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Open Access 2024 | Open Access | Book

Externe Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation

Anforderungen potenzieller Stakeholder, regulatorische Vorgaben und Berichterstattungspraxis

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About this book

In diesem Open Access-Buch wird auf Grundlage der Anforderungen potenzieller Stakeholder, der bestehenden regulatorischen Vorgaben und des Status quo der externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation ein innovatives Berichtskonzept entwickelt, welches Berichterstellern eine Hilfestellung bietet, die Entscheidungsnützlichkeit ihrer externen Unternehmensberichterstattung zu erhöhen. Digitale Transformation ist eines der Megathemen unserer heutigen Zeit und kann entscheidend für den Erfolg und Fortbestand von Unternehmen sein. Dementsprechend ist i. S. d. Stakeholder- und der Agency-Theorie davon auszugehen, dass sowohl die externen Stakeholder als auch das Management eines Unternehmens ein Interesse an der Veröffentlichung diesbezüglicher Informationen haben, um die Erreichung ihrer persönlichen Ziele beurteilen zu können und schließlich den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Explizite Vorgaben oder Empfehlungen zur externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation gab es bisher nicht. Die bis dato unerforschten Anforderungen von Stakeholdern an eine solche Berichterstattung sowie die nur unzureichend erforschte Berichterstattungspraxis stellten Unternehmen darüber hinaus vor die Herausforderung, diesbezüglich entscheidungsnützliche Informationen zu berichten.

Table of Contents

Frontmatter

Open Access

Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Digitale Transformation ist eine der bedeutendsten Herausforderungen der heutigen Zeit und kann entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sein. Von einer dementsprechend hohen Bedeutung diesbezüglicher Informationen ist für die (potenziellen) Stakeholder eines Unternehmens auszugehen, um über die Aufrechterhaltung ihrer bzw. das Eingehen einer Geschäftsbeziehung mit einem Unternehmen entscheiden zu können. Da ein Unternehmen ohne Stakeholder nicht fortbestehen kann, ist ferner von einem beiderseitigen Interesse der Vermittlung von Informationen zur digitalen Transformation des Unternehmens auszugehen. Vor diesem Hintergrund werden in Kapitel 1 des Werkes zunächst die Problemstellung konkretisiert und auf das Fehlen konkreter Vorgaben oder Empfehlungen zu einer Berichterstattung zur digitalen Transformation aufmerksam gemacht. Daran anknüpfend wird in der Arbeit das Ziel verfolgt, ein Berichtskonzept zur externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation zu entwickeln, um Berichtserstellern eine Hilfestellung zu geben und die Entscheidungsnützlichkeit der Berichterstattung durch eine zweckorientierte Einbeziehung zeitgemäßer Sachverhalte zu erhöhen. Abschließend wird die Vorgehensweise zur Konzeptionierung der Berichterstattung über digitale Transformation anhand des Aufbaus der Arbeit skizziert.
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 2. Ökonomische Notwendigkeit eines Berichtskonzepts zur externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation
Zusammenfassung
In dem vorliegenden Kapitel wird untersucht, ob eine Unternehmensberichterstattung zur digitalen Transformation an externe Adressaten aus ökonomischen Gesichtspunkten (theoretisch) erforderlich ist und inwieweit diese mittels eines Berichtskonzepts geregelt werden sollte. Eingangs wird hierzu konkretisiert, was unter digitaler Transformation zu verstehen ist und welche Bedeutung diese für den Fortbestand bzw. künftigen Erfolg eines Unternehmens haben kann. Daraufhin wird auf Grundlage dieser Bedeutung sowohl das Bedürfnis der mit Unternehmen in Verbindung stehenden Stakeholder nach Informationen zur digitalen Transformation theoretisch fundiert als auch erläutert, inwieweit für Unternehmen selbst ein Anreiz besteht, entsprechende Informationen zu veröffentlichen. Im Zuge dessen wird im Hinblick auf die in Abschnitt 1.2 dargelegte Leitfrage – vorbehaltlich des weiteren Verlaufs der Arbeit – beantwortet, wem und wozu Unternehmen über digitale Transformation berichten sollten. Ferner wird aufgezeigt, welche Vorteile eine Standardisierung sowohl den Berichtserstellern als auch den Berichtsadressaten bieten kann. Anschließend wird überprüft, inwieweit sich ausgewählte Berichtsinstrumente der Pflichtpublizität grundsätzlich zur externen Berichterstattung eignen. Im Zuge dessen wird gezeigt, dass im Jahres-/Konzernabschluss die digitale Transformation von Unternehmen bzw. deren Auswirkung insb. aufgrund restriktiver Vorgaben zur Bilanzierung immaterieller Werte, welche häufig im Zusammenhang mit digitaler Transformation entstehen, nur unzureichend abbildet werden kann. Da eine Anpassung der Vorgaben zur Bilanzierung aufgrund der ihnen zugrundeliegenden Zwecke und Grundsätze als unwahrscheinlich zu erachten ist, wird eine ergänzende bzw. qualitative Berichterstattung als vielversprechendere Lösung angesehen, um die diesbezüglichen Defizite des Jahres-/Konzernabschlusses auszugleichen. Ein solches Berichtsinstrument, welches zudem stetig an Bedeutung gewinnt, ist der (Konzern-)Lagebericht. Explizite Vorgaben zur Berichterstattung über digitale Transformation gibt es für ihn zwar nicht. Es wird jedoch herausgearbeitet, dass er sich im Hinblick auf seinen zugrundeliegenden Zweck sowie die geforderten Inhalte grundsätzlich eignet, um potenziell entscheidungsnützliche Informationen zur digitalen Transformation aufzunehmen. Inwieweit potenzielle Adressaten jedoch tatsächlich eine systematische Vermittlung von Informationen zur digitalen Transformation als notwendig erachten ist (u.a.) Gegenstand der nachfolgenden Kapitel.
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 3. Empirische Untersuchung der Anforderungen potenzieller Stakeholder an eine entscheidungsnützliche externe Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation
Zusammenfassung
Inwieweit externe Stakeholder bzw. potenzielle Adressaten tatsächlich eine systematische Vermittlung von Informationen zur digitalen Transformation als notwendig erachten und wie diese ggf. ausgestaltet sein sollte, um entsprechend entscheidungsnützlich zu sein, ist Gegenstand des vorliegenden Kapitels. Ziel dieses Kapitels ist es demnach, die Anforderungen potenzieller Stakeholder an eine entscheidungsnützliche externe Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation zu erheben. Konkret wird hierzu in Orientierung an die Leitfrage der vorliegenden Arbeit (Abschnitt 1.2) mittels einer Befragung potenzieller Stakeholder ergründet, welche Unternehmen (wer), wo, wann, was und wie zur digitalen Transformation berichten sollten. Die erhobenen Anforderungen fließen zum einen unmittelbar in das in dieser Arbeit zu entwickelnde Berichtskonzept ein (Kapitel 6). Zum andern dienen sie der in Kapitel 4 folgenden Auslegung der regulatorischen Vorgaben desjenigen Berichtsinstruments als Ausgangsbasis, welches sich aus Sicht der befragten Stakeholder am besten für eine Berichterstattung über digitale Transformation eignet. Außerdem ermöglichen sie es, die in Kapitel 5 zu untersuchende Berichterstattungspraxis zu würdigen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Die durchgeführte Studie ist die bisher einzige, in welcher Anforderungen an eine externe Berichterstattung über digitale Transformation von Unternehmen erhoben worden sind.
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 4. Auslegung der Vorgaben des DRS 20 zur Konzernlageberichterstattung im Hinblick auf erwartbare Angaben zur digitalen Transformation von Unternehmen
Zusammenfassung
Der (Konzern-)Lagebericht wurde in den vorangegangenen Kapiteln bereits als das vielversprechendste bzw. geeignetste Berichtsinstrument identifiziert, in welchem über digitale Transformation von Unternehmen berichtet werden könnte bzw. wird. Zwar sind keine expliziten Vorgaben zur Berichterstattung über digitale Transformation in den Vorschriften des HGB und DRS 20 zur Aufstellung von Konzernlageberichten enthalten. Da jedoch viele Inhalte gefordert werden, die gem. den in Kapitel 3 interviewten Experten auch für eine Berichterstattung über digitale Transformation von Bedeutung sind und zudem die gesetzlich vorgegebenen Mindestinhalte – unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger (Konzern-)Lageberichterstattung – um weitere relevante Inhalte ergänzt werden können bzw. dies unter bestimmten Umständen sogar geboten erscheint, stellt sich die Frage, an welchen Stellen im (Konzern-)Lagebericht am ehesten eine Berichterstattung zur digitalen Transformation zu erwarten ist und wie diese aussehen könnte. In diesem Kapitel wurden die Vorgaben zur (Konzern-)Lageberichterstattung im Hinblick auf mögliche Angaben zur digitalen Transformation ausgelegt, um auf dieser Grundlage und in Kombination mit den zuvor erhobenen Anforderungen das Kategoriensystem zur anschließenden Analyse der Konzernlageberichterstattung zu entwickeln (Kapitel 5) und eine Grundlage für das Berichtskonzept zur entscheidungsnützlichen externen Berichterstattung über digitale Transformation zu schaffen (Kapitel 6). Mit Blick auf die in den Experteninterviews identifizierten Erkenntnisziele potenzieller Adressaten der Berichterstattung über digitale Transformation (Abschnitt 3.5.6) eignen sich die zu den Grundlagen des Unternehmens/Konzerns vorgesehenen Inhalte vor allem, um einen Überblick und/oder eine zusammenfassende Beurteilung zur Bedeutung der digitalen Transformation für den zukünftigen Erfolg des Geschäftsmodells zu vermitteln sowie die bisherige und in Zukunft geplante Handhabung des Themas aufzuzeigen. Angaben zu den bisherigen und voraussichtlichen Auswirkungen der digitalen Transformation passen inhaltlich insb. in den Wirtschaftsbericht sowie den Prognose-, Chancen- und Risikobericht. Eine gänzlich trennscharfe Abgrenzung der Aspekte innerhalb der Konzernlageberichterstattung ist aufgrund der Abhängigkeiten der Aspekte sowie aufgrund der unterschiedlichen Möglichkeiten zur Platzierung bestimmter Informationen oder Möglichkeiten zur Kombination inhaltsverwandter Angaben allerdings nicht zu erwarten. So können u. a. zur Beurteilung der Bedeutung der digitalen Transformation auch Erwartungen hinsichtlich künftiger Entwicklungen mit den damit einhergehenden Chancen und Risiken eine Rolle spielen oder zur digitalen Transformation des Geschäftsmodells ergriffene Maßnahmen zugleich als Ereignis anzusehen sein, welches für den Geschäftsverlauf ursächlich ist und dementsprechend im Wirtschaftsbericht thematisiert werden könnte.
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 5. Empirische Untersuchung zum Status quo der externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation und Würdigung vor dem Hintergrund der Anforderungen potenzieller Stakeholder
Zusammenfassung
Um ein Berichtskonzept zur entscheidungsnützlichen externen Berichterstattung über digitale Transformation zu entwickeln, soll im Verlauf der vorliegenden Arbeit die folgende Leitfrage beantwortet werden: Wer sollte wem, wozu, wo, wann, was und wie zur digitalen Transformation berichten? In Kapitel 3 wurden zur Beantwortung dieser Fragen zunächst die Anforderungen potenzieller Adressaten einer solchen Berichterstattung erhoben. Mögliche Erwartungen an eine Berichterstattung zur digitalen Transformation innerhalb des (Konzern-)Lageberichts wurden in Kapitel 4 formuliert. Gegenstand des vorliegenden Kapitels ist die Praxis der externen Berichterstattung über digitale Transformation. Es ist das Ziel, auf Basis des Stands der Forschung und einer eigenen Untersuchung ausgewählter Konzernlageberichte den Status quo der externen Berichterstattung über digitale Transformation zu erheben. Anhand der Ergebnisse soll zudem gewürdigt werden, inwieweit die zuvor erhobenen Anforderungen potenzieller Adressaten bereits erfüllt werden (können). Darüber hinaus sollen Verbesserungspotenziale und best practices identifiziert werden, um sie in dem nachfolgend entwickelten Berichtskonzept zu berücksichtigen. In Abschnitt 5.2 wird zunächst der Stand der Forschung zur externen Berichterstattung über digitale Transformation dargelegt und die eigene Untersuchung von den bestehenden abgegrenzt. Im Anschluss werden die Konzernlageberichte 2019 und 2021 ausgewählter Unternehmen im Hinblick auf Angaben zur digitalen Transformation analysiert (Abschnitt 5.3 und 5.4). Die Studie ist die erste, in welcher unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben eines Berichtsinstruments sowohl die Verortung von digitalisierungsbezogenen Informationen innerhalb der Berichtsbestandteile als auch deren Inhalte sowie die Art ihrer Darstellung analysiert und zugleich die Anforderungen potenzieller Stakeholder für eine Würdigung berücksichtigt werden. Zu Beginn der zunächst folgenden Beschreibung des Forschungsdesigns, werden der Forschungsgegenstand erläutert und die Forschungsfragen aus der zuvor genannten Leitfrage zur Entwicklung des Berichtskonzepts abgeleitet (Abschnitt 5.3.1). Nach der Beschreibung der Datenbasis (Abschnitt 5.3.2) wird die verwendete Methode der integrativen Inhaltsanalyse sowie der Ablauf der Analyse beschrieben und das Kategoriensystem erläutert (Abschnitt 5.3.3). Sodann folgt eine Darstellung des Status quo der externen Berichterstattung über digitale Transformation als Ergebnis der Analyse (Abschnitt 5.4). Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Anforderungen potenzieller Stakeholder zusammenfassend gewürdigt und ein Zwischenfazit gezogen (Abschnitt 5.5).
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 6. Konzept und Anwendungshinweise zur entscheidungsnützlichen externen Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation
Zusammenfassung
Die digitale Transformation eines Unternehmens kann ein entscheidender Faktor für dessen Zukunftsfähigkeit und/oder sein Erfolgspotenzial sein. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Stakeholder von Unternehmen ein besonderes Interesse an diesbezüglichen Informationen haben, um über ihren (weiteren) Umgang mit dem Unternehmen zu entscheiden. Wie diese Informationsbedürfnisse am besten im Rahmen der (Konzern-)Lageberichterstattung befriedigt werden können, zeigt das in diesem Kapitel dargestellte Berichtskonzept. Ziel des Berichtskonzepts ist die Beantwortung der in Abschnitt 1.2 vorgestellten Leitfrage, um (bestimmten) Unternehmen (wer) eine Hilfestellung zu bieten, unter welchen Bedingungen sie wem, wozu, wo, wann, was und wie über ihre digitale Transformation berichten sollten. Das Berichtskonzept hat den Anspruch mit den Handelsgesetzen bzw. gesetzlich anerkannten und konkretisierenden Vorgaben des DRS 20 zur (Konzern-)Lageberichterstattung im Einklang zu stehen. Schließlich wurde der (Konzern-)Lagebericht im Rahmen der Experteninterviews, nicht zuletzt aufgrund der darin vorgesehenen Berichtsinhalte, als das am meisten geeignete Berichtsinstrument identifiziert. Diese Eignung wurde sowohl durch eine eingehende Analyse der Vorgaben als auch die Untersuchung der Berichterstattungspraxis bestätigt, wobei zugleich erhebliches Verbesserungspotenzial identifiziert worden ist. Der in Abschnitt 1.2 vorgestellten Leitfrage entsprechend weist das Berichtskonzept die folgenden Bestandteile auf: Zweck, Ziele, Aufgaben und Grundsätze; Anwenderkreis und Adressaten; Berichtsform und -turnus; Inhalte und Art ihrer Darstellung.
Clemens Pelster

Open Access

Kapitel 7. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf mögliche Entwicklungen und weiteren Forschungsbedarf gegeben.
Clemens Pelster
Backmatter
Metadata
Title
Externe Unternehmensberichterstattung über digitale Transformation
Author
Clemens Pelster
Copyright Year
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45166-0
Print ISBN
978-3-658-45165-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45166-0

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