Unternehmer haben in Deutschland einen schweren Stand: Sie müssen eine im internationalen Vergleich sehr hohe Steuerlast stemmen, zeigt eine aktuelle Studie. Springer-Autor Ulrich Schreiber bringt Transparenz in die Steuerdiskussion.
Die mittelständischen Unternehmen sind das Herz der deutschen Wirtschaft. Den vielen kreativen Unternehmern ist es zu verdanken, dass die deutsche Volkswirtschaft trotz der schweren Finanzkrise auch international noch immer so gut dasteht, ordentlich wächst, investiert und viele Arbeitsplätze schafft.
Als eine der Ursachen für den Erfolg der mittelständischen Unternehmen wird häufig der Standort Deutschland genannt. Die gute Infrastruktur, die Straßen und Autobahnen, die gute Ausbildung an den Schulen und Universitäten und natürlich die Arbeitsmoral und das Wissen der Facharbeiter werden immer wieder auch von internationalen Beobachtern gelobt.
Die Total Tax Rate steigt wieder
Und doch haben Unternehmer in Deutschland einen schweren Stand: Laut einer Studie ("Paying Taxes 2014") der Weltbank und der Beratungsfirma PwC ist die Steuer- und Abgabenlast im weltweiten Vergleich besonders hoch und steigt gegen den globalen Trend weiter an. Die sogenannte Total Tax Rate hat sich in diesem Jahr von 46,8 Prozent auf 49,4 Prozent erhöht. Im weltweiten Vergleich ist den Angaben zu Folge die Rate hingegen von 44,7 auf 43,1 Prozent gefallen.
Dieser deutliche Anstieg ist nach Meinung von PwC-Steuerexperte Tobias Taetzner maßgeblich auf eine Steuerrechtsänderung zurückzuführen: „Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise durften Unternehmen Wirtschaftsgüter vorübergehend degressiv abschreiben. Seit 2011 gilt allerdings wieder die lineare Abschreibung.“ Entlastung für die Unternehmen erhofft sich der Experte durch eine Vereinfachung der Steuerbürokratie.
Mehr Transparenz ist wichtig
Etwas mehr Transparenz in die verschiedenen Steuerarten und wie sie wirken bringt Ulrich Schreiber in dem Springer-Buch „Besteuerung der Unternehmen“. Ziele seiner Erörterung des Steuerrechtes ist es, „die Grundlagen zu schaffen, die benötigte werden, um die Folgen der Steuern für den Einkommenserwerb beurteilen zu können.“
Der erste Teil seines Buches behandelt Steuerarten wir die Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Umsatzsteuer oder die Grunderwerbsteuer – damit Steuerarten, die bei unternehmerischen Entscheidungen eine übergeordnete Rolle spielen.
Fazit: Bleibt zu hoffen, dass der bessere Durchblick womöglich den einen oder anderen gebeutelten Mittelständler hilft, künftig mehr Steuern zu sparen.