Die Folgen der Corona-Pandemie machen sich jetzt auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Das deutsche Jobwunder ist den jüngsten Zahlen zufolge vorbei. Allerdings dämpft die Corona-Krise den IT-Fachkräftemangel nur wenig.
Trotz negativer Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist der IT-Fachkräftemangel auch in der Corona-Krise weiterhin groß.
Im vergangenen Jahr erhöhte sich die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu 2019 um 429.000 auf knapp 2,7 Millionen, hat die Bundesagentur für Arbeit ermittelt. Damit hat die Corona-Krise die Arbeitslosigkeit erstmals seit 2013 steigen lassen.
Doch auf den IT-Fachkräftemarkt wirken sich diese Entwicklungen kaum aus. Zwar hat sich der Mangel an IT-Spezialisten im Zuge der Corona-Krise verringert, liegt aber dennoch weiterhin auf hohem Niveau, zeigt eine Analyse von Bitkom Research, für die 853 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen mit drei und mehr Beschäftigten verschiedener Branchen befragt wurden.
IT-Fachkräftemangel weiter auf hohem Niveau
Demnach waren Ende 2020 rund 86.000 Stellen für IT-Experten vakant. Laut Bitkom ist das der zweithöchste jemals gemessene Wert seit der Ersterhebung im Jahr 2011. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl freier Stellen zwar um 31 Prozent zurück. Allerdings wurde seinerzeit der historische Höchststand von 124.000 unbesetzten IT-Jobs ermittelt.
Aktuell monieren sieben von zehn befragten Unternehmen (70 Prozent) einen Mangel an IT-Spezialisten (2019: 83 Prozent). Sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent), gehen sogar davon aus, dass sich der IT-Fachkräftemangel künftig noch verschärfen wird. Bereits jetzt dauert es im Schnitt bis zu sechs Monate, eine vakante IT-Stelle zu besetzen - eine Herausforderung für die Personalbeschaffung.
"Selbst während der Corona-Krise leidet Deutschland unter einem Mangel an IT-Fachkräften. Die Krise hat in allen Branchen Defizite bei der Digitalisierung aufgezeigt und einen Digitalisierungsschub ausgelöst, der die Nachfrage nach IT-Spezialisten schon bald wieder ansteigen lässt", kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die Umfrageergebnisse.
Software-Entwickler und IT-Administrationen fehlen
Besonders nachfragt sind Software-Spezialisten, gibt jedes zweite befragte Unternehmen an. Aber auch IT-Administratoren werden von jedem dritten Unternehmen händeringend gesucht. Im einstelligen Prozentbereich fehlen zudem Data Scientists, Big-Data-Experten, IT-Projektmanager, IT-Sicherheitsexperten, IT-Service-Berater sowie Ingenieure für Industrie 4.0 und Robotik.
Bei den Skills suchen Unternehmen vor allem Informatiker, die sich durch Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit auszeichnen. Auch analytisches Denken und Kommunikationskompetenz gehören laut Bitkom zu den Must-haves.