Das Teilergebnis der Sparda-Banken sank 2015 um 9,1 Prozent auf 401 Millionen Euro. Zurückzuführen ist das auf ein Minus von zwei Prozent beim Zinsüberschuss, aber auch auf einen Anstieg der Verwaltungskosten um 3,5 Prozent. Das Provisionsergebnis zog um 5,3 Prozent auf 199 Millionen Euro an. Dazu trug insbesondere die Steigerung von rund 34 Prozent beim vermittelten Fondsvolumen bei, das nun deutlich über 1,5 Milliarden Euro liegt. Die Kundenkredite nahmen um 1,1 Milliarden Euro auf 41,2 Milliarden Euro zu. Das entspricht einem Wachstum von 2,7 Prozent zu 2014, womit die Sparda-Banken nicht ganz an das Plus von 3,6 Prozent im vorherigen Berichtszeitraum anknüpfen konnten.
Die Kundenzahl wuchs um 2,7 Prozent und damit stärker als die Mitgliederzahl. Das liege vor allem an den Neukunden aus den digitalen Kanälen, die mit Beginn der Geschäftsbeziehung nicht gleichzeitig Mitglied würden, erläuterte Uwe Sterz, Vorstandsmitglied des Sparda-Verbands. In der Folge versuchten die Institute aber, diese Kunden von einer Mitgliedschaft zu überzeugen.
Regulierung könnte Baufinanzierungsprozess verlangsamen
Kritische Worte fand Verbandschef Wuermeling insbesondere zu den regulatorischen Belastungen in der Baufinanzierung aus der bereits beschlossenen Wohnimmobilienkreditrichtlinie sowie den geplanten Vorgaben aus Anacredit, aus dem Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) und insbesondere aus dem Europäischen Standard zur Ermittlung des Beleihungswerts. Werde die Innenbesichtigung von Wohnobjekten obligatorisch, führte das zu einem Mehraufwand für die Sparda-Gruppe von 130.000 Stunden, was 81 zusätzliche Mitarbeiter erfordere, prognostiziert Wuermeling (siehe Grafik). Das könnte den Baufinanzierungsprozess für die Kunden um Wochen in die Länge ziehen, ärgert er sich.
2016 steht für die Sparda-Gruppe der Relaunch ihres Internetauftritts an. An ihren Filialen wollen die Institute weiterhin festhalten, ebenso am kostenlosen Girokonto. Bis auf weiteres jedenfalls. „Die Umstände werden aber auch für uns schwieriger“, sagte Wuermeling. Er rechnet mit Preissteigerungen für Bankdienstleistungen in der gesamten deutschen Kreditwirtschaft.