Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit bei mehr als 44 Prozent, dass deutsche Anleger, die zum Thema Finanzen im Web surfen, auf unzureichende Informationen treffen. Der "Webcheck Finanzfragen" wurde von Ibi Research, einem Spin-off der Universität Regensburg, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) durchgeführt. Die DVAG wertete im Zeitraum von März 2015 bis Februar 2016 deutschlandweit 180 Millionen Goggle-Suchen und 2,4 Millionen Erwähnungen in den sozialen Medien aus. Unter den häufigsten Finanzfragen im Netz waren beispielsweise
- Investitionen in Rohstoffe wie Gold und Silber,
- Immobilienfinanzierung,
- Kreditsuche,
- Möglichkeiten der Baufinanzierung,
- Versicherungsfragen oder
- Fragen zur Geldanlage.
Die Ergebnisse des Checks bei den Finanz-Webseiten sind ernüchternd: So kam fast die Hälfte der Webauftritte, die das Institut im Finanzbereich bewertet hat, nur auf die Note "befriedigend" oder schlechter. Gut 16 Prozent der bewerteten Seiten waren lediglich "ausreichend" oder "mangelhaft".
Qualität und Relevanz mit Mängeln
Insbesondere die Objektivität und inhaltliche Relevanz der Finanzinformationen zeigte laut der Studie teilweise deutliche Schwächen. Über 60 Prozent der getesteten Angebote schnitten hier nur "befriedigend" oder schlechter ab. Bei insgesamt 140 untersuchten Ratgeberseiten verschiedenster Anbieter von Finanzinformationen aus den einzelnen Themenbereichen zeigte sich, dass die Web-Angebote zwar im Schnitt gut bis sehr gut verständlich waren und die Hälfte eine gute Inhaltsstruktur hatte. Ein Drittel der Seiten ging jedoch nicht umfassend auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Fragestellung ein, und Quellenangaben zu den bereitgestellten Informationen hatte ebenfalls ein Drittel der Seiten nicht.