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2019 | OriginalPaper | Chapter

Familie, Arbeit und Emotionen. Die Arbeit von Frauen bei Tupperware in einer historisch-soziologischen Perspektive

Author : Karina Becker

Published in: Transformationen der Arbeitsgesellschaft

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Anhand einer historisch-soziologischen sowie prozessorientierten Analyse des Erwerbsarbeitsfeldes Direktvertrieb wird die Verwobenheit von Arbeits- und Geschlechterarrangements und deren Einbettung in unterschiedliche Gesellschaftsformationen gezeigt. Die Ökonomisierung von Weiblichkeit und Emotionen, wie sie im Subjektivierungsdiskurs eine prominente Rolle spielen, ist kein neues Phänomen. Sie lässt sich bei Tupperware bereits seit den 1950er Jahren, parallel zur Verbreitung tayloristisch-fordistischer Rationalisierungsstrategien, feststellen und hält bis heute an. Auf der Basis von teilnehmender Beobachtung und 25 kodierten Leitfadeninterviews werden die mitunter recht prekären Arbeitsbedingungen deutlich, bei denen Emotionsarbeit zum überzeugenden Verkaufsgeschehen und -erfolg im informalen Bereich dazugehört. Becker rekonstruiert dabei nicht nur, wie das private Beziehungsgeflecht von Frauen für ökonomische Zwecke genutzt wird, sondern auch, welche prekären Lagen sich entwickeln können, wenn das private Netzwerk vollends ausgeschöpft oder verändert ist.

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Footnotes
1
Damit ist in erster Linie die Deregulierung des Arbeitsmarktes in den 1990er Jahren gemeint, die mit einem deutlichen Anstieg von Prekarisierungsrisiken einherging.
 
2
Dies ist das Gehalt eines Facharbeiters; vgl. dazu National Readership Survey 2019.
 
3
Stundenweise, tageweise, sporadisch.
 
4
Das heißt, „statt sie einfach zu unterdrücken, auf irgendeine Weise für andere Zwecke einzuspannen und nutzbar zu machen“ (Hirschman 1987, S. 24).
 
5
Er begründete dies anhand des Verladens von Roheisen als „einfachste Arbeit, die man überhaupt von einem Arbeiter verlangen kann. Die Hände sind das einzige Werkzeug, das zur Anwendung kommt. Ein Roheisenverlader bückt sich, nimmt einen Eisenbarren von ungefähr 42 kg auf, trägt ihn ein paar Schritte weit und wirft ihn dann auf den Boden oder stapelt ihn auf einen Haufen. Diese Arbeit ist gewiß einfach und elementar. Einen intelligenten Gorilla könnte man so abrichten, daß er ein mindestens ebenso tüchtiger und praktischer Verlader würde als irgend ein Mensch“ (Taylor 1919, S. 43).
 
Literature
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Metadata
Title
Familie, Arbeit und Emotionen. Die Arbeit von Frauen bei Tupperware in einer historisch-soziologischen Perspektive
Author
Karina Becker
Copyright Year
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22712-8_6