Zusammenfassung
Die Fahrdynamik beschreibt die Bewegungen des Fahrzeugs im Raum sowie die auf das Fahrzeug einwirkenden Kräfte und Momente. Fahrzeugbewegungen wie Geradeaus-, Kurvenfahrten sowie Vertikal-, Gier-, Nick- und Wankbewegungen werden durch entsprechende Wege, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen, Winkeln, Drehraten und Winkelbeschleunigungen beschrieben. Hinzu kommen die dabei entstehenden Schwingungen und Kräfte des komplexen dynamischen Systems.
Die Kräfte, die auf das Fahrzeug wirken, sind die Trägheitskräfte, die beim Beschleunigen, Bremsen und während der Kurvenfahrt entstehen sowie das Eigengewicht des Fahrzeugs samt dessen Beladung. Diese können als am Fahrzeugschwerpunkt wirkend betrachtet werden. Hinzu kommen aerodynamische Kräfte und Motorantriebsmomente. Diese Kräfte und Momente werden über die vier Radaufstandsflächen – Reifenlatsch genannt – als Vertikal- und Horizontalkräfte auf die Fahrbahn übertragen.
Die Fahrdynamik von Kraftfahrzeugen wird klassisch in den drei verschiedenen translatorischen Bewegungsfreiheitsgraden des Fahrzeugaufbaus betrachtet. Bei Untersuchung der Bewegungsvorgänge in Fahrzeuglängsrichtung, also Antreiben und Bremsen, spricht man von der Längsdynamik des Fahrzeugs. Hierbei sind die Fahrwiderstände mit dem daraus resultierenden Leistungs- und Energiebedarf des Fahrzeugantriebs sowie die Brems- und Traktionseigenschaften auch auf verschiedenen Fahrbahnbelägen und -zuständen Gegenstand der Untersuchungen.
Das Schwingungsverhalten des Fahrzeugs in Richtung der Hochachse wird als Vertikaldynamik bezeichnet, die maßgeblich das Fahrkomfort beeinflusst. Das Verhalten des Fahrzeugs beim Lenken bestimmt die Querdynamik und somit im Wesentlichen die Fahrstabilität.