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03-04-2014 | Finance + Banking | Schwerpunkt | Article

Wie Rohstoffrisiken abgesichert werden

Author: Andreas Nölting

2:30 min reading time

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In der Debatte um die Abhängigkeit vom russischen Erdgas rücken wieder die Rohstoffrisiken der Unternehmen in den Vordergrund. Ein Risikomanagement und die Sicherung über Finanzinstrumente baut Problemen vor.

Die Krim-Krise und die Machtpolitik von Wladimir Putin offenbaren wieder, wie abhängig die europäische Wirtschaft von Gaslieferungen aus Russland ist. Ein Boykott der Lieferungen könnte gerade energieintensive Unternehmen schwer treffen. Europa könne einem kompletten Lieferstopp wohl nur wenige Tage standhalten, schreibt das Hamburger Forschungsbüro Energycomment in einer Analyse.

Gerade für Unternehmen des produzierenden Gewerbes sind die Kosten auf den Rohstoffmärkten enorm wichtig. Steigen die Rohstoffpreise kräftig in die Höhe, vermag dies energieintensive Konzerne etwa aus der Chemieindustrie schnell in die Bredouille bringen. Denn auf den globalisierten Märkten können Preiserhöhungen nicht so einfach auf die Produkte umgewälzt und damit an die Kunden weiter gegeben werden. 

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Weltweit werden die Ressourcen knapper. Die Nachfrage nach fossilen Rohstoffen aller Art hingegen wird mittelfristig weiter zunehmen. Gerade auf den asiatischen Wachstumsmärkten wie Indien, China oder Korea steigen die Produktion, die Zahl der Konsumenten und die Kaufkraft unaufhaltsam an. Keine Frage also, Rohstoffe werden sich in Zukunft verteuern und die Preisschwankungen, also die Volatilität der Märkte, werden ebenso zunehmen.

Nur wenige Unternehmen sichern Rohstoffpreise ab

Natürlich können sich Unternehmen auch gegen Rohstoffrisiken absichern – so wie sie es bereits gegen Zins- und Währungsrisiken häufig machen. Doch offenbar ist die Sicherung über Finanzinstrumente wie Commodity-Derivate in den Konzernen noch nicht weit verbreitet. Der Autor Jan Kühne erläutert in dem Buch "Management von Rohstoffrisiken" eine Umfrage unter 102 Unternehmen, wonach immerhin rund 70 Prozent der Teilnehmer ihre Rohstoffrisiken nicht abgesichert haben.

Dabei hat der professionelle Umgang mit Chancen und Risiken auf den Energie- und Rohstoffmärkten unmittelbaren Einfluss auf den Unternehmenserfolg.  Und ein aktives Preis- und Risikomanagement von Rohstoffen bringe erhebliche Vorteile, meint der Autor:

  • Unternehmen, die Rohstoffpreise absichern, können mit festen Preisen kalkulieren und die Planungssicherheit verbessern.

  • Unternehmen, die ein aktives Risikomanagement betreiben, erkennen Planabweichungen früher und können rechtzeitig steuernd eingreifen.

  • Unternehmen, die Rohstoffpreise absichern, können ihren Kunden langfristige Festpreise anbieten.

  • Feste Einkaufspreise bei steigenden Rohstoffpreisen führen zu stabilen Finanzierungskosten und zu einem Wettbewerbsvorteil.

Wie ein Risikomanagement aufgebaut wird, welchen Anforderungen es zu genügen hat und wie eine Preisabsicherung mit Derivaten genau funktioniert, stellen die Autoren dar. Ob Future, Forward, Swap, Call oder Put – sämtliche Finanzinstrumente werden erklärt und bewertet. In einer Welt der unsicheren Rohstoffpreise sollten sich Manager mit diese Instrumenten besser auskennen.

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