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30-09-2014 | Finance + Banking | Schwerpunkt | Article

Weshalb Controlling besonders für Gründer wichtig ist

Author: Andreas Nölting

2:30 min reading time

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Strenges Controlling ist für Start-ups entscheidend. Gründer sollten von Anfang an die wichtigsten Risiken kontrollieren, um schnell handeln zu können, meint Springer-Autor Jürgen Diehm.

Der Hype um die Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet und die drei Gründerbrüder Samwer kennt offenbar keine Grenzen. Als smarte, oberkreative Unternehmergurus werden die Brüder in der Presse gefeiert, der bevorstehende Börsengang mit anerkennenden Zeilen gewürdigt. Wenn es um den geplanten Emissionserlös von 1,6 Milliarden Euro geht, wird von Journalisten ehrfürchtig notiert, dass die Oderbücher bereits kurz nach Beginn der Zeichnungsfrist wegen Überfüllung geschlossen werden mussten.

Samwer Superstar. Keine Frage, Unternehmensgründungen sind in Deutschland beliebt. Die einst schief beäugten Unternehmer finden in der Gesellschaft immer mehr Anerkennung. Doch etliche Gründungen gehen schief. Nach Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung gab es 2013 in Deutschland etwa 337.000 Existenzgründungen. Leider gingen auch 353.000 Gründungen in die Liquidation – ein negativer Gründersaldo in Deutschland.

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Was ist fehl gelaufen? Viele Gründer haben sich vorab nicht die richtigen Fragen gestellt, moniert Peter Thiel, einer der bekanntesten deutschen Gründer-Paten, der im Silicon Valley lebt. Sie haben sich über den Markt und das eigene Potential Illusionen gemacht. Gründer sollten sich, so Thiel, vor allem folgende Fragen stellen: Ist Ihre Technologie revolutionär? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Investitionen? Beginnen Sie mit einem großen Anteil an einem kleinen Markt? Oder: Haben Sie ein einmalige Chance erkannt, die andere nicht sehen?

Neben der Markterschließung ist gerade auch das Controlling bei Start-ups essentiell, um von Beginn an mit adäquaten Instrumenten die betriebswirtschaftlichen Abläufe zu überwachen, schreibt Springer Autor Jürgen Diehm in seinem Buch „Controlling in Start-up-Unternehmen“. Diehm möchte Gründern einen Leitfaden geben, um rechtzeitig geeignete Controlling-Instrumente zu entwickeln. 

Controlling ist nach Meinung des Autoren das „Cockpit der Gründer“. Es ist ein zukunftsorientiertes Werkzeug der Unternehmensführung: „Verfügt ein Unternehmen über ein gutes und passendes Controlling-Instrumentarium, ist es ihm möglich, frühzeitig negative und positive Entwicklungstendenzen zu erkennen, um sowohl Risiken als auch Chancen entsprechend begegnen zu können. Junge Unternehmen sollten daher drei Schwerpunkte setzen, welche die Entwicklungsphase ihrer Firmen darstellen (Seite 14):

  • Das Gründungs-Controlling soll trotz finanzieller Restriktionen und fehlenden Erwartungswerten eine effiziente Steuerung ermöglichen.

  • Das Wachstums-Controlling schafft die Voraussetzungen für die richtigen Schwerpunkte und profitables Wachstum.

  • Das Krisen-Controlling zeigt Fehlentwicklungen rechtzeitig auf  und berücksichtigt Indikatoren wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit.

Fazit: Das richtige Controlling-Instrumentarium ist für Gründer überlebenswichtig. Auch die Gebrüder Samwer sollten die Instrumente besser beherrschen, den ihr Startup Rocket Internet steckt noch immer tief in den roten Zahlen.

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