen wie Stadtwerken organisierte Energiewende. Um sich langfristig als feste Säule der Energiewirtschaft zu etablieren, müssen die neuen Akteure nach Einschätzung der NKI-Studie allerdings durch Medienberichte sowie eine gesteigerte Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Lehre noch stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert werden.
Einen wissenschaftlichen Beitrag in diese Richtung auf der Grundlage der aktuellsten Forschungsergebnisse liefert der Springer-Autor Dr. Herbert Klemisch im Buchkapitel "Energiegenossenschaften als regionale Antwort auf den Klimawandel".