Der Vorstandschef der Commerzbank, Martin Zielke, sieht in einem mittelfristigen Zusammengehen seines Hauses mit der Deutschen Bank keinen Sinn. Er glaube daher auch nicht an eine Neuaufnahme von Gesprächen.
Für Commerzbank-Chef Martin Zielke sind Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank derzeit kein Thema. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, mache ein Zusammengehen beider Institute keinen Sinn. Das hätten die Gespräche im Frühjahr deutlich gemacht, so Zielke am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt. "Ich sehe nicht, dass sich das ändert."
Umbau könnte bisherige Hindernisse beseitigen
Wie es im Bericht weiter heißt, erwarten einige Beobachter, dass in wenigen Jahren eine Fusion der beiden großen deutschen Geldhäuser durchaus wieder eine Option sein könnte. Durch ihre laufenden Umbauprogramme würden sie Hindernisse für einen Zusammenschluss aus dem Weg räumen. Nach dem Scheitern der Fusionsgespräche Ende April hatten sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank entsprechende Pläne und Strategien ausgegeben.
So hat sich die Commerzbank entschieden, ihre polnische Digital-Tochter M-Bank abzustoßen und 4.300 Arbeitsplätze abzubauen. Zudem hat sie den Comdirect-Aktionären Ende Oktober ein Bar-Angebot für die noch ausstehenden Aktien unterbreitet. Mit dieser Schritt will die Bank die vollständige Verschmelzung der Online-Bank mit der Commerzbank abschließen. Die Frist für das Erwerbsangebot läuft bis zum 6. Dezember 2019. Die Commerzbank erhofft sich von der Übernahme, die eigenen Multikanalfähigkeiten zu stärken und infolge der Integration signifikante Synergiepotenziale zu realisieren.
Die Deutsche Bank geht in Sachen Personalpolitik noch weiter und hat verkündet, weltweit 18.000 Stellen zu streichen. Zudem zieht sich das Institut aus dem Aktienhandel zurück und fährt auch das Geschäft in anderen Sparten zurück. Der im Juli erschienene Euro Banking Pulse empfahl dem einstigen Branchenprimus dringend eine Strategieänderung. Die Bank solle Kosten reduzieren und ihr Geschäftsmodell verschlanken, hieß es.